Was bringt der Brexit?
Da uns dieser Tage wieder Zuschriften zum Thema Brexit erreicht haben möchten wir die Fragen hier beantworten: Die Geschäftsleitung und wir alle bei THE BRITISH SHOP sehen der Entwicklung gelassen entgegen (und hatten jetzt schon recht lange Gelegenheit, uns damit zu befassen, wenn wir das mal so sagen dürfen). Das Sortiment wurde und wird so rechtzeitig ausgewählt und bestellt, dass es auch bei vorübergehenden Problemen an der Grenze nicht zu Engpässen kommen sollte. Außerdem bauen wir darauf, dass Freihandelsabkommen geschlossen werden, was im Interesse aller Beteiligten liegt. Also, wir schauen zuversichtlich in die Zukunft und werden weiter für Sie da sein! Und selbstverständlich wird auch unser Newsletter auch künftig erscheinen.
Und auf Reisen?
Auch zum Thema Reisefreiheit wurden wir gefragt. Also, hier wird sich zumindest bis Jahresende nichts ändern. Sie können Ihren Pass oder auch Personalausweis weiterhin zur Einreise nutzen und kommen, sofern die Dokumente nicht zu alt sind, auch problemlos durch die automatische Kontrolle. Ganz ohne Kontrollen ging es ja auch bisher nicht, da Großbritannien nie zum Schengen-Raum gehörte. Wir Touristen dürfen drei Monate ohne Visum bleiben. Auch der Führerschein gilt nach wie vor, falls wir drüben Auto fahren und ein Auto mieten wollen. Dass die Flug- und Fährverbindungen weiterhin bestehen, versteht sich von selbst.
Was ist mit den gefürchteten Roaminggebühren? Bis auf Weiteres gilt: Wer eine SIM-Karte hat, die von einem Anbieter in der EU ausgestellt wurde, kann zu den bisherigen Konditionen surfen, schreiben, telefonieren, ohne dabei arm zu werden.
Die europäische Krankenversicherungskarte (auf der Rückseite der normalen Versicherungskarte der Krankenkassen) gilt ebenfalls noch bis Jahresende auch in Großbritannien.
Soll der Hund mit in Urlaub? Auch hier ändert sich 2020 nichts, der EU-Heimtierausweis bleibt wie bisher Voraussetzung für die Einreise. Der wird vorm Tierarzt ausgestellt – dafür die Zeit nicht zu knapp kalkulieren!
Diese Regelungen gelten bis 31. Dezember 2020, also die vereinbarte Übergangszeit. Wie es danach weitergeht, wird noch ausgehandelt – wir hoffen, dass möglichst praktikable und unkomplizierte Regelungen dabei herauskommen und vieles so bleibt, wie es ist. In jedem Fall halten wir Sie auf dem Laufenden!
Sprachecke: Von Herzen
Bis zum Valentinstag sehen wir überall rosa und rote Herzchen. Dann ist erstmal wieder gut, ehe sie zum Muttertag in die Schaufensterdeko, Internetwerbung und Supermarktregale zurückkehren (in Großbritannien übrigens früher als bei uns, denn „Mothering Sunday“ ist dort schon am 22. März). Wir nehmen beides zum Anlass, um uns die Sprachbilder rund ums Herz einmal näher anzuschauen, denn davon gibt es im Englischen und auch im Deutschen reichlich.
Dass das Herz der Sitz der Seele und der Liebe ist, glauben wir heute zwar nicht mehr, aber es hat nach wie vor starke Symbolkraft. Tatsächlich kann man, wie wir kürzlich in einem wissenschaftlichen Magazin gelesen haben, am gebrochenen Herzen sterben – extremer Stress und Trauer führen dazu, dass es nicht mehr richtig arbeitet. Aber selbst wenn es nicht so schlimm kommt, spüren wir Liebeskummer in der Herzregion und wissen nicht genau, ob das die Ursache oder die Wirkung der Symbolik ist.
Viele Redewendungen rund ums Herz sind in der deutschen wie in der englischen Sprache ähnlich oder sogar gleich („to take heart“, sich ein Herz fassen, „to take to heart“, sich etwas zu Herzen nehmen, „from the bottom of my heart“, vom Grunde meines Herzens, „hearty“, herzhaft, um nur einige Beispiele zu nennen). Manche Ausdrücke sind aber ganz eigen. Auswendig lernen zum Beispiel heißt auf Englisch, das wissen Sie sicher, „to learn by heart“, also mit dem Herzen lernen. Gar nicht so verkehrt, denn wenn Sie noch heute Gedichte oder Matheformeln aus Ihrer Schulzeit aufsagen können, dann haben die Schönheit der Sprache oder der Logik ganz offenbar auch Ihr Herz berührt (oder Sie haben einfach ein Supergedächtnis).
Trägt man bei uns sein Herz auf der Zunge, so trägt man es in englischsprachigen Ländern seltsamerweise auf dem Ärmel („he carried his heart on his sleeve“), wo man es auf jeden Fall sofort sieht. Geht etwas sehr zu Herzen, so zieht es an den „Herzschnüren“ – eine bessere Übersetzung für „to tug at the heartstrings“ haben wir nicht gefunden. Etwas pathetisch, aber durchaus gebräuchlich ist der Schwur: „Cross my heart and hope to die“ – damit betont jemand, dass er die Wahrheit sagt, und wenn nicht, dann will er tot umfallen. Das „cross“ bezieht sich auf das Kreuzschlagen, somit hat der Schwur auch eine religiöse Komponente.
Eine ganz eigentümliche und nicht allzu nette Formulierung ist die Aufforderung „Eat you heart out!“, wenn der andere Grund hat, neidisch zu sein oder wir ihm das jedenfalls wünschen, dass er uns beneidet. Das Motiv, ein Herz zu essen oder jemandem zu servieren, taucht schon in der mittelalterlichen Dichtung auf … wahrscheinlich hat die Redewendung hier ihren Ursprung.
Da sind uns Schokoherzen zum Valentinstag lieber!
Rezept des Monats: Gefüllte Kartoffeln
In Großbritannien liebt man „Baked Potatoes“, gefüllt mit allem, was dem Koch so in die Finger fällt – sogar mit Baked Beans. Unser Rezept ist etwas feiner und verzichtet auch auf das Umhüllen mit Alufolie, stattdessen halbieren wir die Kartoffeln, damit die Garzeit nicht ewig dauert. Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Wir rechnen pro Person eine mittelgroße Kartoffel, und zwar eine mehlige Sorte. Die gewaschenen ungeschälten Kartoffeln halbieren, dann mit einem scharfen Messer ein Rautenmuster ins Fruchtfleisch schneiden (nicht ganz durchschneiden, sonst haben Sie Kartoffelstifte). Auf ein Backblech legen und in den Ofen schieben. In etwa 30 bis 40 Minuten müssten sie gar sein, zum Testen ein Messer hineinstechen. Herausnehmen, die weiche Kartoffelmasse mit einem Esslöffel aus den Schalen holen und in eine Schüssel füllen. Einen Esslöffel Butter und einen Esslöffel saure Sahne sowie einen Teelöffel Sahnemeerettich dazugeben und alles zu einem groben Püree zerdrücken. Für vier Personen 250 Gramm heiß geräucherten Lachs (ist als Stremellachs in vielen Supermärkten zu bekommen) grob zerpflücken und mit einer Handvoll gehackter Petersilie unterheben. Alles wieder in die leeren Kartoffelschalen füllen und nochmal kurz im Backofen erhitzen. Mit einem kleinen gemischten Salat ergibt das ein leckeres Hauptgericht.