 Liebe Kundin, lieber Kunde, Weihnachten ist die Zeit des Schenkens und des Dankens, aber angeblich sagen die Briten nicht mehr "thank you". Laut einer Umfrage bevorzugen sie stattdessen das Wörtchen "cheers", das früher ein Trinkspruch war, aber seine Bedeutung erweitert hat. Tatsächlich hören Sie es in Großbritannien ständig – ob Sie nun jemandem die Tür aufhalten oder dem Straßenmusikanten ein Pfund in den Hut legen. Ein anderer beliebter Ausdruck – insbesondere bei älteren Leuten – ist "ta", gesprochen "taa", eine uralte und etwas kindliche Kurzform der Kurzform "thanks", an die sich fast zwangsläufig ein Kosename anschließt: "Ta, mate" (Kumpel), wenn Sie ein Mann sind oder "Ta, luv" (Schätzchen), sind Sie eine Frau. Junge Leute oder solche, die jung wirken wollen, wählen oft Dankesworte, die eigentlich eine völlig andere Bedeutung haben: "fab", "great", "nice one" oder sogar "wicked", was "boshaft" heißt, aber – wie bei uns der "Wahnsinn!" – auch Positives umschreiben kann. Die Vorstellung, dass jemand beim Auspacken eines mit Liebe ausgesuchten Geschenks "wicked!" ruft, hat allerdings etwas Komisches. Deshalb bleiben wir – uncool, wie wir nun mal sind – lieber beim "thank you": Wir danken Ihnen dafür, dass Sie uns die Treue halten und auch für die vielen netten Leserbriefe und Anregungen. Und natürlich wünschen wir Ihnen eine schöne restliche Adventszeit, ein Frohes Fest und einen guten Start für 2012. Have a very Happy Christmas! Es grüßt Sie herzlich Ihr Team von THE BRITISH SHOP Hier geht‘s zu unserer Homepage: www.the-british-shop.de oder – für Leserinnen und Leser aus Österreich: www.the-british-shop.at und aus der Schweiz: www.the-british-shop.ch PS: Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de Das sind unsere Themen: Reisefreuden:
Aktuelles Auf dem Bildschirm  London zu Fuß Über 100 Routen für Spaziergänge durch London hat ein Wanderfreund kostenlos auf dieser Internetseite zusammengestellt: www.london-footprints.co.uk Ob Sie sich für die Stätten von Charlie Chaplins Kindheit interessieren oder für das maritime Greenwich, ob Sie Wimbledon oder das weniger bekannte Wandle durchstreifen wollen, hier werden Sie fündig. Sehr verdienstvoll, finden wir. Falls Sie lieber nicht auf eigene Faust losziehen : Dieser Anbieter hat allgemeine Londonführungen auf Deutsch im Programm, ebenfalls zu Fuß: www.londontoursaufdeutsch.com Campen für Olympia Haben Sie Karten für die Olympischen Spiele ergattert, aber noch kein Zimmer gebucht? Dann interessieren Sie sich vielleicht für Campingplätze in der Nähe der Austragungsstätten. Der britische Camping and Caravanning Club hat dafür Vorschläge erarbeitet, zu finden auf der Website www.campingandcaravanningclub.co.uk Für Buchungen aus dem Ausland gelten diese Telefonnummern: 0044 (0)845 130 7701 oder 0044 (0)24 7642 2024. In Irlands Westen Gute Nachrichten für Irlandfans: Gleich zwei Fluggesellschaften nehmen nächstes Jahr den West Knock Airport in ihren Flugplan ab Deutschland auf: Lufthansa ab Düsseldorf (Start im Mai), Ryanair ab Hahn (beginnend im März). Der Flughafen im Westen Irlands liegt günstig für Besuche der Städte Galway und Sligo. www.ryanair.com/ und www.lufthansa.com Schwimmen am Kamin Kaminfeuer gehören zu einem typisch englischen Countryhotel, aber im Budock Vean in Cornwall können Sie sogar beim Schwimmen in die Flammen träumen – das Hallenbad hat seinen eigenen "fireplace". Wenn das kein Tipp für die kühle Jahreszeit ist! Falls Sie bis zum Frühling warten wollen: Ein Golfplatz gehört ebenso dazu wie eine sehr schöne Gartenanlage, und da das Hotel am Ufer des Flusses Helford liegt, haben Gäste eine Art Privatstrand. Hier geht´s zur Internetseite, die leider nur teilweise auf Deutsch zu lesen ist: www.budockvean.co.uk/Deutsche+Webseite Besuch bei Jane Jetzt läuft der Film "Jane Eyre" im Kino, gedreht nach der Romanvorlage von Charlotte Brontë. Die Autorin und ihre ebenfalls schreibenden Schwestern Emily und Anne verbrachten fast ihr ganzes Leben im Pfarrhaus in Haworth, Yorkshire, das heute ein Museum ist: www.bronte.info Die Familiengeschichte ist tragisch, das literarische Erbe unsterblich. Wenn Sie sich dafür interessieren, wo gedreht wurde: Haddon Hall – im Film Thornfield Hall – gab die düstere Kulisse. Das Schloss kann noch bis Weihnachten und dann wieder ab April besichtigt werden: www.haddonhall.co.uk Und vielleicht hat Ihnen Jane Eyre Lust auf einen Urlaub im wildromantischenYorkshire gemacht. Reiseinfos finden Sie hier: http://de.yorkshire.com Traumhaftes Oxford Nicht nur für Bildungsbeflissene ist die alte Uni-Stadt Oxford ein lohnendes Reiseziel. Ihre Skyline hat ihr den poetischen Namen "Stadt der träumenden Türme" eingetragen. Hier können Sie historische Colleges besichtigen (lassen Sie sich nicht von dem Namen "New College" täuschen, es ist über 600 Jahre alt!). Ein Muss sind Christchurch College, die Bodleian Library und die Kuppel der Radcliffe Camera. Schauen Sie sich die Parks an, laden Sie sich zu einer Flussfahrt ein. Und falls Sie Gelegenheit haben, besuchen Sie eins der berühmten Chorkonzerte. www.visitoxfordandoxfordshire.com Wenn Sie stilvoll wohnen wollen und nicht auf den Penny gucken, buchen Sie ein Zimmer im Macdonald Randolph Hotel. www.macdonaldhotels.co.uk/our-hotels/macdonald-randolph-hotel 
Pantomime, ganz laut Englisches Christmas ohne Christmas Panto – das gibt´s nicht. Diese sehr spezielle Theatervariante hat mit Pantomime nur den Namen gemeinsam, es geht laut, burlesk und lustig zu, Frauen werden von Männern gespielt und umgekehrt, und das Publikum muss wie im Kasperletheater mitjohlen. Trotzdem ist das nicht nur etwas für Kinder. Als Großbritannien-Fan sollten Sie sich einmal im Leben eine Panto anschauen; Sie werden sich wundern über die angeblich so steifen Briten! Hier ist ein Überblick über die aktuelle Saison: www.pantoworld.co.uk 200 Jahre Charles Dickens Am 7. Februar 2012 jährt sich der Geburtstag des Schriftstellers Charles Dickens zum 200. Mal. Wir verbinden seinen Namen (zu Recht) mit dem typisch englischen Weihnachtsfest, das er so liebevoll beschrieben hat. Aber Dickens war auch ein gesellschaftskritischer Autor, der – anders als viele Zeitgenossen – nicht nur die bürgerliche Welt wahrnahm, sondern auch die Schattenwelt der Armen und Vergessenen. Ein wortgewaltiger Mann, sehr begabt, sehr scharfzüngig und trotzdem nachsichtig mit den Schwächen der Menschen. Auf der Internetseite Dickens 2012 finden sich Termine aus aller Welt: Festivals, Lesungen, Filmvorführungen und mehr. www.dickens2012.org Erste Reihe Würden Sie auch gern mal bei einer internationalen Modenschau in der ersten Reihe sitzen, kriegen aber nie eine Einladung? Dann sind Sie in der aktuellen Ausstellung des Londoner Textilmuseums richtig: "Catwalk to Cover" – nicht nur für Frauen! www.ftmlondon.org V&A in Bonn Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt derzeit eine Ausstellung mit Exponaten aus dem Londoner Victoria&Albert-Museum. Hier können Sie betrachten, was zu Zeiten Prince Alberts als vorbildliches Design galt – hochinteressant! http://bundeskunsthalle.de Eiserne Lady Margaret Thatcher ist und bleibt einer der umstrittensten, aber auch interessantesten Figuren der Politik: knallhart von der Betonfrisur über den "cut-glass" Akzent bis hin zu ihren Entscheidungen. Um die "Frau hinter der Fassade" geht es in einem neuen Spielfilm mit Meryl Streep in der Hauptrolle. "Die Eiserne Lady", so wird der übersetzte Titel vermutlich lauten, soll im März in unsere Kinos kommen. Hier finden Sie einen Trailer im Original: www.theironladymovie.co.uk Die synchronisierte Fassung ist noch nicht verfügbar, aber es ist ohnehin spannender zu hören, wie sich die Amerikanerin Meryl Streep um einen authentisch britischen Thatcher-Tonfall bemüht. 
Mogelpackungen "How to cheat": Anleitungen zum Mogeln findet man nur selten in seriösen britischen Medien – außer in der Vorweihnachtszeit. Da sind Zeitschriften und auch Zeitungen voller Vorschläge, wie es denn zu bewerkstelligen sei, ein perfektes Christmas Lunch ohne Nervenzusammenbruch auf den Tisch zu kriegen. "Cheating" heißt in diesem Fall: Welche Fertigprodukte kann ich den Gästen unterjubeln, ohne dass diese es merken? Da in Großbritannien Frauen meist oll berufstätig sind, wollen sie die wenige Freizeit nicht mit Gemüseschnippeln verbringen, und deshalb gibt es in den Supermärkten alles, aber auch wirklich alles fertig zu kaufen – vom komplett gefüllten Truthahn über die geschälten Kartoffeln, vom Krabbencocktail als Vorspeise über die Bratensauce bis zu den mit Speck umwickelten Würstchen, die als "pigs in blankets" (Schweinchen in der Decke) um den Puter gelegt werden. In Internetforen wird dann darüber diskutiert, ob das denn redlich sei, und wie immer in Internetforen finden sich hier sehr viele Menschen, die grundsätzlich Recht haben... Wir persönlich glauben, dass ein mit Liebe und Gelassenheit serviertes Essen auch dann gut ankommt, wenn das eine oder andere Fertigprodukt darin enthalten ist – besser jedenfalls als das perfekte Dinner, das lustlos oder mit zusammengebissenen Zähnen komplett selbst gekocht wurde. Manche Dinge sind so aufwendig zuzubereiten und in so guter Qualität zu kaufen – Christmas Pudding zum Beispiel – dass Selbermachen nicht wirklich lohnt. Unser Tipp: sich da ins Zeug legen, wo es sinnvoll ist, und ansonsten die Tüten ganz unten im Mülleimer verstecken. Sprachecke: Den Gürtel enger schnallen Auch die Briten haben "Wörter des Jahres". Sie werden von den Redaktionen diverser Lexika gekürt – deshalb gibt es mehrere. Als erstes hat das berühmte Oxford Dictionary seine Entscheidung mitgeteilt: "squeezed middle", gequetschte Mitte. Das klingt nach "Gürtel enger schnallen" und hat auch damit zu tun. Die Mittelschicht, so drückt der Begriff aus, trägt die Hauptlast der Wirtschaftskrise in Großbritannien, sie zahlt kräftig Steuern, hat geringe Renten zu erwarten und findet wegen der Inflation trotz harter Arbeit immer weniger im Portemonnaie. Konkurrent war "Arab spring", arabischer Frühling. Uns ist der Begriff der gequetschten Mitte in Großbritannien bisher nicht begegnet, was zwei Gründe haben kann: Entweder möchte mit uns Ausländern niemand über Politik diskutieren, weil sich das nicht gehört. Oder der Ausdruck ist so ungebräuchlich wie der "Wutbürger", der letztes Jahr in Deutschland Wort des Jahres wurde. Von dem hatten wir damals auch noch nie gehört – aber nun ist er in aller Munde. Rezept des Monats: Gefüllter Yorkshire Pudding Zum Fest sind große Tischgesellschaften nicht unüblich, und dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vegetarier unter den Gästen ist. Den kann man schlecht mit Beilagen abspeisen, während alle anderen Truthahn oder Gans genießen. Dieses Rezept für gefüllten Yorkshire Pudding stammt von einer Freundin aus – richtig – Yorkshire. Sie hat drei Kinder, von denen zwei kein Fleisch essen, das dritte schwankt noch. Also: 30 Gramm getrocknete Steinpilze oder Mischpilze waschen und nach Packungsvorschrift einweichen. Für die Yorkshire Puddings 50 Gramm Mehl mit etwas Salz und Pfeffer würzen, eine Vertiefung in die Mitte drücken und ein Ei hineingeben. Mit etwas Mehl zu einer Paste verrühren, dann nach und nach 100 Milliliter Milch und 50 Milliliter Wasser hinzugeben und klümpchenfrei verrühren. Eine halbe Stunde stehen lassen. Inzwischen die Pilzfüllung bereiten: 500 Gramm Champignons und eine gute Handvoll geputzte Austernpilze in Scheiben schneiden. Eine Zwiebel hacken und in Butter andünsten. Die Pilze und die abgetropften Trockenpilze dazugeben und bei relativ hoher Hitze schmoren, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Einen Esslöffel Mehl darüberstäuben, gut umrühren und mit 300 Milliliter Weißwein ablöschen. Kurz köcheln lassen, eine Handvoll frischen Thymian und eine Packung fertig gegarter Esskastanien dazugeben, salzen und pfeffern. Soviel Sahne zugießen, dass eine sämige Soße entsteht, mit einem Esslöffel Creme fraiche abrunden. Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Ein Muffinblech mit Öl auspinseln und in den Ofen stellen. Wenn das Öl sehr heiß ist, das Blech herausnehmen und den Pfannkuchenteig zügig in die Mulden verteilen. In den Ofen schieben und eine Viertelstunde backen. Die "Puddings" gehen stark auf, fallen aber beim Öffnen der Ofentür wieder etwas zusammen. In die Vertiefung, die sich dabei bildet, die Pilzfüllung verteilen und servieren. Auch als Beilage geeignet. Reste der Pilzmischung lassen sich, mit etwas Milch verdünnt, als Suppe essen, und ungefüllte Yorkshire Puddings passen perfekt zum Braten. 
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