Die feine englische Art - Ausgabe Oktober 2021

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

lesen Sie Beipackzettel? Wenn ja, ist das einerseits vernünftig. Andererseits wird man erst darauf gebracht, was einem alles an Nebenwirkungen blühen könnte und dann vielleicht auch blühen wird. Nirgendwo ist dieser Effekt treffender (und witziger) beschrieben als in "Drei Mann in einem Boot" von Jerome K. Jerome, erschienen 1889: Der Erzähler geht ins British Museum, blättert in einem Gesundheitslexikon und stellt fest, dass er – mit Ausnahme des "Dienstmädchenknies" – alle dort aufgeführten Krankheiten hat.
Gleichwohl gibt es Lebenslagen, durch die wir nicht ohne Kenntnis potenzieller Nebeneffekte stolpern sollten. Leider kommt das aber immer wieder und selbst an höchster Stelle vor; die Briten spüren die Folgen gerade an der Tankstelle und beim Metzger. Wir wollen nicht darüber urteilen und schon gar nicht "siehste!" rufen, sondern daraus Schlüsse ziehen: Bei wichtigen Entscheidungen empfiehlt sich gründliches Nachdenken, das Einholen der Zweit- bis Zehntmeinung sowie – das ist nach unserer Erfahrung am Wichtigsten – ein Mitspracherecht fürs Bauchgefühl. Wenn dann doch alles schief geht, schreiben wir uns einen Beipackzettel fürs nächste Mal.
Nach diesem kleinen Exkurs in die Welt der Folgenabschätzung kommen wir zum Wesentlichen, nämlich Ihnen einen sonnigen und harmonischen Herbst und gemütliche Abende zu wünschen. Außerdem viel Spaß bei der einen oder anderen Geselligkeit oder beim Kulturgenuss, die sich nach der langen Abstinenz immer noch neu anfühlen. Allzu leichtsinnig sollten wir dabei nicht werden, damit das – siehe oben – keine unerwünschten Folgen hat. Stay well!

 

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

PS: Wie immer an dieser Stelle: Vielen, vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften. Sie werden alle mit Freude gelesen und beantwortet.

 
 
Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de

 
 

Unsere Themen

 

Virtuell reisen

Kultur-Tour

Fürs Heimkino

Aktuelles

 
 
 
 

Virtuell reisen

 

Es steigt die Hoffnung, bald wieder reisen zu dürfen. Noch sind wir aber weiterhin eher virtuell unterwegs, sammeln Ideen und schwelgen in Vorfreude.

 

Schottland im Herbst

In den Highlands ist der Herbst spektakulär (und das Wetter auch nicht wechselhafter als zu anderen Jahreszeiten). In diesem Film auf Youtube sehen wir, von Dudelsackklängen begleitet, golden leuchtende Hänge vor Wolkenwänden, buntes Laub und Heidekraut im Sonnenlicht, wogende Gräser im Wind und so manchen tierischen Bewohner, darunter einen prächtigen Hirsch.

 

Kleine Zeitreise

Lacock Village in der Nähe von Bath hat einen perfekt erhaltenen historischen Ortskern und ist deshalb als Drehort vieler Filme bekannt von Jane-Austen-Adaptionen über Harry Potter bis Downton Abbey. Man muss nur die Autos umparken und ein paar Schilder abmontieren, schon steht einer Zeitreise ins 18. Jahrhundert – mit Abstechern ins Mittelalter und die Tudor-Zeit – nichts mehr im Wege. Das Dorf gehört samt der ehemaligen Abtei der Organisation National Trust, ist aber quicklebendig und nicht etwa ein Freiluftmuseum. Ehe wir wieder durch die Sträßchen schlendern und in eins der drei Pubs einkehren können, muss dieser Morgenspaziergang auf Youtube genügen. Hier hat sogar die Bushaltestelle eine Geschichte: Sie war einst das Dorfgefängnis.

 

Bootstour auf dem Shannon

Hausbooturlaub ist wie Camping zu Wasser – gemütlich, flexibel, mit gelegentlichen Einparkproblemen und auch mal einem Stau (vor der Schleuse). In diesem recht detaillierten Video dürfen wir auf dem Shannon mitschippern, dem größten Fluss Irlands und der Britischen Inseln. Wir sehen vielleicht nicht vierzig, aber doch vielfältige Schattierungen von Grün, hübsche Städtchen und Dörfer, Pferde und Vögel sowie reichlich Pubs. Außerdem stellen wir beim Blick in die Kombüse fest, dass die Mitreisenden gern Steak essen.

 

Gang durch Greenwich

Nun spazieren wir per Video durch die Straßen von Greenwich im Südosten Londons und bestaunen die Tempel der Wissenschaft und die Prachtbauten der Marineverwaltung, den Teeklipper Cutty Sark und die Londoner Skyline, aber auch das gemütliche und sehr englische Stadtzentrum.

 

 
 
 
 
 

Kultur-Tour

 

 

Fabergé in London

Der russische Goldschmied und Hofjuwelier der Zarenfamilie Peter Carl Fabergé (1846 – 1920) erlangte mit seinen filigranen Arbeiten und vor allem den "Fabergé-Eiern" Weltruhm. 1903 eröffnete er eine Filiale in London in der New Bond Street, die rasch zum Mittelpunkt der eleganten Welt wurde. Diesem Kapitel der Firmengeschichte, aber auch dem Leben des Künstlers – dessen Karriere von der Russischen Revolution beendet wurde – widmet das Victoria & Albert Museum ab 20. November eine große Ausstellung: "Fabergé – Romance to Revolution". Über 200 prächtige Exponate sind versprochen, einige Highlights können wir schon vorab betrachten. Falls Sie Reisen über den Kanal noch scheuen: Es gibt auch ein Fabergé-Museum in Baden-Baden.

 

Branaghs Belfast

Im November kommt "Belfast" ins Kino, jüngstes Werk des Regisseurs Kenneth Branagh. Der Schwarzweißfilm handelt von einem kleinen Jungen, in dessen kleine Welt die "Troubles" einbrechen. Der Bürgerkrieg verändert alles, Nachbarn werden Feinde, die Konfession ist plötzlich entscheidend. Da Kenneth Branagh selbst in Belfast in eine protestantische Arbeiterfamilie geboren wurde und als Neunjähriger mit den Eltern nach England zog, dürfen wir einen gewissen autobiografischen Hintergrund vermuten. Aber es lohnt sich, auch einmal den Original-Trailer anzuschauen oder vielmehr anzuhören, um einen Eindruck vom nordirischen Akzent zu bekommen. Der Soundtrack ist von Van Morrison, der ebenfalls aus Belfast stammt.

 

Gainsborough, neu entdeckt

Thomas Gainsborough war ein gefeierter Porträtist im 18. Jahrhundert – wir alle kennen "The Blue Boy" oder den "Morgenspaziergang". Eine andere Facette seines Werks zeigen 25 Zeichnungen, die kürzlich in der Königlichen Kunstsammlung in Windsor Castle neu zugeordnet wurden (sie waren in der Mappe mit Werken eines anderen Künstlers gelagert): Hier steht die Landschaft im Fokus und dient nicht nur als Kulisse. Die Kollektion wird derzeit in der York Art Gallery gezeigt, geht dann nach Dublin und schließlich nach Nottingham.

 

Spiel mit dem Feuer

Am 5. November ist Bonfire Night, jene Festivität, mit der eines im Jahr 1605 gescheiterten Attentats und der anschließenden grausigen Hinrichtung des Guy Fawkes und seiner Mitverschwörer gedacht wird. Kein Grund zum Feiern? Das sehen die Briten aber anders. Dieses Fest, einst vom (nicht in die Luft geflogenen) König angeordnet, hat Tradition und eröffnet den Reigen der Winterfeierlichkeiten. Feuer in allen Formen und Farben gehört dazu, vom lebensgefährlichen flammenden Teerfass und sogar brennenden Kreuzen in Lewes über Freudenfeuer auf dem Marktplatz bis zum Höhenfeuerwerk. Dieses kurze Youtube-Video zeigt uns das Brauchtum der Bonfire Night über die Jahrzehnte.

 

 

 
 
 

 
 

Fürs Heimkino

 

 

Aus der Mediathek

Zwischen Hippie-Romantik und den coolen Eighties gab es eine kurze Ära, die sich Glam Rock nannte. Auffälliger als die Musik selbst war das Erscheinungsbild der Musiker, die in hautengen Glitzerjäckchen und mit viel Make-up auf der Bühne standen oder vielmehr auf 15-Zentimeter-Absätzen balancierten. David Bowie war ein Star der Ära und auch noch der nächsten und übernächsten, während die Teenie-Bands wie The Sweet oder Slade bald wieder aus den Charts verschwanden. Eine Arte-Dokumentation nimmt dieses Phänomen näher ins Visier.

Wieso hat Jane Austen, die so viel über die Irrungen und Wirrungen der Liebe schrieb, eigentlich nie geheiratet? Das war ungewöhnlich für ihre Zeit. Der Spielfilm Geliebte Jane mit Anne Hathaway in der Titelrolle spekuliert, wie es gewesen sein könnte – keine Biografie, eher ein romantisches Melodram mit guter Besetzung (James McAvoy, Julie Walters und Maggie Smith, um nur einige zu nennen).

 

Leider sind viele Angebote der Mediatheken außerhalb Deutschlands nicht abrufbar.

 

Auf Netflix

Es gibt kaum ein Thema, aus dem sich kein Musical stricken ließe ... die Geschichte der Prinzessin von Wales eingeschlossen. Nun wird uns ihr Schicksal in Diana – Das Musical also per Song nähergebracht. Das Ganze wirkt ein wenig aufgesetzt, und die Melodien bleiben nicht wirklich in Erinnerung. Immerhin sehenswert: die Kostüme. Dianas Stilgefühl ist schließlich unvergessen.

Warum sind Gruselfilme, in denen Kinder eine Rolle spielen, noch viel gruseliger als andere? Das wäre doch mal ein Thema für eine Doktorarbeit in Psychologie, oder? Den Beweis liefert – neben vielen anderen Werken wie etwa The Shining oder The Sixth Sense – diese Serie: Spuk in Bly Manor spielt auf mehreren Zeitebenen und begleitet eine bedauernswerte Nanny und ihre Schützlinge durch allerlei Grauenvolles.

 

Auf Amazon

Am Strand spielt 1962. Ein ganz junges und unerfahrenes Ehepaar erlebt seine Hochzeitsnacht, die leider zum Fiasko wird. Sprachlosigkeit, Verklemmtheit und – möglicherweise – ein dunkles Geheimnis machen es den beiden unmöglich, zueinander zu finden. Ein sehr berührender Film mit Saoirse Ronan und Billy Howle sowie Emily Watson. Aber die Romanvorlage von Ian McEwan ist noch besser.

 

Kino auf Bestellung

Etwas für die Opernfans: Kino on Demand zeigt Peter Grimes on Aldeburgh Beach. Die Oper von Benjamin Britten wurde beim Aldeburgh Festival tatsächlich am Strand aufgeführt und aufgenommen; das Orchester allerdings eingespielt, während das Ensemble live sang. Ungewöhnlich!

 
 
 
 

TV-Tipps

 


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Hinweis: Alle nächtlichen Sendungen, auch wenn sie nach Mitternacht beginnen, werden dem Vortag zugerechnet, ab 5 Uhr früh dann dem nächsten Tag.

 
 
 

 
 
Aktuelles
 

 

Mein Freund, der Baum, Teil eins

Lieblingsmenschen haben wir alle, Lieblingsessen auch, vielleicht sogar Lieblingsländer und Lieblingsstädte (wenn Sie diesen Newsletter abonniert haben, spricht einiges dafür, dass sie auf den Britischen Inseln liegen). Aber Lieblingsbäume? Im Vereinigten Königreich sind Prominente danach gefragt worden und hatten auch alle eine Antwort parat. Demnach liebt Schauspielerin Joanna Lumley ganz allgemein Londoner Platanen, Modeschöpfer Jasper Conran die Rotbuche vor seinem Schlafzimmerfenster in Wiltshire und der Autor George McGavin eine alte englische Eiche im Windsor Great Park. Das mag man interessant finden oder auch nicht, jedenfalls ist ein Bildband daraus entstanden. Viel spannender aber ist die Frage: Haben Sie denn auch einen Herzensbaum, mit dem Sie etwas verbindet? Und wenn ja, warum?
Tatsache ist, dass Bäume mehr sind als Schattenspender oder Luftverbesserer oder Holzlieferanten, sondern Emotionen in uns wecken. Und das nicht nur, wenn sie gefällt werden sollen (aber dann ganz besonders)! Wir denken an unsere erste Liebe und das in einen Stamm geschnitzte Herz; an verträumte Sommernachmittage im Park, an denen wir eigentlich hätten woanders sein sollen; an romantische Radtouren entlang einer Allee oder an waghalsige Kletterpartien in unserer Jugend, die wir unseren Kindern oder Enkeln sofort verbieten würden. In jedem Leben findet sich mindestens ein bedeutsamer Baum, oder? Vielleicht eine elfenhaft zarte Birke, hohe Pappeln in Reih und Glied, eine Kastanie, die im Frühjahr überschäumt vor Blütenpracht. Und wenn Ihnen nichts einfällt – dann ist es vielleicht Zeit, sich nach einem Favoriten umzusehen.



Mein Freund, der Baum, Teil zwei

Zumindest die Menschen in Nordengland werden künftig mehr Auswahl haben, wenn es um Lieblingsbäume geht. Die Initiative "The Northern Forest" plant, (mindestens) 50 Millionen Bäume zu pflanzen und zwischen Liverpool im Westen und Hull im Osten ein riesiges grünes Band zu schaffen. Die Region ist vergleichsweise kahl, hier haben die Holzfäller vergangener Jahrhunderte ganze Arbeit geleistet, was teilweise zu Bodenerosion geführt hat. Nun soll die Region wieder ergrünen mit positiven Effekten für Mensch und Tier. Dafür gibt es Geld vom Staat, aber es werden auch Sponsoren und freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht.

 

 
 
 
 

Lesestoff

 

 

Von wegen Ruhestand

Richard Osman ist ein britischer Fernsehmoderator, der mit seinem Romandebut Der Donnerstagsmordclub einen Riesenerfolg feiert. Ort der Handlung ist eine Seniorenresidenz, in der sich vier clevere ältere Herrschaften donnerstags treffen, um rätselhafte Mordfälle zu lösen – zunächst in der Theorie. Doch dann schlägt das Verbrechen vor der eigenen Haustür zu. Sehr witzig, sehr britisch.

 

Inspirierende Gärten

Es hat seinen ganz eigenen Reiz, die Schauplätze von Romanen selbst zu besuchen oder – umgekehrt – über Orte zu lesen, die wir aus eigener Anschauung kennen. Der Bildband Die Gärten der Dichter führt uns auf die Anwesen, die Agatha Christie, Daphne du Maurier, Thomas Hardy, Jane Austen und Roald Dahl inspirierten, um nur einige zu nennen.

Sie können beide Bücher bei THE BRITISH SHOP bestellen.

 
 
 

 
 

Sprachecke: Farbenpracht

 

 

Ein Waldspaziergang, womöglich bei Sonnenschein, lässt das Herz aufgehen. Diese Fülle an Farben! Da fehlen einem glatt die Worte – aber nur vorübergehend, denn hier kommt ein kleines Vokabular für die Palette des Herbstes. Immerhin kann es sein, dass Sie einmal mit britischen Freundinnen oder Freunden durch die herbstliche Natur stapfen und ins Schwärmen kommen, und falls nicht, dann gibt es immer noch die Ablage "unnützes Wissen". Nur wenige Dinge machen glücklicher als unnützes Wissen, das wir bei Bedarf abrufen und uns daran erfreuen können.

 

Rot und gelb sind gerade die vorherrschenden Töne in der Natur. Aber da sagen wir nicht einfach "red" und "yellow". Nein, die Bäume leuchten "russet", rostbraun – ein Wort, das auch für eine dem Boskoop ähnliche Apfelsorte steht. Oder "crimson", blutrot, "scarlet", scharlachrot, oder "carmine", karmin- oder auch karmesinrot. Fällt Ihnen auf, wie schön diese Worte sind? (Selbst wenn "carmine", wir wollen es nicht verschweigen, ursprünglich aus Schildläusen gewonnen wurde.) Da ist uns "maroon" noch lieber, ein tiefes Rotbraun, dessen Sprachpatin ganz sicher die Marone ist. Reines Kastanienbraun dagegen heißt auf Englisch "auburn", was nicht gerade an "chestnut" erinnert, aber eine Verschmelzung des lateinischen "aurum" (Gold) mit "brun" für Braun aus dem Französischen sein könnte. Helleres Braun ist "tan", das auf Deutsch schön altmodisch "lohfarben" heißt, oder "copper", Kupfer.

 

Wenn die Farben ins Gelbliche übergehen, dann sind sie "amber", bernsteinfarben, "saffron" (von Safran), ein fahles "fallow" oder – selten gehörtes Wort – "carnelian" (nach einem Quarz namens Karneol). Wörter wie "sienna" für Sienarot und "ochre" für Ocker sind auch ins Englische eingewandert.

 

Auch wenn uns die Lexika immer wieder "fall foliage" empfehlen, wenn es um buntes Herbstlaub geht, so sagen die meisten Briten doch schlicht "autumn leaves". Das Wort "fall" für Herbst, das vielleicht auf das Fallen der Blätter anspielt, ist amerikanischen Ursprungs, während das poetischere und ältere "autumn" aus dem Lateinischen kommt. Das N am Ende wird übrigens nicht mitgesprochen, wofür wir dankbar sein dürfen, denn das wäre ein Zungenbrecher. Bis ins 18. Jahrhundert nannten die meisten Bewohner der britischen Inseln den Herbst schlicht "harvest", die Verwandtschaft der beiden Wörter ist nicht zu überhören. Heute heißt "harvest" ausschließlich "Ernte".

 

 
 
 

 
 

Rezept des Monats: Butternut-Püree

 

 

Der Butternutkürbis ist zwar nicht so leicht zu verarbeiten wie der Hokkaido, da er geschält werden muss. Aber er hat eine besonders dekorative Form, einer Birne nicht unähnlich, wird beim Garen butterweich und schmeckt zart nussig und anders als andere Kürbisse. In Großbritannien gehört er zu den beliebtesten Herbstgemüsesorten.

 

Einen deutschen Namen hat der Butternutkürbis nicht, es sei denn, wir wollen ihn Butternusskürbis nennen, wobei es sich eigentlich um eine Variante des Moschuskürbis handelt. Er ist ein sehr anpassungsfähiger Geselle, der sich mit Fleisch ebenso gut verträgt wie mit Pilzen, Nüssen, Reis, Nudeln und vielen Gemüsen. Auch pur – einfach im Ofen mit etwas Olivenöl geröstet oder in der Pfanne gebraten – schmeckt er sehr lecker. Die einzige Schwierigkeit ist, ihn zu halbieren, weil er ganz schön hart sein kann. Aber halbieren müssen wir ihn, sonst können wir nicht die Fasern und Kerne herausnehmen. Letztere kann man rösten und essen, die Fasern aber müssen in den Biomüll.

 

Unser Rezept reicht für vier Leute und ist eine Variante des britischen Klassikers "bangers and mash", Würstchen mit Kartoffelbrei. In diesem Fall ersetzt der Kürbis die Kartoffel, und die Würstchen sind "sticky", auf appetitliche Weise klebrig. Also: Ofen auf 190 Grad Umluft vorheizen. Einen großen Butternutkürbis oder zwei kleine schälen, das Fruchtfleisch grob würfeln. Drei Esslöffel Olivenöl in einer Schüssel mit Salz und Pfeffer verrühren, die Würfel hineingeben und umrühren oder (bei Schüsseln mit Deckel) schütteln, bis alle Würfel Öl abbekommen haben. Pro Person vier oder fünf kleine Würstchen – Nürnberger passen am besten – auf einen Teller legen. Eine Marinade aus drei Esslöffel flüssigem Honig und fünf Esslöffel Sojasauce verrühren; wer hat, gibt noch etwas zerstoßene Senfsaat hinzu. Die Würstchen damit bestreichen.

 

Nun den Kürbis auf ein Backblech kippen und eine gute halbe Stunde im Ofen rösten. Nach einer Viertelstunde die Würstchen dazulegen oder ein zweites Backblech oder auch eine Auflaufform verwenden, wenn der Platz knapp ist. Den gegarten Kürbis herausnehmen, während die Würstchen noch ein wenig weiterschmoren, in einer Schüssel mit dem Pürierstab zu Brei verarbeiten, dabei etwas Butter und einen Teelöffel Hasel- oder Walnussöl zugeben und abschmecken; Cayennepfeffer oder Muskat passen gut. Ist das Püree sehr fest, noch etwas heiße Milch zugeben. Würstchen mit dem Kürbispüree servieren. Ein wunderbares Herbstessen, zu dem Sie noch Endiviensalat servieren könnten.

 

P. S. In der englischsprachigen Welt heißt es übrigens "butternut squash", nicht etwa "butternut pumpkin". Das Wort "squash" in dieser Bedeutung stammt aus der Sprache der amerikanischen Ureinwohner und hat weder etwas mit Zerquetschen zu tun noch mit dem Orangensaftkonzentrat, das im Vereinigten Königreich "orange squash" heißt. Es bezeichnet vielmehr Kürbisse, die nicht gerade riesig sind.

 

 
 
 
 
       
 

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