Die feine englische Art - Ausgabe Juli 2024

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie diese Zeilen lesen, steht der Fußball-Europameister schon fest. Bei Redaktionsschluss war allerdings noch nicht klar, ob die englische Mannschaft ins Finale der Fußball-EM gekommen ist.

Wie auch immer sie ausgeht, die EM hat uns eher britisches Wetter und eine fantastisch spielende, wenn auch ausgeschiedene, deutsche Nationalmannschaft beschert – und neue Freunde: Die Tartan Army.

Vor allem hier im Rheinland hinterließen die schottischen Fans einen bleibenden Eindruck bei Fans und Fußballmuffeln gleichermaßen. Denn Männer und Frauen in Kilts musizierten mit Einheimischen und feierten, was das Zeug hält. Dass die schottischen Fans so beliebt sind, ist kein Zufall: Nach übermäßigen Ausschreitungen entstand 1980 der sogenannte "Scotland Travel Club", der 2005 in "Scotland Supporters Club" umbenannte wurde. Die Mitglieder wollten sich bei Fußballspielen nicht mehr durch Vandalismus und Trunkenheit hervortun, sondern sich von ihrer besten Seite zeigen. Das ist seitdem prima gelungen, denn die mehr als 35.000 Mitglieder sind heute enorm beliebt und gewinnen oft Preise für Fair Play. Außerdem engagiert sich der Club für wohltätige Zwecke.

Aber warum tragen alle den gleichen Tartan? Ganz einfach: Dabei handelt es ich um das offizielle Muster der sogenannten Tartan Army, das zwei Geschäftsleute aus Glasgow in Auftrag gaben. Am 1. März 1997 fand es unter der Nummer 2389 Eingang in die Register der "Scottish Tartans Authority" und der "Scottish Tartans World Register". Es ist hellblau, dunkelblau, rot, weiß und gelb und wann immer Sie es in Zukunft sehen, wissen Sie, dass Sie auf freundliche schottische Fans getroffen sind.

Ganz gleich, ob Sie Fußballfan sind oder nicht.

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

 

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de

 

Unsere Themen

 

Reisefreuden

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Reisefreuden

 

 

Die Schönheit eines Schmelzwassertals: Solva in Pembrokeshire in Wales

Solva ist ein Örtchen, das durch seine traumhafte Lage an der Südseite der Halbinsel St. Davids besticht. Es drängt sich in einem Schmelzwassertal, das in der letzten Eiszeit entstand und einen ideal geschützten Hafen formte. Lower Solva hat drei Pubs, zwei Cafés, zwei Restaurants, Künstlergalerien und kleine Geschäfte zu bieten. Früher war Solva ein wichtiges Handelszentrum und besaß eine Kalkbrennerei, wovon noch einige restaurierte Kalköfen am Hafen zeugen. Südlich des Ortes befindet sich ein neolithisches Kammergrab und oberhalb des Hafens lässt sich ein eisenzeitliches Vorgebirgsfort besichtigen.

Hier können Sie Solva virtuell erkunden.

 

Heilende Poesie: The Poetry Pharmacy in Shropshire

Poesie und Geschichten sind die reinste Medizin, davon sind sie in der Poetry Pharmacy überzeugt. Der Buchladen in einem viktorianischen Häuschen in Bishop’s Castle in Shropshire hat für viele Leiden eine poetische Medizin parat.

Dieses schöne Projekt entstand 2011 mit einem umgebauten Krankenwagen aus den Siebzigern, der auf Festivals, in Krankenhäusern, Bibliotheken und Schulen Gedichte in Pillenform auch an diejenigen verteilte, die von der immensen Heilkraft der Poesie bisher noch nichts gehört hatten. Mehr über Behandlungstermine und über eine Mini-Reha im wunderschönen Apotheken-Garten können Sie hier erfahren.

 

Mythisch und naturnah: Brigit’s Celtic Garden in der Nähe von Galway in Irland

Ein keltischer Garten im Westen Irlands – mehr traumhafte Natur geht nicht. Brigit's Garden gilt als einer der malerischsten Gärten Irlands und nimmt Sie mit auf eine magische Reise in die keltische Mythologie und Gartenkunst. Auf elf Hektar können Sie über Wildblumenwiesen schlendern, einen Sonnenlehrpfad und ein altes Ringfort erkunden sowie die größte Sonnenuhr Irlands entdecken. Spannend ist auch das strohgedeckte Rundhaus, das auf einem sogenannten Crannóg steht, einer künstlichen Insel, die die Menschen so oder so ähnlich in Irland schon im Neolithikum aus Baumstämmen bauten.

Erkunden Sie den Garten hier virtuell.

 

Ein Kunstwerk der Natur: Bow Fiddle Rock in Schottland

Manchmal kann man angesichts der Kunstwerke, die die Natur erschafft, nur staunen. Der Bow Fiddle Rock in der Nähe von Portknockie an der Nordostküste Schottlands ist solch ein atemberaubender Anblick. Der Name kommt nicht von Ungefähr: Der natürlich entstandene Bogen erinnert an die Spitze eines riesigen Geigenbogens – oder vielleicht doch an einen Elefanten? In jedem Fall ist die Steinformation aus Quarzit beeindruckend. Erfahrene Kajak-Fahrer können es sogar wagen, den Bogen zu durchpaddeln.

In diesem Video können Sie virtuell eintauchen.

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Royal Portraits: A Century of Photography in der King’s Gallery im Buckingham Palace

Die königliche Familie gehört zu einer der meistfotografierten Familien in Großbritannien. Und wir schauen gerne hin, hoffen wir doch, beim Betrachten den Fotografierten etwas näher zu kommen.
Diese Ausstellung zeigt unter anderem Fotografien von Cecil Beaton, Dorothy Wilding, Annie Leibovitz und Rankin – und läßt mit handschriftlichen Anmerkungen und Korrespondenz mit dem Königshaus auch einen Blick hinter die Kulissen zu. Spannend sind auch die Werke von Antony Armstrong-Jones, der 1960 Prinzessin Margaret heiratete und so als Lord Snowden selbst Teil der königlichen Familie wurde.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Oktober 2024.

 

The Body as matter: Giacometti, Naumann, Picasso in der Gallery Grosvenor Hill in London

Diese Ausstellung vereint drei Schwergewichte der Kunst des 20. Jahrhunderts: Giacometti, Naumann und Picasso. Die gezeigten Skulpturen dieser drei Künstler machen deutlich, wie unterschiedlich sie den menschlichen Körper künstlerisch betrachteten. So entstanden kraftvolle und zeitlose Kunstwerke.

Die Skulpturen sind noch bis zum 26. Juli 2024 zu sehen.

 

Fringe Festival in Edinburgh

Vom 2. bis zum 26. August verwandelt sich Edinburgh in ein pulsierendes Zentrum der Kreativität. Denn während des Fringe-Festivals platzt die Stadt geradezu aus allen Nähten vor Musik, Theater, Literatur, Kunst und Comedy. Wo sonst können Sie die Bamberger Symphoniker, Hamlet in einer Version mit Schauspielerinnen und Schauspielern mit Down-Syndrom neben Klassikern wie Carmen auf einem Fleck erleben? Auch Stand-Up-Comedy von Stars wie Jessie Cave, die Lavender Brown in den Harry-Potter-Filmen spielte, findet eine Bühne.

 

Roger Mayne Youth in der Coultard Galerie im Somerset House in London

Die Fotos des britischen Fotografen Roger Mayne (1929-2014) entstanden in den 50er und 60er Jahren. Seine eindrucksvollen Dokumentaraufnahmen von Kindern und Jugendlichen erzählen unmittelbar vom damaligen Leben in den Straßen Großbritanniens. Roger Mayne war Autodidakt und fotografierte das Leben, wie er es vorfand – roh und intensiv. Die ikonischen Straßenportraits finden Sie in dieser Ausstellung neben bisher unbekannten intimen Aufnahmen der Familie des Fotografen.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 1. September 2024.

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

In der ZDF Mediathek

Professor T (verfügbar bis 26.Juli 2024)

Professor T ist ein eigenwilliger Herr. Denn der Cambridge-Professor und Kriminologe braucht gewisse Routinen, sonst gerät er aus dem Takt. Aber wenn er seine Zwangsstörung im Griff hat, kommt sein Genie hervor und er löst die kniffligsten Fälle. Das Original stammt aus Belgien. In dieser britischen Adaption verkörpert Ben Miller (DI Poole aus Death in Paradise) den außergewöhnlichen Ermittler, der sich auch seinem eigenen Kindheitstrauma stellen muss: dem gewaltsamen Tod seines Vaters.

Zwei Staffeln sind in der ARD-Mediathek abrufbar (bis zum 26. Juli 2024).
Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Bei WOW

Funny Women

London in den 60ern ist bunt, laut und ganz und gar nicht vorbereitet auf Barbara Parker, die ehemalige Miss Blackpool, die von einer Karriere als Komikerin träumt. Unter dem Künstlernamen Sophie Straw beweist sie in der männerdominierten Branche Durchsetzungsvermögen und wird zum Star. Diese Serie, die auf einem Buch von Nick Hornby basiert, ist eher ein Drama als eine waschechte Komödie. Denn die Sechziger hielten für Frauen wie Barbara Parker einige Herausforderungen bereit.

Die erste Staffel finden sie bei WOW.

 

Bei Netflix

The Last Kingdom

Im 9. Jahrhundert besteht Großbritannien aus unzähligen kleinen Königreichen. Wikinger wüten auf der Insel und machen auch den kleinen Uthred zu einem Waisenkind, der von da an als Ziehsohn eines Wikingeroberhaupts aufwächst. Fortan wird er zwischen diesen beiden gegensätzlichen Welten hin und hergerissen und versucht mit aller Macht, seinen Familiensitz zurückzuerobern. Die Serie basiert auf Romanen von Bernard Cromwell und erzählt von Freundschaft, Feindschaft und Konflikten – unter anderem mit König Alfred, Uthreds Ziehschwester Breda und seiner Wikinger-Familie. Das ist spannend und man folgt den Abenteuern mit angehaltenem Atem. Achtung: Bei den vielen Kämpfen geht es ganz schön zur Sache.

Alle fünf Staffeln sind auf Netflix abrufbar.

 

Auf Apple

Die Schlange von Essex

Wie wäre es mit ein wenig Grusel? Diese Serie nimmt Sie mit in die dunklen und nebelverhangenen Straßen des viktorianischen Englands. Etwas Unheimliches liegt in der Luft, denn die Bewohner des Dorfes Aldwinter glauben, die Schlange von Essex geht um. Die verwitwete Naturwissenschaftlerin Cora Seaborne gilt ihnen als verdächtig. Deshalb versucht sie zusammen mit dem Pfarrer William Ransone herauszufinden, was hinter den seltsamen Vorgängen steckt. Ist vielleicht doch ein gewöhnlicher Mörder für die vielen tragischen Todesfälle verantwortlich?

Die erste Staffel steht auf Apple bereit.

 

Kino auf Bestellung

The Favourite – Intrigen und Irrsinn

Queen Anne ist, wohlwollend gesagt, exzentrisch. Die Monarchin kämpft mit ihrer fragilen Gesundheit und einem explosiven Temperament, während ihre Freundin Lady Sarah das Land regiert. Als die junge Bedienstete Abigail auftaucht und das Herz der Königin erobert, entspinnt sich ein Ränkespiel. Denn Abigail sieht Chancen, wieder zu ihren adeligen Wurzeln zurückzukehren. Der Untertitel "Intrigen und Irrsinn" beschreibt gut, worum es in diesem Film geht, der ebenso exzentrisch ist wie die Machenschaften der drei Damen – und die Ananas essende Gesellschaft am Hofe.

Auf Videoload können Sie den Film ausleihen und streamen.

 
 
 
 

TV-Tipps

 


Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.

Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!

Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 
 

Aktuelles

 

 

 

Mögen Möwen Hitchcock?

Wenn sie dieser Tage einen Brief nach Liskeard in Cornwall schicken, sollte es sich besser nicht um eine dringende Nachricht oder wichtige Dokumente handeln. Denn die Royal Mail sieht sich einem unbezwingbaren Hindernis gegenüber: Möwen haben zum Schutz ihrer Jungen offensichtlich eine strikte Ausgangssperre verhängt. Wehe, wenn sich jemand nähert, dann geht es zu wie bei Hitchcocks Vögeln. Die wachsamen Möweneltern attackieren alle, die ihren Küken zu nahe kommen im Sturzflug – Briefträgerinnen und Briefträger ausdrücklich eingeschlossen.

Diejenigen, die in der betroffenen Zone in Liskeard leben, müssen deshalb auf Post verzichten, bis die Vögel ihre Jungen nicht mehr so aggressiv beschützen. Alternativ bietet die Royal Mail an, die Post an eine andere Adresse weiterzuleiten.

In einem Schreiben entschuldigt sich die Royal Mail bei den Betroffenen und versichert, dass die Situation täglich überprüft werde. Doch die Sicherheit der Mitarbeitenden hat oberste Priorität.

Kurzum: Die Royal Mail sieht sich der gefiederten Gefahr machtlos gegenüber.

Und wenn dieses Informationsschreiben den Betroffenen tatsächlich per Post zugestellt wurde, geschah das offensichtlich unter Lebensgefahr. Denn eine Anwohnerin berichtet, dass die Vögel in ihrer Nachbarschaft nisten und etwa sechs Wochen lang jede Person angegriffen wird, die sich draußen aufhält – ganz gleich, ob jemand zur Arbeit oder Schule muss oder eben für die Royal Mail Briefe zustellt. Hitchcock hätte wohl seine wahre Freude an diesem gefiederten Nervenkitzel gehabt.

 

 
 
 
 

Lesestoff

 

 

"Das Schwarz der Tulpen" von Susanne Arnold

Der kleine Ort Rosefield erlebt turbulente Zeiten. Denn als die örtliche Kirche aufgrund eines baufälligen Dachstuhls geschlossen werden soll, veranstalten die Bewohnerinnen und Bewohner zur Rettung der Kirche einen Basar. Doch plötzlich gibt es einen mysteriösen Todesfall im Nachbarort. Als in Rosefield dann ein hinterhältiger Mord geschieht und die Einnahmen des Basars verschwinden, beschließen die betagten Freundinnen Elisabeth und Margret, der Sache auf den Grund zu gehen.

 

"Gelassen gärtnern" von Charles Dowding

Charles Dowdings "Gelassen gärtnern" räumt mit gängigen Gartenirrtümern auf. Dowding beruft sich auf mehr als 30 Jahre Erfahrung als professioneller Gemüsegärtner und weiß genau, welche vermeintlichen Regeln man getrost außer Acht lassen kann. So liefert er nützliche Erkenntnisse über naturnahe und zeitsparende Gartenpraktiken, die aus Gartenarbeit eine gelassene Tätigkeit machen.

Beide Bücher finden Sie in unserem Shop. (solange der Vorrat reicht).

 
 
 

 
 
 

Sprachecke: A Plethora of Gristle – Schöne und seltsame Worte im Englischen

 

 

 

Laut einer Studie der Harvard University umfasst das Englische etwa eine Million Wörter. Das ist unfassbar viel, auch wenn darin auch archaische Ausdrücke und Variationen ein und desselben Wortes inbegriffen sind. Wenn wir das Oxford English Dictionary als Grundlage nehmen, kommen wir immer noch auf sagenhafte 600.000 Wörter, die natürlich niemand alle kennt und geschweige denn im täglichen Gebrauch nutzt.
Dieser enorme Wortschatz ist eine verführerische Einladung, nach schönen englischen Wörtern Ausschau zu halten.

Eine Fülle an Wörtern
Denn die englische Sprache hat eine Fülle (plethora) an Wörtern. (The English language has a plethora of words.) Und das erfüllt manche mit unbeschreiblicher (ineffable) Freude (And that fills some with ineffable joy).
Stellen Sie sich vor, Sie entdecken in einem alten Buch plötzlich diesen Satz: "She surreptitiously slid the letter under the book". (Sie schob den Brief unbemerkt unter das Buch)
Das Wort "surreptitiously" haben Sie vielleicht noch nie gehört, aber es gefällt ihnen und Sie schauen sofort nach, was es heißt (unbemerkt/heimlich). Das könnte man als Zufallsfund bezeichnen und das heißt im Englischen "serendipity". Damit lässt sich alles bezeichnen, was einem plötzlich und unerwartet begegnet - und meist sind damit schöne Erlebnisse und glückliche Fügungen gemeint.

Eine Kaminecke für Gandalf
Vielleicht haben sie dieses Buch in einer zauberhaften Buchhandlung in einem kleinen Ort in Cornwall gefunden. Es ist zwar Sommer und der Kamin ist aus, dennoch setzen sie sich in einen der gemütlichen Sessel davor. Solch eine lauschige Kaminecke heißt im Englischen "inglenook" und allein das Wort lässt schon Erinnerungen an knisterndes Kaminfeuer, eine Tasse Tee und ein gutes Buch aufkommen.
Hach, herrlich, dieses Wort klingt so leiblich, oder wie man im Englischen sagen könnte: "dulcet". Sie beschließen deshalb, das Buch zu kaufen. Der ältere Herr an der Kasse hat eine außergewöhnlich wohlklingende (mellifluous) Stimme und erinnert sie auch optisch ein wenig an Gandalf.

Schöne und seltsame Wörter
Als Sie im gegenüberliegenden Café Ihren Tee trinken und zu lesen beginnen, entdecken Sie plötzlich Wörter, die eine ganz andere Seite der Sprache zeigen: Sie lesen "ooze" (heraustriefen), "slather" (schmieren), "gristle" (Knorpel), "scab" (Schorf) und "innards" (Eingeweide). Puh, das ist eher schaurig als schön. Aber durchaus passend, denn das Geschehen im Buch kommt ihnen durch die drastische Wortwahl viel lebendiger vor. Und dann haben Sie eine Art Erleuchtung (epiphany): Sprache ist genauso vielfältig und bildhaft wie das Leben selbst – und zwar in allen Schattierungen. Ist es nicht genau das, was das Lernen einer Sprache so ansprechend (appealing) macht?

 

 
 

 
 

Rezept des Monats: Gooseberry Crumble with Custard

 

 

Haben Sie Stachelbeeren im eigenen Garten oder kennen Sie einen Obststand, an dem die leckeren Beeren zu bekommen sind? Dann nichts wie ran an dieses Rezept. Denn reife Stachelbeeren, oder "gooseberries", wie sie im Englischen heißen, sind eine ganz besondere Leckerei – und leider nur in den Sommermonaten zu bekommen. Doch achten Sie darauf, dass die Früchte für dieses Rezept schön reif und süß sind. Denn auch im Mai gibt es mancherorts schon Stachelbeeren – allerdings unreife, die roh nicht wirklich schmecken, sich aber wegen ihres hohen Pektingehalts ideal für Konfitüre eignen.

Zutaten für die Stachelbeerfüllung:

  • 560 g reife Stachelbeeren
  • 100 g Kristallzucker
  • 1 Esslöffel Zitronensaft
  • 1/2 Teelöffel Zimt

Zutaten für die Streusel:

  • 125 g Rohrzucker
  • 85 g gemahlene Mandeln
  • 250 g Mehl
  • 125 g Butter, kalt
  • 40 g gehackte/gestiftete Mandeln
  • 35 g Haselnusskerne, gehackt
  • Muskatnuss, frisch gerieben nach Geschmack

Zutaten für die Vanillesoße:

  • 350 ml Sahne
  • 350 ml Vollmilch
  • 1 Vanilleschote
  • 4 Eigelb
  • 125 g Zucker
Alternativen: Fertige Vanillesoße oder ein schnell gekochter Vanillepudding aus der Tüte


Anleitung:

Den Backofen auf 200°C (Gas Stufe 6) vorheizen.
Für eine bessere und schnellere Handhabung ist es hilfreich, die Zutaten für Streusel, Stachelbeerfüllung und Vanillesoße jeweils separat bereitzustellen. Das erleichtert den Überblick enorm und der Crumble ist im Nu zubereitet.

Streusel:

Beginnen Sie mit der Herstellung des Streuselbelags. Dazu in einer großen Schüssel den Rohrzucker, die gemahlenen Mandeln und das Mehl gut miteinander vermengen.
Schneiden Sie dann die Butter in Würfel und verkneten Sie diese mit der Mehl-Zucker-Mischung, bis Streusel entstehen. Dabei darauf achten, dass diese nicht zu fein werden.
Zum Schluss die Mandelblättchen, die gehackten Haselnusskerne und etwas geriebene Muskatnuss untermengen und die Streusel bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.

Stachelbeerfüllung:

Jetzt die Stachelbeeren waschen, die Stiele entfernen und die Beeren in eine Auflaufform füllen. Kristallzucker, Zimt und Zitronensaft darüber geben, etwas umrühren und dann gleichmäßig mit der Streuselmischung bedecken.
Geben Sie den Crumble für etwa 20 Minuten in den Ofen, bis die Streusel goldbraun sind.

Vanillesoße:

Während der Crumble backt, die Sahne, die Milch und die Vanilleschote in einen großen Topf geben, zum Kochen bringen und dann vom Herd nehmen.
Die Eigelbe und den Zucker in einer Rührschüssel glatt und schaumig rühren. Nach und nach die heiße Sahnemischung unter ständigem Schlagen über die Eimischung gießen.
Alles zusammen wieder in den Topf geben, auf den Herd stellen und unter ständigem Rühren auf 82 °C erhitzen, bis die Masse eindickt und glatt ist. Idealerweise nutzen Sie ein Thermometer. Ansonsten achten Sie darauf, dass die Masse zwar heiß wird, aber nicht kocht.
Um die Vanillesoße besonders glatt zu bekommen, können Sie sie anschließend durch ein Sieb passieren. Sie schmeckt aber auch ohne diesen Zwischenschritt.
Die Soße zusammen mit dem warmen Crumble servieren und genießen.

 

 
 
 
 

 
 

Zu guter Letzt: Das Mabinogion – ein walisisches Sagenbuch

 

 

Das walisische Mabinogion ist ein seltsames Buch. Es versammelt elf Erzählungen, die alle in einer bizarren und magischen Landschaft voller seltsamer Kreaturen spielen.
So gibt es zum Beispiel einen Lachs, der Menschen als Reittier dient, sprechende Vögel und ein magisches weißes Pferd von unermesslicher Geschwindigkeit.
Dieses Pferd erscheint mit seiner Reiterin Rhiannon bei Gorsedd Arberth, einem Hügel, der mit der rätselhaften Anderswelt verbunden ist. Er soll in der Nähe des heutigen Narberth in Pembrokeshire liegen.

Durch und durch walisisch
Die Geschichten im Mabinogion sind alle eng mit der Geografie von Wales verknüpft. Die Schauplätze lassen sich in vielen Fällen konkret zuordnen und liegen überwiegend an der Westküste von Süd- und Nordwales.
Die Erzählungen lassen sich zeitlich nicht einordnen. Aber vermutlich sind sie sehr alt. Sie wurden früher nur mündlich weitergegeben und erst ab dem 11. Jahrhundert schließlich schriftlich festgehalten. Als Hauptquellen für die uns heute bekannten Versionen gelten "The White Book of Rhydderch" und "The White Book of Hergest".
Bekanntheit erlangten die Erzählungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als eine gewisse Lady Charlotte Guest sie ins Englische übersetzte und unter dem Titel "The Mabinogion" veröffentlichte.
Mabinogi(on) ist abgeleitet vom Wort "mab", was so viel wie "Knabenalter" oder "Jugend" heißt. Das spielt auf Pryderi an, dem Sohn des sterblichen Pwyll von Dyfed und der Göttin Rhiannon, der in allen vier Hauptgeschichten, den sogenannten Zweigen, vorkommt – beginnend mit seiner Geburt bis zu seinem Tod im Kampf. Dabei steht er mal im Zentrum der Handlung und mal spielt sich sein Schicksal im Hintergrund ab.

Vier Zweige und König Artus
Im ersten Zweig, Pwyll, geht es darum, wie der Prinz von Dyfed den Platz des Königs der Unterwelt einnimmt; Branwen handelt davon, wie die ungerechte Behandlung einer Königin einen Krieg in Irland auslöst; Manawydan erzählt von der Überwindung eines Zauberers und einer Rettung von Mutter und Kind, und Math beschreibt, wie der Herr von Gwynedd seine Neffen in Bestien verwandelt.
Das eigentliche Mabinogion umfasst auch nur diese vier Geschichten. Doch die weiteren sieben Erzählungen sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Buches. Denn sie sind ebenso märchenhaft und spannend, wie die Haupthandlung selbst. In einigen von ihnen erfahren wir sogar zum ersten Mal von König Artus und seiner legendären Tafelrunde.

Ein fantastischer Lesespaß
Für die Menschen in Wales ist das Mabinogion ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur – zumal es eng mit der Geografie verknüpft ist. Und es lohnt sich auch für alle anderen, denn die Geschichten sind abenteuerlich, spannend und voller Magie.

 

 
 
 
 
 
 
 
     
 

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