THE BRITISH SHOP - Newsletter vom 14.09.2010
 Liebe Kundin, lieber Kunde, ab 18. September wird die "British Food Fortnight" begangen, das bedeutet eine vierzehntägige Folge von Ereignissen rund ums Essen in England, Schottland und Wales. Wir könnten zum Beispiel beim "Scone tasting Festival" in Yorkshire mitfuttern oder beim Kräutertag in Pembrokeshire oder auf der Wildmesse in Portsmouth. Ohnehin ist Großbritannien Rekordmeister im Feiern von "Food Festivals", es vergeht kaum ein Wochenende ohne. Mal steht Marmelade im Mittelpunkt, mal Brunnenkresse, mal Lakritz und mal der Hering. Vermutlich steckt Nachholbedarf dahinter, denn früher galt Großbritannien nicht ganz zu Unrecht als kulinarische Wüste. Aber das hat sich geändert, seit die Briten ihre Hausmannskost neu entdeckt und endlich auch in die Restaurants geholt haben. Wir kennen viele Zweifler, die nach einer Reise bekehrt zurückkamen und seitdem zu Hause "pies" formen und "puddings" im Wasserbad garen. Recht haben sie! Wir wünschen Ihnen einen schönen Frühherbst, in kulinarischer Hinsicht und auch sonst. Es grüßt Sie herzlich Ihr Team von THE BRITISH SHOP PS: Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de Gefällt Ihnen unser Newsletter? Bitte empfehlen Sie uns weiter und leiten diese E-Mail an Freunde und Bekannte. Vielen Dank! PPS: Hier gehtīs zu unserer Homepage: www.the-british-shop.de oder, für Leserinnen und Leser aus Österreich, www.the-british-shop.at Das sind unsere Themen: Reisefreuden: Kulturtipps Aktuelles Auf dem Bildschirm  Handtuch mitbringen! "Budget-Hotels" wenden sich an Gäste, die wenig Geld investieren wollen und dafür einen gewissen Mangel an Luxus hinnehmen. Das neueste Londoner Exemplar steht in Westminster, gehört zu einer asiatischen Kette und bietet: zentrale Lage, "Fünf-Sterne- Doppelbett" (laut Werbung), Mini-Bad und Zimmerpreise ab 35 Pfund, was für London sehr billig ist. Alles andere kriegen Sie nur gegen Aufpreis, ob Fön, Handtuch, Frühstück oder Fernsehprogramm. Geputzt wird vor Ankunft und dann nur alle drei Tage, wer pingeliger ist, muss zuzahlen. Passen Sie auf beim Buchen, sonst kriegen Sie womöglich ein Zimmer ohne Fenster – und das ist selbst für Anspruchslose zuviel des Sparens, meinen wir. www.tunehotels.com Mayfair erleben Doch lieber mehr Komfort? Das Chesterfield im feinen Londoner Stadtteil Mayfair hat vier Sterne; an die Zimmerpreise müssen Sie aber im Vergleich zu Billigvarianten schon mal eine Null dranhängen...Neuerdings bietet das Hotel "Mayfair Experiences" an, Arrangements mit zwei Übernachtungen und einem stadtteiltypischen Erlebnis. Möglich sind zum Beispiel der Besuch einer Barbierschule, wo der Herr von Welt das Nassrasieren von Grund auf neu erlernen kann, oder geführte Spaziergänge durchs Viertel oder auch ein Kurs bei einem bekannten Metzger für alle, die sich ihr Kotelett schon immer mal selbst zuschneiden wollten. Interessiert? www.chesterfieldmayfair.com/offers-and-gifts Küstenblick Das Blakeney Hotel steht an einer Landzunge vor der Küste von Norfolk – traumhafter Ausblick! Es hat sechzig Zimmer, ein Hallenbad und ein ordentliches Restaurant. Wir waren beruflich da, das Hotel wirbt aber auch mit Familienfreundlichkeit und bietet zum Beispiel halbe Portionen für die halben Portionen sowie einen "childrenīs tea". Mehr: www.blakeney-hotel.co.uk An der Küste können Sie Seevögel in großer Zahl und auch Seehunde beobachten. Die Stadt Norwich mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern und dem berühmten Markt ist etwa eine Stunde Fahrt entfernt. www.visitnorwich.co.uk Für Wanderfreunde Wir möchten es nicht verschweigen: Als wir vor zwei Jahren im Snowdonia-Nationalpark in Wales wandern und radeln wollten, hat es die ganze Zeit gegossen. Aber wie! Sicher haben Sie mehr Glück, wenn Sie beim großen Walkingfestival vom 13. bis 17. Oktober mitlaufen (wir waren im regenreichen August da). Oder Sie informieren sich nur über die wirklich wunderschöne Gegend und erkunden dann auf eigene Faust. Mehr: www.snowdoniawalkingfestival.co.uk oder www.visitsnowdonia.info 
Festival in Canterbury Canterbury hat mehr zu bieten als die Kathedrale. Zum Beispiel das "Canterbury Festival" (16. bis 30. Oktober) mit klassischer Musik und Pop, mit Kunstausstellungen und "Ghost Walks", mit Krimilesung, Poesie und Kabarett. In diesem Programm findet wirklich jeder etwas – aber planen Sie auch Zeit für eine Stadtführung ein. Und natürlich ist die Kathedrale ein "must". www.canterburyfestival.co.uk und www.canterbury.co.uk Blick in die Vergangenheit... Camille Silvy (1834 bis 1910), ein französischer Fotograf, war in 1860ern in London auf Motivsuche. Er wurde von Queen Victoria geschätzt und beschäftigt (allerdings ließ sie sich nicht selbst abbilden, nur die liebe Verwandtschaft). Die National Portrait Gallery in London zeigt bis 24. Oktober eine Auswahl seiner Bilder. Silvy porträtierte den Adel und die Prominenz jener Zeit, aber auch einfache Leute und Straßenszenen. Bei den Außenaufnahmen experimentierte dieser Pionier der Fotografie mit Lichteffekten. www.npg.org.uk ...und in die Natur Preisgekrönte Naturfotos werden ab 22. Oktober im Natural History Museum in London ausgestellt. Die Fotos der "Wildlife Photographers of the Year" sind Kunstwerke, manche putzig (wir erinnern uns an ein besonders nettes Affenbaby aus dem letzten Jahr), manche Ehrfurcht gebietend. Falls Sie lieber zu Hause bleiben: Ab 21. Oktober sind die Siegerbilder auch auf der Internetseite zu betrachten: www.nhm.ac.uk/wildphoto Bier in Greenwich Wir sind nicht sicher, ob eine Brauerei in der Rubrik "Kulturtipps" richtig ist, aber seiīs drum. Die Old Brewery in Greenwich ist nett gelegen, nämlich am Old Naval College, und braut unter dem Namen "Meantime" (was wir mit "Greenwich-Zeit" übersetzen würden) echt englische Biere. Die sind besser als ihr Ruf! Mehr: www.oldbrewerygreenwich.com Natürlich sollte, wer dort einkehrt, auch die Weltkulturerbe-Stätte erkunden – am besten vorher. www.visitgreenwich.org.uk 
Sprachecke: Bitte mit Sauce Wenn es kühler wird, bekommen wir wieder Lust auf Hausmannskost, etwa einen schönen Braten. Und das bringt uns zum Thema Sauce. Die angeblich an Vokabeln so arme englische Sprache hat dafür nämlich eine Fülle von Begriffen zur Auswahl, die aber zumindest im britischen Englisch nicht beliebig austauschbar sind. Zum Braten serviert der Brite "gravy", deren Grundlage Fleischsaft sein sollte. Notfalls greift er zu "gravy granules", einem Fertigprodukt (das in neun von zehn Fällen von der Traditionsfirma"Bisto" stammt). "Gravy" kann dünnflüssig sein oder richtig dick gebunden, auf jeden Fall schmeckt sie nach Fleisch. "Sauce" dagegen hat alles Mögliche als Basis und wird als Ergänzung zu einer Speise serviert, warm oder kalt. Hier gibt es eine riesige Auswahl: von der Cumberlandsauce mit Johannisbeergelee über die "tomato sauce" zu Nudeln bis zur "mint sauce" aus Minzeblättern, Essig und Zucker zum Lamm. Eine "sauce" ist meist leicht gebunden, manchmal auf Mayonnaise- oder auf Mehlschwitzenbasis (wobei die Mehlschwitze selbst schon "white sauce" heißt). Auch süße Saucen sind zu haben, "chocolate sauce" oder "toffee sauce" zum Eis oder zum Pudding. Ausnahme: Vanillesauce heißt immer und ohne Ausnahme "custard". Vanillepudding aber auch. Um uns vollends zu verwirren, ist nicht alles, was der Brite "sauce" nennt, flüssig. "Apple sauce" entspricht eher unserem Apfelmus, und "bread sauce" ist eine Pampe aus Brot, Milch, Zwiebel und Gewürzen, die erstaunlich gut schmeckt. Sie wird an Weihnachten zum Truthahn serviert, und zwar gemeinsam mit "cranberry sauce", ähnlich unserem Preiselbeerkompott. Eine Erwähnung verdient noch, dass "tomato sauce" nicht nur Tomatensauce, sondern auch Ketchup aus der Flasche bedeuten kann. Überhaupt heißen fertig zu kaufende Würzsaucen, ob Soya oder Worcestershire, "sauces". Eine Salatsauce dagegen ist ein "dressing", ein Wort, das wir ja übernommen haben, ebenso wie den "dip" für alles, in das man tunken darf. Nun sind Sie fit für eine Bestellung von der Vorspeise – vielleicht Makrele mit "gooseberry sauce" aus Stachelbeeren – über das Hauptgericht mit "gravy" zum Rind bis zum Dessert "with custard". Guten Appetit! Rezept des Monats: Dill and Cucumber Sauce Hier kommt – natürlich – ein Saucenrezept. Die Gurkensauce schmeckt gut zu Fisch, vor allem Lachs und Forelle, sowie zu den in Großbritannien sehr beliebten Fischfrikadellen ("fish cakes"): Eine Schlangengurke schälen und die Kerne mit einem Teelöffel entfernen, dann das Fruchtfleisch würfeln. In ein Sieb geben, etwas salzen und ziehen lassen, so dass der Saft austritt (sonst wird die Sauce wässrig). Nach einer Stunde trockentupfen. Etwas Butter in einem Topf schmelzen, Gurkenwürfel hineingeben und kurz anschwitzen. 120 Milliliter Weißwein zugeben und köcheln lassen, bis der Wein fast verdampft ist. Inzwischen ein Bund Dill fein hacken. Drei bis vier Esslöffel Creme Fraiche mit den Kräutern unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und lauwarm servieren. Lieblingsladen "Time Out", das Londoner Stadtmagazin, hat kürzlich die 50 schönsten Läden der Hauptstadt gekürt. Es sind kleine und etwas obskure Geschäfte dabei, zum Beispiel ein Woll-Lädchen und ein Modegeschäft mit dem schönen Namen Hurwundeki. Der Gewinner allerdings ist groß und berühmt und auch einer unserer Favoriten: Liberty. Bei jedem Londonbesuch zieht es uns hinter die Fachwerkfassade in der Great Marlborough Street (ganz in der Nähe von Oxford Circus). Dieses Warenhaus hat Klasse, ist stets wunderschön dekoriert und für uns englischer als Harrods – das gilt auch für den "tearoom". 
TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
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