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Liebe Leserin, lieber Leser,
mehr als die Hälfte des Jahres 2020 ist vorüber. Wir brauchen weder eine Kristallkugel noch repräsentative Umfragen, um zu wissen: Es wird in die Geschichte eingehen und auch in unser aller Erinnerung. Woran genau wir zurückdenken werden – an Entschleunigung, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt, an Krankheit und Genesung, an Angst und Sorgen oder an ein Gefühl der Surrealität –, das hängt von unseren Lebensumständen ab und ein wenig auch vom Glück und vom Zufall. Aber jetzt ist erstmal Sommer, der bringt Licht und Freude ins Leben, genießen wir also ein bisschen Unbeschwertheit und hoffen das Beste! "This too shall pass", auch dies wird vorbeigehen.
Obwohl die Reisebestimmungen allmählich lockerer sind, werden die meisten von uns wohl nicht direkt auf die Fähre oder ins Flugzeug eilen, deshalb sind wir noch zurückhaltend mit Reisetipps. Aber träumen darf man ja, und dazu wollen wir Anregungen bieten. Bleiben Sie weiterhin gesund, munter und optimistisch!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP
PS: Derweil haben in Großbritannien die Pubs wieder aufgemacht. Erstmals in der Geschichte (vermuten wir jedenfalls) darf der Gast seine Getränke nicht am Tresen bestellen, sondern harrt der Bedienung. Damit ist eins der Dauermissverständnisse unter Touristen – die ewig und mit wachsender Ungeduld auf den Kellner warteten – vorerst erledigt. Hat alles sein Gutes. |
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Reisen geht nicht, also sind wir weiter mit den Augen unterwegs und klicken uns durch die Gegend:
Romantisches Whitby
Whitby, die Küstenstadt in Yorkshire, ist kürzlich von einem Immobilienunternehmen zur begehrtesten Adresse des Königreichs erklärt worden. Tja, wie sagt die Branche immer: "location, location, location" – die Lage ist alles, und Whitby liegt besonders schön an der Ostküste, mit den Yorkshire Moors in der Nähe (davon abgesehen sind die Hauspreise nicht so hoch wie anderswo). Einen unvergesslichen Anblick bietet die Abteiruine oben auf der Klippe, die Bram Stoker angeblich beim Schreiben seines Romans "Dracula" inspiriert hat. Wenn Sie ein bisschen Zeit haben, schauen Sie sich dieses Video an, das uns auf einen Spaziergang durch das Städtchen mitnimmt, aufgenommen an einem strahlend schönen frühen Morgen ... wir hören außer Möwen auch den einen oder anderen Wortfetzen im charmant gedehnten Yorkshire-Dialekt: www.youtube.com/watch?v=HMAiPF97Fd4 Allen Eiligen empfehlen wir diese Version im Zeitraffer – auch schön! www.youtube.com/watch?v=uNHsR5zGeUQ
Wiedersehen mit Brideshead
Wir bleiben in Yorkshire und besuchen Castle Howard, ein wahrhaft beeindruckender, um nicht zu sagen pompöser Herrensitz in der Nähe von York. Dort wurde der Film "Wiedersehen mit Brideshead" gedreht (dessen Romanvorlage übrigens vor genau 75 Jahren erschienen ist). Bei Redaktionsschluss waren immerhin die Gärten wieder geöffnet ... Zur Vorweihnachtszeit ist Castle Howard eins unserer Lieblings-Reiseziele, weil es immer so wunderschön geschmückt wird; ob dieses Jahr auch, ist natürlich offen. Hier können Sie Haus und Gärten virtuell besichtigen und sich seine Geschichte erzählen lassen : www.castlehoward.co.uk/get-involved/short-videos-about-castle-howard
Die Themse entlang
"Die Themse ist flüssige Geschichte", hat der Politiker John Elliot Burns gesagt. Wer dem Fernwanderweg Thames Path – beginnend an der versteckten Quelle in den Cotswolds – folgt, kann sich vom Wahrheitsgehalt dieses Satzes überzeugen: Am Wegesrand liegen die alte Universitätsstadt Oxford, Windsor Castle und Hampton Court Palace, um nur einige zu nennen. Die Landschaft, gesprenkelt mit Dörfern und Städtchen, ist sehr englisch. Hier bekommen Sie einen Eindruck für künftige Zeiten, in denen Sie in England wieder draufloslaufen dürfen: www.youtube.com/watch?v=iKd2IhwmbVg Zum Nachlesen und Planen: www.nationaltrail.co.uk/en_GB/trails/thames-path
Schottland zeichnen
Vielleicht sind Sie künstlerisch begabt ... vielleicht haben Sie aber auch Mühe, ein Strichmännchen halbwegs gerade aufs Papier zu kriegen. Einerlei, denn es kommt weniger auf die Ergebnisse an als auf den kreativen Prozess und den "Flow", dieses Gefühl totaler Fokussierung. Die Fremdenverkehrsorganisation Visit Scotland, die uns neulich schon mit Nessie-Basteln erfreut hatte, veröffentlicht auch Anleitungen zum Zeichnen schottischer Sehenswürdigkeiten – von der spektakulären Forth Bridge über die Pferdeskulpturen der Kelpies bis zu historischen Gebäuden und Felsformationen. So setzen wir unsere unerfüllte Reiselust sinnvoll um und haben am Ende, wenn alles gut geht, sogar etwas zum Vorzeigen. Schauen Sie mal hier: www.visitscotland.com/see-do/attractions/arts-culture/sketching-scotland Wie der freundliche Tutor ganz richtig sagt, brauchen Sie nur die drei P: pencil, paper, patience. Und ein Radiergummi.
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Kulturtipps |
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Neues Londonmuseum
Das "Museum of London", das die Geschichte dieser faszinierenden Stadt von prähistorischer Ära bis heute erzählt, bekommt ein neues Zuhause: 2024 soll es in die wunderschönen, aber heruntergekommenen historischen Markthallen in West Smithfield umziehen. Bisher liegt das Museum in wenig ansehnlichen Nachkriegsbauten im Barbican-Komplex nicht weit von St. Paul´s. Es ist für uns Touristen genauso interessant wie für die Einheimischen. Zum Stöbern: www.museumoflondon.org.uk Infos über das künftige Domizil und Entwürfe: museum.london
Sportlich, sportlich
An Geisterspiele haben wir uns gewöhnt, aber "the real thing" ist das nicht! Zum Trost empfehlen wir Ihnen das Fußballmuseum in Manchester, das auch online zu besuchen ist (oder Sie heben es sich für später auf). Dieser Tage geht eine virtuelle Ausstellung über die Geschichte des Fußballtrikots zu Ende; Sie können auch frühere Ausstellungen zum Thema "Fußball und Kunst" oder, oje, Wembley 1966 betrachten. In Arbeit ist derzeit eine Würdigung des Frauenfußballs; eine Statue der Pionierin Lily Parr steht schon. www.nationalfootballmuseum.com
Es muss ja weitergehen
Dass es dieses Angebot noch lange gibt, können wir nicht versprechen, also schnell zuschauen: Jeden Freitag um 20 Uhr unserer Zeit finden Sie auf www.youtube.com/theshowsmustgoon eine West-End-Show von Andrew Lloyd Webber oder eine andere spektakuläre Aufführung in voller Länge. Sie bleibt dann jeweils 48 Stunden zu sehen. Kostenlos oder, wenn Sie möchten, gegen eine Spende fürs Gesundheitswesen.
Aus der Royal Albert Hall
Auch die Royal Albert Hall stellt – unter dem Motto "Royal Albert Home" – ihr Konzertprogramm und Archivaufzeichnungen kostenlos online und wünscht sich dafür Spenden. Die berühmten Proms, die dieses Jahr ihr 125-Jähriges feiern würden, werden leider auch nicht in der geplanten Form über die Konzertbühne gehen. Stattdessen ist nun eine Kombination aus Aufnahmen und Livekonzerten, möglicherweise ohne Publikum, vorgesehen. Hier halten Sie sich auf dem Laufenden, auch über die Sendetermine: www.royalalberthall.com/tickets/proms/bbc-proms-2020
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Fürs Heimkino |
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Aus der Mediathek
Wenn Agatha Raisin herbeistöckelt und ihre stark geschminkten Augen aufreißt, lässt der nächste Todesfall nicht lange auf sich warten. Beim ZDF gibt es jetzt die zweite Staffel um die durchsetzungsstarke Ex-PR-Dame, teilweise auch in der Mediathek abrufbar. www.zdf.de/serien/agatha-raisin
Die Titanic fasziniert vermutlich in alle Ewigkeit – weil sie ein Symbol für menschliche Hybris ist und für den Niedergang einer Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Das ZDF deckt die Verkettung von Fehlern auf, die das Schicksal des angeblich unsinkbaren Schiffes und der Menschen an Bord besiegelte. www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/toedliche-fehler---der-untergang-der-titanic-100.html
England – im Königreich der Gartenkünstler ist eine hübsche halbstündige Doku, die den eifrigen Gärtner genauso fasziniert wie den Fan, der lieber auf dem Sofa über Gartengestaltung sinniert. www.ardmediathek.de/ard/video/doku-und-reportage/england-im-koenigreich-der-gartenkuenstler/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS9jODY4NWI1MS0yZWJlLTQ1MTQtYjNiZi0zZmViNjRkNzNjNGU/
Kein Ersatz für eine Irlandreise, aber besser als nichts: Irland per Bahn www.ardmediathek.de/ard/video/eisenbahn-romantik/mit-dem-zug-durch-irland/3sat/Y3JpZDovL3N3ci5kZS8xNzYzNzcwOA/
Leider sind die Sendungen aus den Mediatheken in Österreich und der Schweiz vielfach nicht abrufbar. So sorry! Die Gründe sind komplexer (finanz- und medien-)rechtlicher Natur, und wir bitten unsere Abonnentinnen und Abonnenten aus Österreich und aus der Schweiz herzlich um Nachsicht, dass wir trotzdem die eine oder andere Sendung hier mit aufnehmen.
Bei Netflix
Vexed heißt soviel wie irritiert – und das sind wir gleich bei der ersten Szene dieser rabenschwarzen Polizistencomedy: Da wird eine Wohnung besichtigt und vom Makler gepriesen ungeachtet der Tatsache, dass die bisherige Mieterin ermordet im Wohnzimmer liegt. Vielleicht könnte man ein Sofa über den Blutfleck stellen? Und das ist nur der Auftakt.
Bob der Streuner ist leider seit 15. Juni im Katzenhimmel. Ihm zu Ehren empfehlen wir diesen Film oder auch das Buch, auf dem er basiert, falls Sie beides noch nicht kennen. Inhalt: Der rote Kater Bob läuft James Bowen zu, einem jungen Mann, der gegen seine Drogensucht kämpft und versucht, sich mit Straßenmusik in Covent Garden über Wasser zu halten. Plötzlich hat das Leben wieder einen Sinn, denn die Miez weicht nicht mehr von seiner Seite – der echte James Bowen schwört, Bob habe ihn gerettet. Das liebe Tier spielt sich im Film selbst. Im Original heißen Buch und Verfilmung "A Streetcat named Bob", was wiederum eine Anspielung auf "A Streetcar named Desire" ist, jenes Stück von Tennessee Williams, das bei uns "Endstation Sehnsucht" hieß.
Red Joan, auf Deutsch "Geheimnis eines Lebens", erzählt von der Verstrickung einer jungen englischen Frau, die nur das Beste im Sinn hat, ins Netz der Spionage: Sie verrät Geheimnisse aus der Atombombenforschung an die Sowjetunion. Jahrzehnte später – sie ist längst eine alte Frau – fliegt das Ganze auf. Sehenswert wie immer: Judi Dench in der Titelrolle; die junge Joan wird von Sophie Cookson gespielt.
Amazon Prime
Vor uns das Meer, auf Englisch The Mercy, erzählt die unglaubliche, aber leider wahre Geschichte des Hobbyseglers Donald Crowhurst, der sich auf eine Weltumseglung einlässt – mit dem Ziel, den ausgeschriebenen Geldpreis zu gewinnen. Leider hat er sich überschätzt und beginnt in seiner Not, das Logbuch zu fälschen. Wir sagen nur so viel: Das Happy-end bleibt aus.
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Lesestoff |
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Vortreffliche Frauen, geschrieben von Barbara Pym, erschien erstmals 1950 und spielt etwas früher, in den späten 1940ern. Das Buch hat einen stillen Charme, den man mögen muss; die Handlung ist nicht gerade rasant. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die trotz ihrer gerade mal 30 Jahre als "alte Jungfer" gilt in einer Ära, in der so viele männliche Altersgenossen fehlen. Überhaupt ist der Krieg, obwohl er kaum erwähnt wird, immer präsent. Die gute Mildred richtet sich ihr bescheidenes Leben zwischen Halbtagsstelle und Ehrenamt ein und erlebt Abenteuer eher aus zweiter Hand, beispielsweise als Vermittlerin in den Eheturbulenzen ihrer Nachbarn ... Aber vielleicht klappt es doch noch mit der Liebe? Der Verlag Dumont hat diesen flüssig erzählten und sehr englischen Roman, in dem ständig Tee getrunken wird, 2019 neu herausgegeben – leider ohne das Vorwort von Alexander McCall Smith, das der Neuauflage des englischen Originals vorangestellt ist und das uns die Autorin noch einmal ein ganzes Stück näher gebracht hat.
33 Walks durch London, die man erlebt haben muss
Ob in London oder anderswo: Am Besten sind wir immer dran, wenn uns ein Einheimischer (oder eine Einheimische) mitnimmt und uns die schönsten und interessantesten Ecken zeigt. Genau das tut Nicola Perry in ihrem Buch 33 Walks durch London, die man erlebt haben muss. Mit der leidenschaftlichen Londonerin wandeln wir auf den Spuren der oberen Zehntausend durch Mayfair, schlendern durch überraschend ländliche Gegenden und träumen uns zurück in die Zeit der großen Weltausstellung anno 1851. Sie können diesen Reiseführer der etwas anderen Art bei uns bestellen: www.the-british-shop.de/British-Lifestyle-Shop/Sachbuecher-England/33-Walks-durch-London-die-man-erlebt-haben-muss
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Aktuelles: Nur keine Panik |
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Wenige englische Redewendungen sind so bekannt wie "keep calm and carry on", und keine andere ist gerade so aktuell. Wir alle kennen das Motiv, ursprünglich ein Plakat, mit dem typischen roten Hintergrund, der Krone und den schlichten, weißen Lettern. Heute nennt man so etwas wohl eine Design-Ikone. Die Geschichte dahinter ist ungewöhnlich: 1939 ließ die britische Regierung das Poster als Teil einer Serie entwerfen und in einer zunächst kleinen Auflage drucken mit dem Ziel, die Bevölkerung in dieser dunklen Zeit zum Durchhalten zu motivieren. Es wurde aber nie offiziell veröffentlicht oder plakatiert, und nach Kriegsende verschwand es völlig in der Versenkung. Erst im Jahr 2000 entdeckte ein Ehepaar – Mary und Stuart Manley, Inhaber eines Antiquariats in Alnwick, Northumberland – ein Exemplar in einer Kiste alter Bücher. Die beiden ließen es rahmen und hängten es im Laden (der übrigens sehr stillvoll im alten Bahnhof untergebracht ist und auch heute noch existiert) an die Wand. Das war der Beginn seiner zweiten oder eigentlich sogar ersten Karriere – heute gibt es den Spruch in unzähligen Abwandlungen. Auf der Internetseite des Antiquariats ist ein kleiner Film über die Geschichte anzuschauen: www.barterbooks.co.uk
Ein herzliches Dankeschön an den freundlichen Leser, der uns den Tipp gegeben und den Link geschickt hat!
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Sprachecke: Heiß und kalt |
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Kann es Ihnen gar nicht heiß genug sein? Oder mögen Sie Ihren Sommer lieber kühl und bedeckt? Egal, wie sich das Wetter entwickelt, mit unseren Vokabeln sind Sie in jedem Fall für den viel zitierten "weather talk" mit britischen Bekannten gewappnet. Und ein paar weniger wörtliche Bedeutungen liefern wir Ihnen gleich mit.
Heiß, das wissen Sie natürlich, heißt "hot". Wenn es richtig, richtig, heiß wird, dann ist es aber "sweltering" oder "scorching". Die Hitze kann sogar "blistering" sein, wobei wir mal offenlassen, ob da die Haut oder der Asphalt Blasen wirft; hoffentlich Letzteres. Nur in Großbritannien und Irland üblich ist auch "boiling", kochend, als Synonym für Hitze. Wir können sogar behaupten: "I´m boiling!", mir ist sooo heiß. Das ist dann natürlich genauso übertrieben wie "I´m freezing" im Falle eines "cold spell", einer starken Abkühlung.
Ein heißer Sommer, von denen die Briten ja in den letzten Jahren mehr hatten als sonst, heißt auch einfach "a scorcher", ein Versenger. Erwähnen möchten wir noch den schönen Ausdruck "toasty", der aber eher in den Winter gehört: Wenn uns da schön warm ist, womöglich vorm Kamin, dann sind wir "toasty" wie frisch gerösteter Toast und haben genau die richtige Wohlfühltemperatur.
Gemäßigtes Wetter, das trotzdem noch warm ist, nennt man gern "balmy", denn es fühlt sich an wie Balsam auf der Haut. "A balmy evening" auf der Terrasse ist wunderbar, vor allem, wenn wir einen "gin and tonic" in der Hand halten ... Solches Wetter ist "temperate", gemäßigt, und einfach nur "pleasant". Kühlt es dagegen drastisch ab, fühlt sich das für die stets robusten Briten "a bit chilly" an, mehr nicht.
"Hot and cold" in Kombination hat seine eigene Bedeutung. Uns wird heiß und kalt vor Angst, zum Beispiel, den Briten auch. Aber jemand, der sich "hot and cold" benimmt, lässt die anderen im Ungewissen über das, was er denkt, oder ist einfach sehr launisch. Manchmal wird auch heiß und kalt gepustet wie ein Föhn oder ein sehr wechselhafter Wind: "He blew hot and cold on our first date." Heißt: Er war mal freundlich, mal abweisend, keine Ahnung, was letztlich daraus wird. In diesem Fall hoffen wir, dass er nicht auch noch optisch "hot" ist, sonst fällt die Trennung schwer. Denn "hot", auf Menschen angewandt, bedeutet: sexy. "He´s totally hot" sagen aber eher Teenager, vor allem solche in amerikanischen TV-Serien.
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Rezept des Monats: Simple Summer Soup |
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Einmal quer durch den Schrebergarten (auf Englisch: allotment) führt unser sommerliches Eintopfrezept. Das Kaufen der Zutaten ist natürlich auch erlaubt, alle haben jetzt Saison und müssten reichlich und preisgünstig verfügbar sein auf Marktständen, in Bauernläden oder im Supermarkt. Also: Für vier Leute fünf kleine Kartoffeln, eine große Fenchelknolle und einen kleinen Kohlrabi schälen bzw. putzen und in grobe Würfel schneiden. Einen Esslöffel Butter mit etwas Öl in einem Topf mit festem Boden schmelzen und das Gemüse andünsten. Mit einem Liter Gemüse- oder Hühnerbrühe aufgießen, zum Köcheln bringen. Zwei kleine Zucchini würfeln (die Schale kann dranbleiben, wenn Sie mögen), mit einer Handvoll geputzter Bohnen – Sorte beliebig, es können auch ausgelöste Dicke Bohnen sein – und zwei Handvoll junge Erbsen in die Brühe geben. Ein Bund Frühlingszwiebeln putzen und in Scheiben schneiden, dazugeben und kurz mitgaren. Zum Schluss zwei Handvoll Babyspinatblätter, grob in Streifen geschnitten, dazugeben. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit reichlich frischen Kräutern bestreut servieren. Dazu schmeckt Brot, mit geriebenen Cheddar bestreut und im Ofen kurz überbacken.
PS: Kohlrabi heißt in Großbritannien "kohlrabi" und ist dort trotz optimaler Anbaubedingungen weniger bekannt als bei uns. Er kam erst in den 1970ern aus Deutschland ins Königreich. Seit der Bio-Bewegung hat dieses bescheidene, aber leckere und sehr gesunde Gemüse mehr Fans als früher. Im Supermarkt begegnet man ihm aber nach wie vor selten.
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TV-Tipps |
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