THE BRITISH SHOP – Newsletter vom 11.09.08
 Liebe Kundin, lieber Kunde, die Queen baut jetzt Gemüse an, oder vielmehr: Sie lässt anbauen. Im Garten von Buckingham Palace gedeihen Kräuter, Salat und eine Bohnensorte namens "Blue Queen", was mit der Farbe zu tun hat und nicht etwa ein Wortspiel sein soll (wobei "blue", wie Sie sicher wissen, ja nicht "blau" im Sinne von betrunken heißt, sondern "traurig". Aber auch das trifft hoffentlich nicht zu auf die wackere Regentin). Hintergrund der Initiative ist der Wunsch, den guten alten Küchengarten wieder in Mode zu bringen, nicht aus Sparsamkeit in Krisenzeiten, sondern eher aus pädagogischen und gesundheitlichen Gründen. Eine selbst gezogene Karotte ist – nicht nur für Kinder – ein Erfolgserlebnis, das man auch noch essen kann. Wir wünschen Ihnen für diesen Sommer genau die richtige Mischung aus Sonne und Regen – einerlei, ob Sie gern gärtnern oder nicht. Es grüßt Sie herzlich Ihr Team von THE BRITISH SHOP PS: Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de Gefällt Ihnen unser Newsletter? Bitte empfehlen Sie uns weiter und leiten diese E-Mail an Freunde und Bekannte. Vielen Dank! Das sind unsere Themen: Reisefreuden: Kulturtipps Aktuelles Auf dem Bildschirm  Ferienhaus im Norden Unter einem "cottage" stellen wir uns etwas Kleines, Gemütliches, von Rosen Bewachsenes vor. Die "Doxford Cottages" im Nordosten Englands entsprechen diesem Bild nicht ganz, sie sind groß, modern und schick eingerichtet, aber trotzdem idyllisch. Mehr: www.doxfordcottages.co.uk Was kann man da oben im Norden unternehmen? Zum Beispiel am Hadrianswall entlang wandern und sich vorstellen, wie fremd sich die Römer damals gefühlt haben müssen...in Newcastle ein echtes "Brown Ale" trinken...das Zauberschloss Alnwick Castle und den ungewöhnlichen Garten dazu besichtigen. Und einen Abstecher nach Edinburgh unternehmen. Infos finden Sie hier:
Fünf Sterne Wenn Sie sich lieber bedienen lassen statt selbst Ihr Cottage aufzuräumen, wenn Sie ländlich und trotzdem citynah Urlaub machen wollen und wenn Sie zudem nicht allzu knapp bei Kasse sind, dann ist das Fünf-Sterne-Hotel Luton Hoo das Richtige für Sie: ein neoklassizistisches Landhaus, umgeben von einem Park, der seinesgleichen sucht. Er wurde von "Capability" Brown, dem berühmtesten britischen Gartenkünstler, entworfen. Das Haus kennen Sie vielleicht schon aus der Liebeskomödie "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Infos: www.lutonhoo.co.uk Übrigens ist das "Hoo" kein Hinweis auf ein Schlossgespenst, sondern ein altes Wort für "Hügel". Unter Zeltplanen Für Campingfreunde lohnt sich eine Mitgliedschaft im britischen Camping & Caravanning Club mit seinen vielen Plätzen und vergleichsweise günstigen Gebühren. Er zählt zunehmend Reisende aus Deutschland zu seinen Mitgliedern und bietet deshalb auch eine Internetseite an, die das Wichtigste auf Deutsch zusammenfasst: http://www.campingandcaravanningclub.co.uk/german/ VisitBritain-TV Heute geht ja nichts mehr ohne Videos, und so hat auch die britische Fremdenverkehrsorganisation jetzt www.visitbritain.tv im Angebot. Die Kurzfilme über London, Yorkshire, Edinburgh, Wales und andere Ziele oder auch Ereignisse sind eher künstlerisch als informativ, aber zur Einstimmung gut geeignet. 
Präraffaeliten in Birmingham Die Präraffaeliten prägten die Kunst im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie lehnten sich stilistisch an spätmittelalterliche Vorbilder an (daher "prä", also "vor" Raffael) und schufen damit einen Stil, der unverkennbar ist – und nicht frei von Kitsch. Birmingham besitzt eine große Sammlung von Werken und hat sie jetzt erstmals komplett ins Internet gestellt. Dank neuer Technik können Kunstfreunde die Werke nun im Detail betrachten – aber vielleicht ist es doch besser, sie im Original anzuschauen...die virtuellen Bilder, aber auch Informationen für einen echten, ganz unvirtuellen Besuch finden Sie hier: www.preraphaelites.org Leben in Wales Wie haben die Waliser durch die Jahrhunderte gelebt? Dieser Frage widmet sich das sehenswerte Freilichtmuseum auf dem Gelände von Castle St. Fagans in Cardiff. Über vierzig Gebäude sind aus dem ganzen Land zusammengetragen und wieder aufgebaut worden. Infos: www.museumwales.ac.uk/en/stfagans Die Blumen von Highgrove Das Londoner Gartenmuseum – direkt gegenüber von den Houses of Parliament auf der anderen Themseseite gelegen – hat seine Sommerausstellung "The Highgrove Florilegium" gerade bis 8. September verlängert. In über 70 Aquarellen haben Künstler das Pflanzenleben auf Highgrove, dem Landsitz von Prince Charles, dokumentiert. Das Museum selbst, in einer alten Kirche untergebracht, ist ebenfalls interessant. www.museumgardenhistory.org 
Sprachecke: Rätselhafter "swashbuckler" Unnützes Wissen ist etwas Wunderbares – und zwar nicht nur dann, wenn Sie Günther Jauch gegenüber sitzen und sagen sollen, wo dereinst Kaledonien lag. Nein, es bereichert einfach und stärkt das Selbstbewusstsein, Sachen im Gedächtnis zu haben, die man vermutlich nie braucht. Und deshalb stellen wir Ihnen jetzt ein englisches Wort vor, das in die Kategorien "sehr selten" und zugleich "unübersetzbar" fällt: "swashbuckler". Die Bedeutung ist im Wörterbuch mit "verwegen" angegeben, aber das ist viel zu kurz gegriffen. Zum "swashbuckler" gehören unbedingt ein Degen, eine Pluderhose und ein weißes Hemd mit weiten Ärmeln (oder auch gar kein Hemd) sowie eventuell ein Federhut oder Dreispitz. Piraten aus dem 18. und Musketiere aus dem 17. Jahrhundert, die sich elegante Fechtduelle lieferten, waren "swashbuckler" (jedenfalls werden sie so dargestellt!). Piraten von heute sind keine, die sind ja bloß Kriminelle. Alte Filme mit Douglas Fairbanks können als echte "swashbuckler"-Filme gelten. Im Deutschen würde man sie Mantel-und-Degen-Filme nennen – ein Genre, das mit Romantik, Abenteuer und, ja, auch Verwegenheit spielt und immer nur vorübergehend aus der Mode gerät. Wenn Sie jetzt noch wissen, dass das A ähnlich wie ein O gesprochen wird, dann kann Ihnen beim Thema "swashbuckling" keiner mehr etwas vormachen. Ach ja, und falls Sie wirklich mal danach gefragt werden: "Kaledonien" entspricht Nordschottland etwa ab den Highlands. So haben die Römer diese Gegend genannt, in die sie nie vordringen konnten, da sie es dort mit den Pikten zu tun bekamen – wild bemalten Kerlen, die aber trotz aller Verwegenheit keine "swashbuckler" waren. Dazu fehlte es ihnen einfach an Stil. Und an Federhüten. Rezept des Monats: Stachelbeersauce Die Stachelbeeren sind reif. In Großbritannien isst man sie nicht nur solo oder in Süßspeisen, sondern – als Sauce – auch zu Fleisch und Fisch. Besonders gut passt die "gooseberry sauce" zu gebratener frischer Makrele oder auch Entenbrust. Also: 230 Gramm Stachelbeeren waschen. Einen Esslöffel Butter schmelzen, die Beeren hinzufügen und bei kleiner Hitze knapp weich kochen. Etwas abkühlen lassen, ein Ei zugeben und mit dem Pürierstab oder im Mixer pürieren. Durch ein Sieb streichen, die Sauce wieder erhitzen (nicht kochen lassen!), mit wenig frischem Ingwer oder auch Minze und etwas Salz abschmecken und heiß servieren. Very Englisch indeed! 
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