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Liebe Leserin, lieber Leser
freuen Sie sich auch so über schöne Maitage, an denen ein Spaziergang gleich doppelt so viel Spaß macht? Es ist einfach herrlich, bei Sonnenschein die vielen Feste zu besuchen, die überall stattfinden – auch in Großbritannien.
Ein spezielles Highlight sind die Highland Games in Schottland. Von Mai bis September richtet fast jede größere Ortschaft eigene Spiele aus. Dabei messen sich Männer und Frauen in so ungewöhnlichen Wettkämpfen wie Baumstammwerfen, Heusack-Weitwurf oder Tauziehen. Dieses Spektakel soll auf die Kelten zurück gehen, um die stärksten und geschicktesten Kämpfer auszusuchen.
In den Cotswolds gibt es einen ähnlichen Wettbewerb, der erstmals 1612 stattfand. Dabei handelt es sich um die sogenannten Cotswold Olimpick Games, die allen offen stehen. Besonders beliebt sind das „Tug O`War“ und das sogenannte „Shin Kicking“, bei dem sich die Kontrahenten geneseitig gegen die Schienbeine treten. Mutige können sich kurzfristig anmelden. Doch keine Angst, die Zeiten, als sogar Stahlkappen für die Zehen erlaubt waren, sind vorbei. Mit weichen Schuhen und Strohpolstern an den Beinen ist es heute wesentlich ungefährlicher, sorgt aber bestimmt immer noch für blaue Flecken.
Es ist also eine Menge los. Doch der Mai lässt sich natürlich auch ganz geruhsam ohne Baumstammwerfen im heimischen Garten oder in einem schönen Park genießen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP
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Reisefreuden
Kultur-Tour
Fürs Heimkino
Aktuelles
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Reisefreuden |
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Mehr als nostalgische Kulisse: Grassington in Yorkshire
Grassington ist ein Marktstädtchen, das sich den Charme eines nostalgischen Dorfes bewahrt hat. Wenn Sie die Neuverfilmung von „Der Doktor und das liebe Vieh“ gesehen haben, erkennen Sie vielleicht die ein oder andere Ecke wieder. Denn die alten Häuser und die wunderbare Atmosphäre verkörpern das fiktive Darrowby äußerst treffend. Doch wenn Sie durch den Ort schlendern merken Sie schnell, dass die kleinen Läden, gemütlichen Cafés und Galerien weit mehr als nur entzückende Kulisse sind.
Hier können Sie das Städtchen virtuell erkunden.
Wortwörtliche Gartenkunst: Little Sparta in Schottland
Großbritannien ist bekannt für seine Gartenkunst. Doch selten wurde das so wörtlich genommen wie in Little Sparta bei Edinburgh. Denn inmitten des wilden Gartens in Dunsyre in den Pentland Hills finden sich mehr als 275 Kunstwerke des Künstlers und Poeten Ian Hamilton Finlay. 1966 begann er die zwei Hektar Land mit konkreter Poesie in skulpturaler Form, philosophischen Aphorismen sowie zwei Tempeln auszustatten. In den Sommermonaten können Besucher den kunstvollen Garten erkunden und überall spannende Entdeckungen machen. In dieser Doku erfahren Sie mehr über den Garten.
Ein viktorianischer Palast: Leighton House in London
Mögen Sie viktorianische Architektur und Kunst? Dann wird Ihnen beim Anblick dieses prachtvollen Gebäudes garantiert das Herz aufgehen. Man könnte auch sagen, Ihnen bleibt die Spucke weg. Denn das Zuhause des viktorianischen Künstlers Frederic Leighton präsentiert sich wie in einer Zeitkapsel. Das Design des Hauses stammt vom Architekten George Aitchison. Der Künstler fügte den damals typischen orientalischen Details eigene Kunst und die seiner Freunde hinzu. Leighton selbst nannte sein Haus mit Atelier zu Lebzeiten einen Palast der Kunst – und dem ist nichts hinzufügen.
überzeugen Sie sich in diesem Video selbst von der Pracht.
Märchenhafte Einsamkeit: Gougane Barra in Irland
Gougane Barra in der Nähe von Cork ist eine wilde und atemberaubende Schönheit. Wie in einem Märchen präsentieren sich das alte Gletschertal, der Wald und die Quelle des Flusses Lee. Inmitten eines Sees auf einer kleinen Insel steht ein Oratorium aus dem 19. Jahrhundert. Es ist noch heute ein heiliger Ort der Stille. Die Legende besagt, dass St. Finbar, der Schutzpatron von Cork, so verzaubert von der Schönheit des Ortes war, dass er dort ein Kloster errichtete.
In diesem kleinen Film können Sie in die Traumwelt eintauchen.
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Kultur-Tour |
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Now you see us: Women Artists in Britain 1520 - 1920
Diese spannende Ausstellung zeigt, mit welcher Kraft Frauen in den 400 Jahren zwischen der Tudor-Zeit und dem ersten Weltkrieg Kunst geschaffen haben. Die Künstlerinnen mussten sich gegen Konventionen und eine Gesellschaft wehren, die ihnen lieber andere Rollen zugeteilt hätte. Doch die hier gezeigten über 150 meisterhaften Werke von Künstlerinnen wie Angelica Kauffman oder Mary Beale beweisen, dass sich die Auflehnung mehr als gelohnt hat. 16. Mai bis 13. Oktober, Tate Britain, London
Michelangelo – The Last Decades
Als Michelangelo 1534 auf Geheiß des Papstes das Jüngste Gericht für die Sixtinischen Kapelle in Rom schaffen sollte, war er 59 Jahre alt und weltberühmt. Doch mit dem Wegzug aus Florenz begann ein neues Kapitel seiner Karriere. Diese Ausstellung verdeutlicht, wie energetisch Michelangelo in seinen letzten drei Jahrzehnten arbeitete und sich dabei auch seiner eigenen Sterblichkeit stellte. 2. Mai bis 28. Juli, The British Museum, London
James Joyce Walking Tours durch Dublin
Am 16. Juni ist Bloomsday und was gibt es Passenderes, als das mit einer James-Joyce-Tour durch Dublin zu feiern? Eigentlich lebte der Schriftsteller die meiste Zeit seines Lebens außerhalb Irlands. Dennoch hatten viele Ecken der Stadt einen immensen Einfluss auf sein Werk. So zum Beispiel das Gresham Hotel, das in der Kurzgeschichte „The Dead“ vorkommt und natürlich No. 7, Eccles Street, wo Leopold Bloom in „Ulysses“ versucht, eine Schweineniere zu kaufen. Die Touren starten donnerstags, freitags und samstags um 11 Uhr.
Brighton Festival
Seit 1967 verwandeln sich das idyllische Brighton und der Nachbarort Hove an der Südküste Englands in eine einzigartige Bühne für Kunst, Musik, Lesungen, Theater Tanz, Zirkus und Magie. Jedes Jahr im Mai glitzern funkeln und pulsieren die beiden Städte um die Wette – und alle kommen auf ihre Kosten. Denn die Festivalleitung beauftragt jedes Mal spannende Projekte nationaler und internationaler Künstler, die zusammen mit Mitmachaktionen und Events für Familien und Kinder ein hochklassiges und buntes Programm ergeben
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Fürs Heimkino |
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In der Mediathek
The Hour bei Arte
Stellen Sie sich einmal den Fernsehsender der BBC in den 50ern vor. Damals steckt das Fernsehen noch in den Kinderschuhen und auch die Gesellschaft stand kurz vor einem Umbruch. Die Serie zeigt, wie der junge Journalist Freddie, der Anchorman Hector und die Produzentin Bel um die Nachrichtensendung „The Hour“ ringen – und sich dabei auch in Liebesdinge verstricken. Doch als ein Mord passiert und Freddie auf unkonventionelle Art ermittelt, wird es gefährlich. In der Arte-Mediathek können Sie mitfiebern.
Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.
Bei Amazon
Alex Rider
SJames Bond für eine neue Generation? Diese spannende Agentenserie hätte wirklich das Zeug dazu. Fans von Inspector Barnaby und Inspector Foyle dürften ebenfalls aufhorchen, denn die Serie basiert auf einer Romanreihe des Drehbuchautors Anthony Horowitz. Alex Rider ist eigentlich ein normaler Teenager. Doch sein Leben ändert sich rasant, als er vom MI6 angeheuert, um dort zu ermitteln, wo erwachsene Agenten keinen Zutritt haben. Auf Freevee stehen drei Staffeln zum Abruf bereit.
Bei Disney
The Beatles – Let it Be
Als dieser Film im Mai 1970 erschien fiel er mit dem schockierenden Ende der Beatles zusammen und war für Fans damals schwer zu ertragen. Fünfzig Jahre später und in restaurierter Bild- und Tonqualität ist er heute ein faszinierendes Zeitdokument. Wir begleiten die Band bei dem Versuch mit einem neuen Album den Gruppengeist wieder zu stärken – was am Ende misslingt. Das ist schmerzhaft, aber die Musikaufnahmen und das Roof Top-Konzert am Ende des Films sind ein Genuss. Der Film steht neu auf Disney zur Verfügung.
Bei Netflix
Queen Charlotte
Wenn sie Bridgerton mögen, sind Sie bei Queen Charlotte genau richtig. Denn diese Serie ist eine Nebengeschichte, die nach Meinung vieler Fans die Hauptserie sogar in den Schatten stellt. Als die junge Sophie-Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz nach England kommt, hat sie King George, ihren zukünftigen Ehemann, noch nie gesehen. Die Serie zeigt ihre schwierige Beziehung zum Hofleben und zur Schwiegermutter – sowie die Liebesbeziehung zu König George, die auch durch seine mentalen Probleme geprägt ist. Die Serie können Sie sich auf Netflix anschauen.
Kino auf Bestellung
The Beautiful Game
Filme mit Außenseitern, die über sich hinauswachsen, sind eine echte britische Spezialität. Und dieses warmherzige Drama, das von wahren Gegebenheiten inspiriert ist, macht da keine Ausnahme. Bill Nighy spielt den Fußballtrainer Mal, der mit seiner Mannschaft an der Obdachlosen-WM in Rom teilnehmen möchte. Star der Truppe ist Vinny, der jedoch zuerst seine eigenen Probleme in den Griff bekommen muss, bevor er zusammen mit dem Team um den Sieg spielen kann. Der Film steht auf Netflix zum Abruf bereit.
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TV-Tipps |
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Die TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland finden Sie als PDF-Datei unter diesem Link. Sie können sich die Datei herunterladen, im Browser anschauen oder auch ausdrucken.
Zusätzlich finden Sie die aktuellen TV-Tipps täglich unter diesem Link. Auch hier haben Sie die Möglichkeit, das Vier-Wochen-Programm komplett als PDF zu laden, oder sich den täglichen Programmhinweis als RSS-Feed zu bestellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich beim Anschauen der Sendungen!
Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.
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Aktuelles |
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News: Well-Dressing in Derbyshire
Wir wissen es alle: Der Peak District und Derbyshire sind wunderschön. Doch wie jedes Jahr zwischen Mai und September macht eine ganz besondere Tradition sie noch etwas schöner. Denn das sogenannte „Well-Dressing“ verwandelt schlichte Brunnen in wahre Kunstwerke.
Das gibt es so nur in dieser Region und entstand möglicherweise, weil Römer oder Kelten sich für frische Wasserquellen in der Grafschaft bedanken wollten. Die genauen Ursprünge sind jedoch geheimnisvoll. Mehr als 80 Städte und Dörfer beteiligen sich heutzutage an der bunten Tradition – und ganze Teams aus Bewohnern stellen die Kunstwerke in tagelanger Handarbeit her.
Ein „Well-Dressing” entsteht auf weichem Ton in einem Holzrahmen, indem viele geschickte Hände das eingeritzte Motiv mit zarten Blüten, Blättern, Samen, Moos und anderen natürlichen Materialien ausfüllen, sodass am Ende ein wunderbares – oftmals figuratives – Bild herauskommt.
Wenn das Kunstwerk fertig ist, feiern alle zusammen ein Fest. Danach lassen sich die Bilder noch etwa eine Woche bestaunen, bis der Ton trocknet und die Blüten verwelken.
Termine für die Herstellung der Kunstwerke und die anschließenden Feiern finden Sie hier.
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Lesestoff |
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M.C. Beaton: Hamish Macbeth kämpft um seine Ehre
Randy Duggan ist ein Rowdy mit losem Mundwerk. Und er macht auch vor Dorfpolizist Hamish Macbeth nicht halt. Als er den Polizisten zu einem öffentlichen Kampf auffordert, wetten die Dorfbewohner sogar Geld darauf, dass Duggan gewinnt. Doch dazu kommt es nicht, denn Randy Duggan wird bald darauf ermordet und Hamish muss alles daransetzen, den Mörder zu finden – und seinen guten Ruf zu retten.
Sommerliche Tea Time mit Jane Austen
Eine sommerliche Tea Time ist ein Genuss. Mit selbst gemachter Limonade, Zitronencreme-Törtchen und anderen Leckereien im Garten zu sitzen ist einfach wunderbar. Das empfand sicherlich auch Jane Austen so, wenn sie nach langen Spaziergängen ein sommerliches Picknick in angenehmer Gesellschaft verbrachte. Dieses Buch vereint Rezepte wie zum Beispiel Shortbread mit gezuckerten Blüten und inspirierende Auszüge aus Jane Austens Briefen und Romanen. So verwandeln Sie jede Gartenparty in eine nostalgische englische Tea Time.
Beide Bücher finden Sie in unserem Shop. (solange der Vorrat reicht).
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Sprachecke: Der feine Unterschied der Wortbedeutungen – Ein Dichter in aller Munde |
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Sprache erklärt und informiert. Doch sie ist auch Ausdruck von Gefühlen. Deshalb schwingen stets auch subtile Bedeutungen mit. Manchmal ist es deshalb gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden. Aus diesem Grund hilft es enorm sich mit diesen feinen Unterschieden vertraut zu machen.
Von Glück und Erleichterung Nehmen wir zum Beispiel die Wörter „happy“ und „glad“. Beide bedeuten glücklich, dennoch gibt es subtile Unterschiede. Während „happy“ eher ein offensichtliches Gefühl von Glücklichsein ausdrückt, wirkt „glad“ zurückhaltender – und oft schwingt auch Erleichterung mit.
Wenn zum Beispiel jemand einen Autounfall mit Blechschaden hatte, ist es weitaus passender zu sagen: „I am glad, that you are fine.“ (Ich bin froh, dass es dir gut geht) Auch wenn jemandem etwas großartiges passiert, passt: „You got the new job! I am so glad for you.” (Du hast den Job? Ich bin so froh für dich) Wenn Sie selbst den Traumjob ergattert haben, können Sie natürlich auch sagen: „This new job makes me so happy“ (Dieser neue Job macht mich glücklich).
Der feine Unterschied Manche Worte besagen auf dem Papier genau das Gleiche, aber dennoch empfinden Menschen sie mal positiv, mal negativ oder neutral. Dieses Phänomen heißt etwas sperrig Konnotation. Diese kleinen Bedeutungsunterschiede sind mit einem einfachen Blick ins Wörterbuch oft nicht zu entschlüsseln. Denn sie sind Ausdruck der persönlichen Betrachtung einer Situation.
Hartnäckig Nehmen wir zum Beispiel die Wörter „persistent“, „tenacious“ und „stubborn“. Sie alle bedeuten hartnäckig. Das Wort „persistent“ ist eher neutral, zum Beispiel wenn jemand so lange nachfragt, bis er endlich eine Antwort bekommt. „Tenacious“ ist hingegen die weitaus positivere Variante, denn es schwingt viel Freude und Energie mit und es kommen Bilder von einer motivierten Person in den Kopf, die begeistert so lange dranbleibt, bis sie ihr Ziel erreicht. „Stubborn“ ist eher die negative Variante. Damit ist jemand gemeint, der einfach übers Ziel hinausschießt und nicht weiß, wann es genug ist.
Anhänglich Mögen Sie es, wenn die Katze oder der Hund anhänglich sind und Ihnen auf Schritt und Tritt folgen? Dann würden Sie diese Anhänglichkeit wahrscheinlich im positiven Sinne als „affectionate“ empfinden. Ist es Ihnen eher unangenehm, passt die negative übersetzung „clingy“ weitaus besser.
Anstrengend Das gleiche gilt für das Wort anstrengend. Wenn Sie zum Beispiel eine lange Wanderung ganz sachlich als ermüdend empfunden haben, passt das neutrale „tiring“.
Wenn Sie die Wanderung hingegen als negativ und auslaugend ansahen, passt die negative übersetzung „straining“ wesentlich besser. In diesem Fall werden Sie wohl so schnell nicht noch einmal die Wanderschuhe anziehen, oder zumindest eine andere Strecke oder eine andere Begleitung wählen. Denn als „straining“ können Sie auch anstrengende Menschen bezeichnen
Schwierig und herausfordernd Vielleicht empfanden Sie Ihre Begleitung auch als „difficult“ (schwierig) was auch nicht unbedingt auf eine große Freundschaft schließen lässt. Auch wenn der Wanderweg Ihnen alles andere als leichtfiel, können Sie ihn als „difficult“ bezeichnen, was eher neutral ist.
Wenn Sie die schwierige Tour jedoch positiv und aufregend empfunden haben, dann passt „challenging“ (herausfordernd) weitaus besser.
Für einen anspruchsvollen Weg auf den Gipfel hätten begeisterte Bergsteiger wohl noch mehr Positives übrig. Ein enorm herausfordernder Berg, der großes Abenteuer verspricht ist deshalb „formidable“ (beeindruckend). Dabei schwingen Angst, Freude und Respekt gleichermaßen mit.
Zugegeben: Auch die englische Sprache mit ihren vielen Feinheiten kann manchmal ganz schön „formidable“ sein. Aber es sind genau diese Eigenheiten, die Sprache so ungemein spannend und lebendig machen.
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Rezept des Monats: Aberdeen Butteries |
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Wenn Sie viel vorhaben, sind Aberdeen Butteries genau das Richtige. Die reichhaltigen Gebäcke sehen zwar aus, als hätte jemand sich aus Versehen auf eine Tüte Croissants gesetzt, aber das stört den leckeren Geschmack keineswegs. Butteries schmecken frisch aus dem Ofen, können aber auch prima kalt gegessen werden. In Schottland sind sie in vielen Geschäften erhältlich, sodass man sie gut mit zur Arbeit nehmen kann. Denn sie sind seit jeher ein beliebtes Frühstück, nicht nur in Aberdeen – am liebsten bestrichen mit Butter und einem Klecks Marmelade. Wie bei Croissants braucht die Zubereitung etwas Zeit und der Teig muss einige Male im Kühlschrank ruhen. Aber es lohnt sich. Das Schmalz können Sie auch durch die gleiche Menge Butter ersetzen.
Zutaten für etwa 16 Stück:
- 250 g Butter
- 125 g Schmalz
- 1 Esslöffel brauner Zucker
- 500 g normales Mehl
- 2 Teelöffel Trockenhefe
- 450ml warmes Wasser
- Eine Prise Salz
Zubereitung:
Vermischen Sie das Mehl und die Trockenhefe gut miteinander und geben anschließend das Salz und den Zucker hinzu. Mit dem warmen Wasser alles zu einem Teig verarbeiten. Zugedeckt etwa eine Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit Butter und Schmalz mit dem Handmixer miteinander schaumig schlagen und anschließend in drei Portionen teilen.
Sobald der Teig seine Größe verdoppelt hat, gut durchkneten und zu einem Rechteck mit einer Dicke von etwa einem Zentimeter ausrollen. Nehmen Sie dann eine Portion der Buttermischung und streichen Sie sie auf zwei Drittel des Teigs. Klappen Sie das unbestrichene Drittel des Teigs über die Hälfte des mit der Buttermischung bestrichenen Teils. Falten Sie dann das überstehende buttrige Drittel darüber, sodass drei Schichten entstehen. Rollen Sie den Teig mit dem Nudelholz wieder auf die ursprüngliche Größe aus. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für 40 Minuten in den Kühlschrank geben. Diese Prozedur noch zweimal wiederholen. Lassen Sie den Teig jedesmal 40 Minuten im Kühlschrank ruhen. Nach der dritten Toure, den Teig aus der Kühlung nehmen, etwa einen Zentimeter dick ausrollen und anschließend in 16 quadratische Stücke schneiden. Diese jeweils mit den Händen zu einem groben Kreis formen und auf das Backblech legen. Lassen Sie die Teiglinge 45 Minuten gehen. Währenddessen den Backofen vorheizen und die Butteries dann auf mittlerer Schiene 15 Minuten bei 200 Grad backen. Genießen Sie sie gerne noch warm mit einem weiteren Klecks Butter.
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Zu guter Letzt: Punch & Judy Shows |
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Sind Sie schon einmal in Großbritannien am Strand unterwegs gewesen und haben sich über ein Kasperletheater im Sand gewundert? Dann sind Sie an einer „Punch and Judy Show“ vorbeigekommen. Dabei handelt es sich um die britische Version des Kasperletheaters, die noch heute ein wichtiger Teil der britischen Kultur. Und diese hat ganz besondere Eigenheiten.
Aus Italien auf Londons Straßen Im 19. Jahrhundert waren solche Vorführungen überall auf der Insel präsent. Doch heute findet man sie meist während der Ferien an britischen Stränden oder auf privaten Feiern. Wie bei unserem Kasperletheater liegen die Ursprünge in der italienischen Commedia Dell'arte.
Denn als der italienische Puppenspieler Pietro Gimonde um 1662 die Marionette Pulcinella nach England brachte, wurde aus der Figur bis etwa 1785 eine Handpuppe namens Punch, die auf Londons Straßen auftrat.
Da die gesamte Show seit jeher von nur einer Person gestemmt wird, kann in jeder Szene nur eine weitere Figur auftreten. Denn die puppenspielende Person – seit viktorianischen Zeiten als Professor bezeichnet – hat ja nur zwei Hände. Doch diese Begegnungen haben es in sich.
Der böse Punch Denn Mr. Punch legt sich meist mit seiner Frau Judy und seinem Baby, aber auch mit dem Blinden, dem Zöllner, dem Krokodil, dem Wachtmeister oder sogar dem Teufel an. Dabei kann es gewaltsam und heftig zur Sache gehen. Denn Punch ist alles andere als zimperlich und meist ziemlich genervt von seinem quengelnden Kind, der nörgelnden Frau oder der ineffizienten Bürokratie.
Unser Kasperl ist mittlerweile ziemlich zahm, aber Punch macht sich das wilde Straßentheater des 17. Jahrhunderts voll zu eigen. Mit einem sogenannten Slapstick schlägt er alle, die ihm in die Quere kommen. Dieser Stock hat seinen Ursprung ebenfalls in der Commedia Dell'arte. Dabei sind Holzlatten wie bei einer Kastagnette aneinander befestigt. Beim Aufprall entsteht ein lautes klatschendes Geräusch. So entstand auch der Begriff Slapstick für derbe, körperliche Komik im Film.
Huzzah, huzzah! Früher endeten die Shows damit, dass Punch das ultimative Böse besiegte und laut schrie: „Huzzah, Huzzah, ich habe den Teufel getötet!“ In modernen Stücken für Kinder wird Punch jedoch bestraft, indem er vom Krokodil verschluckt, von einem Geist zur Reue verführt oder von der Polizei verhaftet wird.
„Punch and Judy Shows“ unterscheiden sich vom Kasperltheater auch durch die Verwendung des sogenannten „Swazzle“. Dabei spricht Punch mit hohem, quietschendem Ton. Das ist oft kaum zu verstehen, weshalb der Professor dolmetschen muss.
Ikonen und Briefmarken Zugegeben, das klingt alles seltsam, doch die Britinnen und Briten lieben es. Denn sie wählten Punch und Judy 2006 auf die Liste der wichtigsten Ikonen Großbritanniens – und schon im Jahr 2001 brachte die Royal Mail Gedenkmarken mit den beiden Figuren heraus.
Was angesichts Punchs Gewalt gegen seine Frau und manchmal sogar gegen sein Baby schon verwundert. Es stand auch in Großbritannien im Raum, das die Shows möglicherweise häusliche Gewalt verherrlichen. Soziologen kamen nach reiflicher Untersuchung jedoch zu dem Ergebnis, dass die Aufführungen harmlos sind.
Ganz schön derb Denn durch die übertriebene Derbheit und die ritualisierte Handlung erscheinen die Szenen stilisiert und karikiert. Punch wird zudem durch den „Swazzle“ ins Lächerliche gezogen und erhält in heutigen AuffÜührungen am Ende stets seine Strafe. Man kann sich dennoch prima vorstellen, dass dieses Mini-Spektakel noch immer sehr viel ähnlichkeit mit dem Straßentheater des 17. Jahrhunderts hat.
Der Daily Telegraph bezeichnete das Kasperletheater wohl auch deshalb als „eine feste Größe in der britischen Badeszene“. Also halten Sie die Augen auf, wenn Sie das nächste Mal an einem britischen Strand vorbeischlendern. Sie könnten auf eine Ikone treffen.
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