Liebe Kundin, lieber Kunde,
was hilft gegen trübe Laune? Spazierengehen, egal bei welchem Wetter. Wohl dem, der einen Hund hat, dann gibt es keine Ausreden. "The Great Outdoors", so sagt man im Englischen, ersetzt das Fitness-Studio, und das Tageslicht, sei es noch so knapp, hebt die Stimmung. Außerdem soll man ja achtsam sein ("mindful" auf Englisch, falls Sie das wissen wollten), und es wäre doch schade, wenn die ersten Krokusse und die Flirtversuche der Amsel unbeachtet blieben.
Wir wünschen Ihnen frohe Vorfrühlingstage!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP
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Inselleben
Tagsüber kann es rummelig sein auf Lindisfarne Island, aber dann kommt die Flut und schneidet den Weg zum Festland ab – und es wird ruhig. Denn die Tagestouristen sind vorher alle zurückgefahren. Die Insel vor der Nordostküste Englands ist ein ungewöhnliches Ferienziel. Hier wurde das Lindisfarne Book geschrieben und reich illustriert, eines der berühmtesten Evangeliaren – leider liegt es in London in der British Library, sein Entstehungsort hat nur eine elektronische Version. Der Besuch der Insel lohnt wegen der wunderschönen Natur, der Burg, der romantischen Abteiruine – und wer Seevögel liebt, wird begeistert sein. "Holy Island", wie die Insel auch genannt wird, hat ein reiches Erbe aus frühchristlicher Zeit und ist noch heute ein Pilgerziel. Mehr: www.lindisfarne.org.uk Achten Sie bei Reiseplänen unbedingt auf die Gezeitentabellen ("tidal opening").
Das örtliche Pub vermietet Zimmer: www.holyislandcrown.co.uk
Im Untergrund
Nicht jedem ist wohl bei dem Gedanken, aber die Krypten britischer Kirchen werden zunehmend zweckentfremdet, verpachtet und in Cafés oder Restaurants umgewandelt. Sogar St. Paul's Cathedral in London hat seit einiger Zeit ein Untergrund-Restaurant, das gute britische Küche serviert, von "potted shrimps" über "steak pie" bis zum zuckrigen "treacle tart" als Dessert. Afternoon Tea bekommen Sie für bezahlbare 15 Pfund. Dass die Chefköchin Australierin ist, merkt man gar nicht an der Speisekarte! Zum Essen gibt es – auch in England etwas Besonderes – englischen Wein und Sekt. Mehr: www.restaurantatstpauls.co.uk
Wandern in Schottland
Ob im Hochland oder auf den Inseln, das schottisch-deutsche Reiseunternehmen "Wandern in Schottland" hat traumhafte Routen in Programm. Besonders gut gefällt uns eine Wanderreise auf den Äußeren Hebriden, da kommt man wirklich nicht alle Tage hin. Nach dem Motto "Walking and Talking" ist auch eine Sprachreise dabei. Infos: www.wandern-schottland.de
Gertrude Jekylls Garten
Hestercombe Garden in Somerset besteht aus drei verschiedenen Anlagen: einem barocken Landschafts-, einem viktorianischen "Terrassengarten" und – am bekanntesten – einem von der Gärtnerin und Künstlerin Gertrude Jeckyll gestalteten "edwardianischen Garten" (der Name bezieht sich auf die Regentschaft Anfang des 20. Jahrhunderts). Diese vollkommen verfallene Anlage wurde vor 40 Jahren wieder entdeckt und restauriert, der barocke Garten sogar erst in den neunziger Jahren. Leider ist Hestercombe House nicht zugänglich, denn dort hat die Feuerwehr der Gemeinde Taunton ihren Sitz, aber es gibt ein Café und einen Laden. www.hestercombe.com/aboutus/Hestercombe-welcomes-our-German-Visitors.xhtml
"Apps" für Touristen
Die "App" macht Reiseführern mächtig Konkurrenz, und wir stehen ja noch am Anfang dieser Entwicklung. Es ist problemlos möglich, sich mit einem Smartphone oder einem internetfähigen MP3-Player in Großstädten wie London zurechtzufinden, ohne einen Stadtplan aus Papier oder ein Buch in die Hand zu nehmen. Für Englandreisende hat die Organisation "Enjoy England" ein paar empfehlenswerte "Anwendungen" zusammengestellt für den Fall, dass Sie dringend ein Pub mit Hausbrauerei suchen, wissen wollen, wann die nächste Londoner Tube zu Ihrem Ziel fährt oder einen Campingplatz ansteuern möchten:
www.enjoyengland.com/ideas/apps.aspx
König wider Willen
Dieser Tage kommt der Film "The King's Speech" in unsere Kinos, er ist gleich für 12 Oscars nominiert. Wir gönnen die Auszeichnung vor allem dem Hauptdarsteller Colin Firth, der inzwischen einer der beliebtesten britischen Schauspieler ist und sehr sympathisch wirkt – auf eine harmlose, freundliche Art. Die passt auch zur aktuellen Rolle. Firth spielt George VI., den König wider Willen (was er seinem Bruder zu verdanken hatte, der lieber Wallis Simpson heiraten wollte). George war nicht der geborene Herrscher, galt als ängstlich und linkisch – und stotterte. Mit Hilfe eines Sprachtrainers bekam er das Problem aber recht gut in den Griff, und genau darum geht es in dem Film. Wir freuen uns schon sehr darauf! Unter dem folgenden Link können Sie den Werbefilm in deutscher Synchronisation und im englischen Original sehen – achten Sie auf die Aussprache, die damals die besseren Kreise auszeichnete!
www.kino-zeit.de/filme/trailer/the-king-s-speech
Viktorianische Kunst
Die Londoner Courtauld Gallery zeigt ab 17. Februar unter dem Titel "Life, Legend, Landscape" Zeichnungen und Aquarelle der viktorianischen Ära, von J.M.W. Turner bis Audrey Beardsley. www.courtauld.ac.uk/
Marilyns Kleider
Sie verzeihen uns sicher, dass wir ausnahmsweise ein amerikanisches Museum empfehlen? Immerhin steht es in Bath. Ab 12. März ist dort eine Ausstellung zu sehen, die sicher viel Publikum anziehen wird: "Marilyn, Hollywood Icon". Gezeigt werden Kleider, die wir aus den Filmen der Diva kennen, darunter das rote mit den Pailletten aus "Blondinen bevorzugt". Der Besuch lohnt sich auch für eingefleischte England-Fans – schon wegen des schönen barocken Gebäudes, in dem das Museum zu Hause ist, wegen der Gärten und des Ausblicks über den Fluss Avon. www.americanmuseum.org
Londoner Straßenszenen
Kaum war die erste riesengroße Kamera entwickelt, wurden schon Straßenszenen aus London für die Nachwelt festgehalten: Der Reiz der Metropole erschloss sich auch den Pionieren auf Motivsuche. Das Museum of London zeigt eine Sammlung von Alltagsszenen aus der britischen Hauptstadt, entstanden zwischen 1860 und heute, sepiabraun bis farbenfroh. Zu sehen sind die Werke von fast 60 Fotografen.
www.museumoflondon.org.uk/English/EventsExhibitions/Special/London-Street-Photography/Default.htm
Best of British
Was gab es bei der Hochzeit des englischen Fußballers Wayne Rooney zu essen? Na? Fish'n'Chips. Das haben Sie nicht gewusst? Dann werden Sie bei "The Best of British" aber nicht gut abschneiden. Dieses neue Brettspiel dreht sich rund um Großbritannien, um Tee und Tweed, um Winston Churchill und ums Wetter, ums Königshaus, ums Fernsehen und um Nationalgerichte, um Triviales und Bedeutsames. Manche Fragen sind ernst zu nehmen, andere besser nicht – wenn Sie die Witze aus Christmas Crackers kennen, haben Sie ungefähr eine Vorstellung der Nonsens-Qualität. Jedenfalls scheint "The Best of British" gut anzukommen, was sicher nicht nur am Nationalstolz der Briten liegt, sondern auch daran, dass es viel zu lachen gibt, fast alle Altersgruppen mitspielen können und die Regeln leicht zu verstehen sind.
Zu "The Best of British" können Sie sich hier einen etwas albernen kleinen Film anschauen und auch mal probespielen: www.bestofbritishgame.co.uk
Hochzeitspläne
Die königliche Hochzeit im April rückt näher, und Sie glauben gar nicht, wie viel Mühe sich die britischen Medien geben, um dieses Ereignis aus möglichst vielen und originellen Blickwinkeln zu beleuchten. Da hält sich kaum einer auf mit den üblichen Fragen, ob noch Hotelzimmer in London zu kriegen sind (ja!) und welches Kleid die Braut tragen wird (geheim!). Spannender ist doch das Thema, ob die Dauerprotestler vom "Friedenscamp" am Parliament Square, deren Zelte und Plakatwände natürlich genau an der Route des Brautzuges stehen, die festliche Stimmung stören. Und wie man sie da wegkriegt, ohne einen Eklat zu verursachen. Ob Elton John auf der Gästeliste der Hochzeitsparty landen wird und wenn nein, warum nicht. Wie brav oder wild Prince William seine "stag night", den in Großbritannien recht feuchtfröhlichen Junggesellenabschied, begehen wird. Und ob die vielen Straßenreparaturen überhaupt pünktlich fertig werden – das junge Paar soll ja nichts ins Holpern kommen, und auch die Zuschauer möchten sich nicht die Knochen brechen.
Eine der wichtigsten Fragen ist indes geklärt. Der 29. April wurde in Großbritannien dieses Jahr zum Feiertag erklärt und bildet somit den Auftakt zu einem langen Wochenende, denn der 2. Mai ist sowieso ein "bank holiday". Wenn das kein Grund zum Feiern ist.
Sprachecke: Be my Valentine!
Sprachecke: Be my Valentine!
Da wir gerade romantischer Stimmung sind, wollen wir den Valentinstag nicht vergessen, den 14. Februar. Bei uns wird er ja immer noch etwas stiefmütterlich behandelt, außer von ganz jungen Leuten, die von Natur aus jede Gelegenheit für Beliebtheitstests nutzen (wer kriegt eine Rose oder Karte, wer geht mal wieder leer aus?). In Großbritannien aber ist der Valentinstag auch für Erwachsene ein bedeutsames Datum. Die Frauenzeitschriften sind voll von Rezepten für Kuchen in Herzform und Basteltipps für Karten, obwohl es doch eigentlich die Männer sind, die diese Karten dann fertigen müssten...wir wünschen allen Frauen, die darauf hoffen, viel Glück! Jedenfalls steht auf einer ordentlichen Valentinskarte der Satz "Be my Valentine", darunter Kreuzchen als Symbol für Küsse, aber kein Name. Valentinskarten werden anonym verschickt. "Be my Valentine" ist mit "sei mein Valentin" nur unzureichend übersetzt. "Valentine", wenn auch ursprünglich nach einem Heiligen benannt, heißt hier "meine Liebste, mein Schatz". In dieser Bedeutung wird der Name schon in der mittelalterlichen Dichtung und bei Shakespeare – in "Hamlet – erwähnt. Früher nannte man die Valentinskarten selbst auch "valentines", aber heute sagt man eher "Valentine's Day cards".
Noch lange vor Dschungelcamps und ähnlichen Errungenschaften gab es fiese Schadenfreude. Dafür sind die viktorianischen "vinegar valentines" ein Beleg, gehässige Karten, die sich über Aussehen oder Charakter einer jungen Dame lustig machten. Man stelle sich die Schande vor, wenn so etwas im Briefkasten lag. Im Schutz der Anonymität wurde schon damals gehänselt, dafür brauchte man gar keine Internetforen.
PS. Im Nachtrag zu einer früheren "Sprachecke" nehmen wir die Behauptung, englische Filmtitel würden heute nicht mehr so albern übersetzt wie früher, unter Entschuldigungen zurück. Inzwischen haben wir nämlich gesehen, dass der hübsche Emanzipationsfilm "Made in Dagenham" auf gut Deutsch "We want Sex" heißt. Dies bezieht sich zwar auf eine Szene in dem Film (ein Transparent, auf dem "We Want Sex Equality" steht, wird nur unvollständig entrollt), aber wenn uns jetzt jemand von der Marketingfirma erzählt, hier gehe es nicht um billige Effekthascherei, dann lachen wir!
Rezept des Monats: Rote-Beete-Salat
Rote Beete, auf Englisch "beetroot", hat Saison – eines jener Lebensmittel, die man entweder liebt oder hasst (in diese Kategorie gehören nach unserer Erfahrung außerdem Kapern und Okraschoten). Wer Rote Beete nur in Essig eingelegt kennt, sollte unseren "beetroot salad" probieren. Pro Person nehmen Sie mindestens eine Knolle, waschen sie, lassen sie aber unbeschnitten und wickeln sie fest in gebutterte Alufolie. Dann im Backofen bei etwa 190 Grad zwei bis zweieinhalb Stunden backen. Die Knollen sind gar, wenn die Schale ganz leicht abgeht. Nach dem Schälen (Handschuhe sind empfehlenswert) in dünne Scheiben schneiden, noch warm auf Tellern arrangieren, mit Walnussöl beträufeln und mit Meersalz und Pfeffer würzen. Beliebig viele Walnusshälften auf die Scheiben legen, auf Wunsch etwas Parmesan oder Cheddar darüber hobeln und mit knusprigem Weißbrot servieren.
TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
- Arte, Samstag, 12. Februar, 20.15 Uhr
Stonehenge – Heilende Felsen
- Arte. Sonntag, 13. Februar, 0.15 Uhr
Molly's Way
Spielfilm um eine junge Irin, die in Polen den Vater ihres Kindes sucht
- HR, Dienstag, 15. Februar, 18.50 Uhr
Service Reisen: Schottland
- SWR, Mittwoch, 23. Februar, 7.45 Uhr
Kinder Europas: Wir kommen aus Großbritannien
- Arte, Donnerstag, 24. Februar, 19.30 Uhr
Mit dem Zug durch...die Highlands: Unterwegs im Royal Scotsman
- Arte, Samstag, 26. auf Sonntag, 27. Februar, 0.55 Uhr
Zapping International: Das Fernsehen der Waliser
- NDR, Donnerstag, 3. März 15.15 Uhr
Stonehenge, Sternenkult der Steinzeit
- Arte, Donnerstag, 3. März, 22.20 Uhr
Kate! Vom Model zur Ikone
Hier geht es um Kate Moss
- BR, Samstag, 5. März, 15.45 Uhr
Schlemmerreise Irland
- ZDF, Sonntag, 6. März, 22 Uhr
Inspector Barnaby
Neue Folgen, jeden Sonntag
- ARD, Sonntag, 6. auf Montag, 7. März, 0 Uhr
Liebeswahn
Psychothriller ums Thema Stalking – nichts für schwache Nerven! Mit Daniel Craig, die Romanvorlage stammt von Ian McEwan
- HR, Montag, 7. März, 8.30 Uhr
Irlands einsamer Westen
- ARD, Montag, 7. auf Dienstag, 8. März, 1.50 Uhr
Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft
Für Fans der Chaotentruppe
- HR, Dienstag, 8. März, 18.50 Uhr
Service Reisen: Irland
- SWR, Dienstag, 8. März, 5 Uhr sowie BR, Mittwoch, 9. März, 12.30 Uhr
Planet Wissen: Die Beatles – ein unsterblicher Mythos
- WDR, Mittwoch, 9. März, 14.15 Uhr
Reisewege zwischen den Fronten: Die wilden Gärten Irlands
- 3sat, Mittwoch, 9. März, 17 Uhr
Genie und Geometrie: Stonehenge und die Vermessung der Welt
- 3sat, Donnerstag, 10. März, 11.15 Uhr
Inseln jenseits der Zeit: Schottlands Äußere Hebriden
- HR, Donnerstag, 10. März, 15 Uhr
Eisenbahnromantik: Eiserne Ladys und rüstige Veteranen – die schöne Schienenwelt der Isle of Man
- NDR, Samstag, 12. März, 12.15 Uhr
Weltreisen: Englands grünes Herz
- NDR, Dienstag, 15. März, 11.30 Uhr
Die Nordsee: Von Schottland zu den Halligen
Der erste Teil – "Von Friesland zu den Fjorden" – ist am Montag, 14. März, 11.30 Uhr, zu sehen
- RBB, Donnerstag, 17. März, 20.15 Uhr
Die grünen Hügel von Wales
Deutscher Liebesfilm
Noch ein Tipp für alle, die das Spartenprogramm ZDFneo empfangen: Dort laufen jeweils sonntags um 20.15 Uhr Wiederholungen der Krimireihe um Inspector Lynley, und montags um 21 Uhr ermittelt Inspector Barnaby.
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