Downton Abbey im Kino
Der Termin steht noch nicht fest, aber irgendwann Ende 2019 soll ein von Fans lange ersehnter Downton-Abbey-Film ins Kino kommen. Fürs Drehbuch zeichnet wie bei der Fernsehserie Autor Julian Fellowes verantwortlich, und wie wir ersten Berichten entnehmen durften, sind Lord und Lady Grantham, Butler Carson und Lady Mary mit von der Partie. Lord Granthams wehrhafte Mutter, so wunderbar gespielt von Maggie Smith, erfreulicherweise auch! Ansonsten ist natürlich alles streng geheim, und als kürzlich ein amerikanischer Reporter penetrant nach der Handlung fragte, beschied ihm Hugh Bonneville, Darsteller des Lord Grantham: Er dürfe es ja eigentlich nicht erzählen, aber in einer überraschenden Wendung würden Außerirdische auf dem gepflegten Rasen landen und das Herrenhaus übernehmen. Ja, das klingt überaus glaubhaft und ganz nach Julian Fellowes. Allerdings wäre es für die Adelsfamilie und alle anderen vielleicht die bessere Handlungsvariante, denn sofern wir den Zeitrahmen richtig in Erinnerung haben, müsste es jetzt allmählich Richtung 1930er Jahre gehen, eine Ära, die der Menschheit Furcht und Schrecken gebracht hat, ganz zu schweigen von dem, was danach noch kam. Wir beneiden Sie nicht, Lord Grantham! Mögen das Adelsschicksal und der Drehbuchautor gnädig mit den Ihren umgehen.
P.S. Highclere Castle ist natürlich wieder der Drehort – im Original bewohnt von dem Earl und der Countess of Carnavon. Momentan wird noch gefilmt, aber an drehfreien Tagen sowie nach Abschluss der Arbeiten können Sie dieses kuriose neogotische Bauwerk besichtigen. Vorbuchen ist erforderlich.
www.highclerecastle.co.uk
Sprachecke: Einfach mal Nein sagen
Es kann ja leider hektisch werden in der besinnlichen Zeit. Die einfachste und zugleich doch so schwierige Methode, sich gegen Überlastung zu schützen, lautet seit jeher: Nein sagen. Doch, das darf man! Und das Beste ist: Meistens nehmen die Menschen, die uns eine weitere Aufgabe zuschustern wollten, die Absage gleichmütig hin und fragen halt den nächsten. Irgendeinen werden sie schon finden.
Das Oxford Dictionary hat neulich eine kleine Zusammenstellung von Möglichkeiten, in der englischen Sprache Nein zu sagen, veröffentlicht. Ganz oben stand, nicht ganz überraschend, "no". Aber wussten Sie, dass auch "nix" verstanden wird? Es gibt sogar ein Verb dazu, "to nix", das bedeutet "verbieten" oder "ablehnen". Kommt natürlich aus dem Deutschen oder auch Jiddischen. Elvis-Fans kennen es aus dem Song "Jailhouse Rock": "Bugsy turned to Shifty and he said, nix, nix ..."
"Nay" ist eine ziemlich altmodische Art des Neinsagens und heute vor allem im Norden Englands verbreitet sowie im Parlament (wenn auch nicht immer an den richtigen Stellen, wenn wir das mal so sagen dürfen). Lehnt eine Partei etwas ab, so rufen alle "Nay!". Wie wir aus der Fernsehserie "House of Cards" gelernt haben, gilt das auch fürs amerikanische Repräsentantenhaus (Zustimmung hieße hier "aye", wie das die Matrosen sagen). Jemand, der grundsätzlich alles ablehnt, gilt als ein "naysayer". Eher dem Slang zuzuordnen und öfter zu hören ist ein langgezogenes "nah!", das aus dem Süden Englands stammen soll.
Eine sehr deutliche Abfuhr bedeutet "no way!" ("geht gar nicht", sagt man bei uns ja seit einiger Zeit), manchmal auch erweitert zum etwas albernen "no way, José!", wobei der spanische Name natürlich englisch ausgesprochen wird, so dass es sich reimt.
Computerfreaks, Roboter aus Science-Fiction-Filmen und Menschen, die Mr. Spock zum Vorbild haben, antworten gern mit "negative" statt mit "no". Das soll betont sachlich wirken.
Drei sehr englische Redewendungen wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: "not very likely!", was klipp und klar Nein heißt, auch wenn es anders klingt. Und: "Fat chance!", "dicke Chance" und somit keine Chance. Am besten gefällt uns aber "not for all the tea in China", nicht für allen Tee Chinas. So viel köstlichen Tee abzulehnen will schon etwas heißen für Briten und wir merken: Das Nein ist ernst gemeint.
Um Zumutungen jedweder Art abzuwenden, sind die meisten oben genannten Formulierungen aber ungeeignet, da zu radikal oder flapsig. Sollten Sie in die Lage kommen, mal auf Englisch dankend ablehnen zu müssen, eignen sich eher ein bedauerndes Lächeln und ein "I´m so sorry, but I can´t". Problem gelöst, und keiner ist böse.
Rezept des Monats: Weihnachtliche Juwelen
Wenn Sie in Großbritannien den Begriff "jewelled" – mit Juwelen besetzt – in kulinarischem Zusammenhang hören oder lesen, dann dürfen Sie darauf wetten, dass die jeweilige Speise mit kandidierten Früchten zubereitet ist. Kuchen zum Beispiel, vor allem der klassische "fruit cake", kann mit Belegkirschen, Ananas, Datteln und ein paar Nüssen verziert werden und ist somit "a jewelled fruit cake". Wir möchten Ihnen ein winterliches – ja, auch weihnachtliches – Dessert ans Herz legen, in dem die Juwelen sozusagen die Hauptrolle spielen. Damit es nicht zu süß wird, nehmen wir aber getrocknete Früchte und keine kandierten. Für vier Personen brauchen wir je 120 Gramm weiche getrocknete Aprikosen, Feigen, Birnen und Pflaumen. Wenn Sie es bekommen, können Sie auch zwei 250-Gramm-Packungen Backobst oder Mischobst nehmen. Da sind dann auch Äpfel drin, das schadet überhaupt nicht. Auf Wunsch geben Sie noch 50 Gramm getrocknete Cranberries oder Rosinen dazu. Nun legen Sie alle Früchte in einen Topf. Zwei Bio-Orangen auspressen und die Schale abreiben, beides zu den Früchten geben. 300 Milliliter Wasser zugießen. Stäuben Sie eine Messerspitze Lebkuchen- oder Glühweingewürz über die Mischung, lassen alles aufkochen und eine Viertelstunde oder etwas länger sanft köcheln. Anschließend 150 Milliliter fruchtig-süßen Ruby-Portwein zugießen, umrühren und kaltstellen. Die Früchte sollen einige Stunden oder über Nacht durchziehen. Vorm Servieren wieder erhitzen und, falls nötig, mit Zucker und Zimt abschmecken. Perfekte Ergänzung zu den Früchten sind Vanille-, Walnuss- oder Zimteis, Vanille- oder Mandelpudding oder auch Schlagsahne. Sie schmecken aber auch solo.