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Newsletter vom 7. März 2016

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer suchet, der findet. Meistens. Jedes Jahr, wenn die Osterzeit naht, erinnern wir uns an die Geschichte einer Freundin, die anno 2007 drei bunte Nester für ihre Kinder im Garten versteckte. Da es kluge Kinder waren (und sind), wählte sie besonders knifflige Verstecke mit dem Ergebnis, dass zwei Nester nach einer Weile gefunden wurden und eins nicht. Gar nicht! Auch ihr selbst war völlig entfallen, wo es sein könnte. Die Kinder hatten wertvolle Gelegenheit, Teilen und Abgeben zu üben, was zu einem kirchlichen Fest gut passt, aber nur begrenzt Beifall fand. Um die Geschichte zu Ende zu bringen: Neun Jahre später wurde der Garten umgestaltet, ein struppiges Immergrün fiel, und siehe, die Ostereier oder zumindest deren Überreste kamen im Geäst wieder zum Vorschein. Ein Garten verliert nichts. Die Qualität der Eier hatte nach neun Jahren etwas gelitten, reichte aber für lustige Handyfotos.

Noch haben Sie ja etwas Zeit, um sich raffinierte, aber nicht allzu raffinierte Verstecke für Ihre Ostergaben auszudenken. Generell abraten möchten wir von einer "Easter egg hunt“ im großen Stil, wie wir sie einmal in York miterlebt haben: Wenn eine Horde Kinder (selbst der wohlerzogenen englischen Variante) zur Eiersuche losrennt, dann gilt plötzlich das Recht des Stärkeren und Schnelleren und somit des Älteren, während die Kleinkinder, die verträumt durch den Park stolpern, leer ausgehen. Um das zu merken und gut hörbar mitzuteilen, sind sie aber alt genug!
Wir wünschen Ihnen einen beschaulichen Vorfrühling mit viel Sonne, ein gutes Gedächtnis, wenn es darauf ankommt, und schon jetzt harmonische Feiertage. Have a very Happy Easter!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de
Unsere Themen
Reisefreuden
Schottische Schlösser
Schottland hat angeblich fast 1500 Schlösser und Burgen, die teils noch bewohnt sind, teils Ruinen. Manche sind auch Hotels, damit Geld in die Kasse kommt und sie eben keine Ruinen werden. Wenn Sie also einen besonderen Schottlandurlaub planen und sich nicht vor Gespenstern fürchten, wählen Sie vielleicht das Barcaldine Castle im Westen. Es liegt unweit von Oban, einer munteren Hafenstadt mit Fährverbindungen zu diversen Inseln. Die Burg, eigentlich ein Wohnturm, ist liebevoll ausgestattet und, gemessen an anderen Schlosshotels, bezahlbar. www.barcaldinecastle.co.uk Der Herr, der Ihnen dort vielleicht nachts erscheint, heißt Donald Campbell, kommt aus dem 17. Jahrhundert und tut nichts. Er ist nur traurig, weil sein Mord ungesühnt blieb. Aber da können Sie auch nicht weiterhelfen!

Idyllisch im Wald gelegen ist Duchray Castle in der Nähe von Aberfoyle. Wir waren dort noch nicht zu Gast, aber es ist uns empfohlen worden. www.duchraycastle.com

Eher eine Fabrikantenvilla ist – dem Namen zum Trotz – das "Castle Retreat“ außerhalb von Edinburgh. Aber sehr elegant und trotzdem gemütlich und ideal für den etwas stilvolleren Cityurlaub! www.theretreatcastle.com

In den Chilterns
Wenn wir Ihnen sagen, die Chilterns seien "verkehrsgünstig gelegen“, dann sehen Sie vor Ihrem inneren Auge wahrscheinlich ein bisschen Grün zwischen zwei Autobahnen. Weit gefehlt! Wir meinen bloß, dass die Hügellandschaft sowohl von London als auch von Oxford aus gut erreichbar ist, und die Themse, diese Lebensader Englands, hindurch fließt. Hier finden Sie viele Tipps für einen Besuch: www.visitchilterns.co.uk und www.chilternsaonb.org Falls Sie Krimifan sind, reizt Sie vielleicht eine Tour auf den Spuren von Inspector Barnaby, denn hier liegt sein fiktives (mörderisches) "Midsomer“. Da es sich aber bei Barnabys Fällen fast ausschließlich um Beziehungstaten handelt, sind Sie auf der sicheren Seite. www.visitmidsomer.com

Von Herren und Dienern
Audley End House in Essex hat heute nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Größe, ist aber noch immer riesig! Ein Herrenhaus, gebaut, um Könige zu beherbergen. Ob in dem sogenannten "state bed“ je ein gesalbtes Haupt geruht hat, sei dahingestellt. Diese Prunkbetten waren eher für den Schaueffekt gebaut. Jedenfalls wurden früher keine Kosten und Mühen gescheut, und einer der Besitzer, der Earl of Suffolk, geriet derart in Geldnot, dass er wegen Betrugs in den Tower wanderte.

Das Landschloss wird heute von English Heritage betreut, ist aber nach wie vor Heim einer Adelsfamilie. Ganz vorbildlich wird hier nicht nur der feinen Herrschaften in der Geschichte des Hauses gedacht, sondern auch der Dienerschaft. In einem eigenen Gebäudeteil können wir nachempfinden, wie Zimmermädchen, Köchin, Hausburschen und Butler lebten und hart arbeiteten. Ach ja, und die Gärten wurden von Capability Brown angelegt, dem Erfinder des Englischen Gartens. www.english-heritage.org.uk/visit/places/audley-end-house-and-gardens

Chester schätzen
Die Stadt Chester im Nordwesten Englands hat ein reiches römisches Erbe (sogar ein Amphitheater gehört dazu), fast vollständig erhaltene Stadtmauern, eine Kathedrale und Fachwerkhäuser mit sehr ungewöhnlichen Arkaden, durch die Sie bummeln können. Also, ein gutes Ziel für einen Städtetrip. www.visitchester.com

Die Käsesorte "Chester“ kennen die Einheimischen übrigens nicht, hier heißt sie "Cheshire“ nach der Grafschaft.

Falls Sie sich ein feines Hotel gönnen möchten, schauen Sie sich das preisgekrönte Edgar House an. Es liegt direkt an der Stadtmauer, mit Flussblick. www.edgarhouse.co.uk Allerdings ist es "nur für Erwachsene“, eine Einschränkung, die man so oder so finden kann. Da Chester einen sehr bekannten Zoo hat und Sie vielleicht Kinder oder Enkel mitnehmen möchten, ist Ihnen eine familienfreundliche Bleibe vielleicht lieber – wir empfehlen Chester Court Hotel. www.chestercourthotel.com

Blick aufs Wasser
Der Sommer mag noch fern sein, aber Spaziergänge am Wasser sind – sofern uns nicht gerade der Regen ins Gesicht peitscht – zu allen Jahreszeiten ein Genuss. Das Fischerdorf Blakeney in Norfolk liegt besonders schön an einer Flussmündung. Strand, Dünen, Priele, Marschland und eine Seehundkolonie – alles da! Die Gegend ist als Area of Outstanding Natural Beauty, also als Naturschönheit, besonders geschützt und wird von der Organisation National Trust betreut. www.nationaltrust.org.uk/blakeney-national-nature-reserve Blakeney liegt an einem bekannten Wanderweg, dem Norfolk Coast Path: www.nationaltrail.co.uk/peddars-way-and-norfolk-coast-path

Im Garten Gutes tun
Eine genial einfache Idee hat die "National Gardens Scheme“ schon 1927 entwickelt: Private Gärten werden für Besucher geöffnet, das Eintrittsgeld geht an gemeinnützige Organisationen aus der Hospizbewegung und Krankenpflege. Schirmherr ist Prince Charles. Reiche Auswahl an Gärten finden Sie hier: ngs.org.uk Viel Spaß beim Stöbern!

Schottland zum Lesen
Das Reisemagazin "Schottland“ erscheint auf Deutsch, die Redaktion sitzt aber in Edinburgh. Die aktuelle Ausgabe, die in Bahnhofsbuchhandlungen zu kaufen oder über www.schottland.co zu beziehen ist, gefällt uns besonders gut. Themen sind zum Beispiel Besuche in Whisky-Brennereien, die Insel Mull, Schauplätze der Fernsehserie "Outlander“ und manches mehr.

Kulturtipps
Zwei Italiener in England
Derzeit sind die Werke zweier berühmter italienischer Künstler in England zu sehen: Zeichnungen von Leonardo da Vinci werden in der Laing Art Gallery in Newcastle ausgestellt. Es sind nur zehn, aber sie zeigen das Spektrum seines Könnens, von der Darstellung des menschlichen Körpers bis zu mechanischen Skizzen. Bis 24. April. laingartgallery.org.uk

Falls Sie die Botticelli-Ausstellung in Berlin verpasst haben: Vom 5. März bis 3. Juli ist sie im Londoner Victoria-&-Albert-Museum zu sehen. 50 Werke des Renaissance-Künstlers werden gezeigt, dazu eine Vielzahl von Interpretationen anderer Künstler und Designer. Das Gesicht der Venus kennen wir ja alle– zeitlos schön! Titel der Ausstellung: "Botticelli reimagined“, sozusagen neu ins Bild gesetzt. www.vam.ac.uk/content/exhibitions/exhibition-botticelli-reimagined/about-the-exhibition

Zu Gast bei Roald Dahl
Im September dieses Jahres würde der Autor Roald Dahl 100 Jahre alt, wäre er nicht 1990 gestorben. Seine Werke, auch die für Kinder, sind nie so ganz harmlos und gänsehautfrei – wir sagen nur "Charlie und die Schokoladenfabrik“... Unbestritten war der in Wales geborene Autor, dessen Familie aus Norwegen stammt, einer der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts – dazu mit einer höchst ungewöhnlichen Biografie. Wenn Sie ihm Ehre erweisen möchten: Das Roald Dahl Museum in Great Missenden ist für Kinder gedacht, gefällt aber auch Erwachsenen. Dahls Grab kann ebenfalls besucht werden. Anschließend lohnt eine Wanderung in den schönen Chiltern Hills, siehe oben. www.roalddahl.com/museum

Shakespeare in Windsor
Zum 400. Todestag des größten englischen Dichters zeigt die Königliche Bibliothek in Windsor Castle eine Sonderausstellung – ein passender Ort, denn schließlich sind die "Lustigen Weiber von Windsor“ das einzige Stück Shakespeares, das ausschließlich in England spielt. www.royalcollection.org.uk/exhibitions/shakespeare-in-the-royal-library

Was die Kamera einfängt
Drei sehr unterschiedliche Fotografie-Ausstellungen, alle in London, möchten wir Ihnen empfehlen: Das Kriegsmuseum ("Imperial War Museum“) zeigt Bilder und Filme von Nick Danziger, der 2001 Frauen aus Kriegsgebieten fotografiert und sie zehn Jahre später noch einmal gesucht hat. Sehr bewegend und leider auch sehr aktuell! www.iwm.org.uk/exhibitions/iwm-london/iwm-contemporary-nick-danziger

Tate Modern beschäftigt sich mit dem Thema, wie Menschen vor der Kamera agieren – vom Performancekünstler bis zum Selfie-Fan: "Performing for the Camera“. www.tate.org.uk/whats-on/tate-modern/exhibition/performing-camera

Und das Natural History Museum lädt zu einer Tour durch unendliche Weiten: Weltraumfotografie! www.nhm.ac.uk/visit/exhibitions/otherworlds-visions-solar-system-exhibition.html

Waschbeton im Wald
Von einem Architekturstil namens Brutalismus erwartet niemand Erker, Stuck und lauschige Lauben, doch das ehemalige Priesterseminar St. Peter´s bei Cardross im Westen Schottlands haut den nervenstärksten Betrachter um. Welch ein Klotz, welcher Größenwahn in dieser Idylle! Wie ein vom Himmel gefallenes Raumschiff liegt die Ruine, die wir kürzlich bei einer Schottlandreise eher zufällig entdeckten, mitten in der Natur. Erst Mitte der sechziger Jahre gebaut, war die Akademie schon 1978 nicht mehr in Betrieb und modert seitdem vor sich hin, gestört nur vom gelegentlichen Graffitisprayer. Tonnenweise Waschbeton, blicklose Fensterhöhlen, Stahlträger – ein surreales Ensemble. Nun, im schottischen Mottojahr der "Innovation, Architektur und des Designs“, soll der Kolossalbau zu neuem Leben erweckt werden. Teils bleibt er als Ruine erhalten, teils wird er zum Kunstmuseum ausgebaut. Den Auftakt bildet ein Happening mit dem echt schottischen Namen "Hinterland“ vom 18. bis 27. März, bei dem Illuminationen und Chorgesang der Ruine Leben einhauchen. Wenn Sie also Interesse für modernistische Architektur haben oder für menschliche Hybris, sind Sie dort richtig! hinterland.org

Blaue Plaketten
"Hier lebte...“: Gebäude mit berühmten Bewohnern werden überall auf der Welt besonders gekennzeichnet, aber nur London hat die echten "blue plaques“. Vor 150 Jahren wurde das Programm von der "Society of Arts“ entwickelt, heute gehört es zur Organisation English Heritage. Die ersten Plaketten waren übrigens braun, ehe man das auffälligere Blau wählte. Noch heute wird jede Plakette von Hand gefertigt, und zwar von einem künstlerisch begabten Ehepaar aus Cornwall. Im Jubiläumsjahr kommen eine ganze Reihe Plaketten hinzu, unter anderem für Freddy Mercury, die Schauspielerin Ava Gardner und Samuel Beckett – an dieser Auswahl merkt man schon, dass keineswegs nur britische Staatsbürger berücksichtigt werden. Zu den Kriterien gehört – neben Prominenz natürlich – auch das Alter: Nur wer vor mehr als hundert Jahren geboren wurde oder aber länger als zwanzig Jahre tot ist, kann mit einer blauen Plakette gewürdigt werden. London hat derzeit etwa 900 blaue Plaketten, viele für weltberühmte Menschen wie Charles Dickens oder Winston Churchill. Besonders hübsch ist die Würdigung für Luke Howard, den "namer of clouds“, Namensgeber von Wolken. Und tatsächlich, Mr. Howard hat Begriffe wie Nimbus, Cirrus und Stratus, die heute jeder Meteorologe im Munde führt, geprägt. Einen kleinen Film und viele Infos finden Sie hier: www.english-heritage.org.uk/visit/blue-plaques

Aktuelles

Royale Lunchparty
Die Queen ist Schirmherrin von mehr als 600 gemeinnützigen Organisationen. Da hat sie selten Gelegenheit, mit allen Beteiligten mal eine Tasse Tee zu trinken! Aber am 12. Juni wird sie es zumindest versuchen: Aus Anlass ihres 90. Geburtstags ist die Königin Gastgeberin eines großen Picknicks im Londoner St. James Park, zu dem die Vertreterinnen und Vertretern dieser "charities“ eingeladen sind. Das wird ein gewaltiges Ereignis werden, und man kann der Königin, ihrer Familie und den Gästen nur gutes Wetter wünschen! Auch wer nicht an einer der Organisationen beteiligt ist, kann sich Hoffnung auf Teilnahme machen, denn ein Teil der Tickets wird verlost. Die Karten sind aber für die glücklichen Gewinner keineswegs kostenlos, sondern schlagen mit 150 Pfund zu Buche; allerdings fließen die Einnahmen wiederum in die Wohltätigkeit. Und wer kein Glück oder kein Geld hat oder beides, der kann das Ereignis auf Leinwänden bestaunen. Nicht zuletzt wird die Öffentlichkeit ermutigt, landauf landab ebenfalls kleinere "charity lunches“ zu veranstalten und Geld für gute Zwecke zu sammeln. Wir überlegen schon, ob wir nicht selbst an jenem Sonntag einen Afternoon Tea für Freunde geben...ist doch ein schöner Anlass und es finden sich auch hierzulande dankbare Abnehmer erst für die Scones und dann für die Spenden!

Das große "Patron´s Lunch“ in London wird Höhepunkt und Abschluss der königlichen Geburtstagsfeierlichkeiten. Zwar ist der Jubeltag der Queen eigentlich im April (und zwar am 21.), begangen wird er aber schon seit eh und je im Sommer in der Hoffnung auf trockenes Wetter.

Sprachecke: Gute Kinderstube
Nun beginnt die Zeit, in der wir Besitzer grüner Daumen (im britischen Englisch sind es übrigens grüne Finger!) in die Gärtnereien streben. In Großbritannien heißen diese magischen Orte, aus denen wir immer mit mehr Setzlingen und Pflanzen herauskommen als geplant, "nurseries“ (die ganz große Variante mit Gartenmöbel- und Grillabteilung allerdings, ähnlich wie bei uns, eher "garden centres“). Nursery ist ein hübsches altmodisches Wort, das aus dem Lateinischen stammt und etwas mit Fürsorge zu tun hat. "To nurse“ heißt "stillen“, "to nurture“ heißt "hegen“, "aufziehen“ und "ernähren“ – das sind alles verwandte Wörter.

So wundert es nicht, dass "nursery“ auch noch andere Bedeutungen hat, die zwar nichts mit Pflanzen, sehr wohl aber mit Hegen und Pflegen zu tun hat. In vornehmen Herrenhäusern lebten die Kinder früher überwiegend in der "nursery“, der Kinderstube, betreut von Kindermädchen (abends wurden sie dann, nett angezogen, kurz den Eltern vorgeführt...). Dort gab es "nursery food“, harmlose Speisen, die Kinder gern mögen – Kartoffelbrei, Würstchen, Rührei und dergleichen. Heute würde man sicher Pommes und Fischstäbchen dazu zählen. Ein Kindergarten kann in Großbritannien "kindergarten“ heißen (manchmal auch falsch "kindergarden“ mit D) oder aber "nursery school“. Im Deutschen ist der Kindergarten ja leider auf dem Rückzug zugunsten der "Kita“, dabei ist das ja eigentlich ein schönes Bild – ein Garten, in dem die Kleinen wachsen und gedeihen.

Sehr bekannt und Ihnen vielleicht noch aus dem Schulenglischbuch vertraut sind "nursery rhymes“ –kleine, inhaltlich oft nicht sehr sinnvolle Verse, die früher in Großbritannien jedes Kind aufsagen oder singen konnte. Humpty Dumpty, der von der Mauer fiel, die drei blinden Mäuse, die vor der Farmersfrau davonrennen (nicht schnell genug!) und die über den Mond springende Kuh aus "Hey Diddle Diddle“ – sie alle sind Klassiker aus der Kinderstube, die Generationen von Jungen und Mädchen mitgegeben wurden. Manchen wird tieferer Sinn angedichtet, so soll "Baa Baa Black Sheep“ die Steuer auf Wolle zum Thema haben "A Ring a Ring o´Roses“ sogar die Pest – aber nachweisbar ist das in aller Regel nicht.

Eine "nursery“ kann auch ein Kaninchenbau sein, sofern Nachwuchs darin mümmelt, oder ein Vogelnest mit hungrigen Insassen. Das Wort beinhaltet automatisch Fürsorge, Futter und Geborgenheit. Oder auch den Lernprozess unter liebevoller Anleitung . Wenn Sie diese Saison noch Ski fahren gehen, dann müssen Sie hoffentlich nicht mehr auf die "nursery slope“...den Idiotenhügel. Irgendwie ist der englische Begriff freundlicher, finden Sie nicht?

Rezept des Monats: Irish Stew
Den St. Patrick´s Day am 17. März wollen wir nicht ungefeiert lassen – die Iren sind ja auch sehr großzügig, was diesen ihren Festtag angeht, und prosten gern der ganzen Welt zu. Am heftigsten wird der Tag des irischen Nationalheiligen kurioserweise in den Vereinigten Staaten zelebriert, seitdem ihn die Auswanderer des 19. und frühen 20. Jahrhunderts exportiert haben. Da in Amerika immer alles ein paar Nummern größer ist als anderswo, verwandelte sich der Gedenktag in eine Riesengaudi, die dann ins Ursprungsland rückimportiert wurde. Deshalb ist auf den Straßen Dublins und anderswo um diese Zeit viel los - wir würden sogar sagen, die Hölle los, ginge es nicht um einen frommen Mann. Und dann ist es auch noch sein Todestag, der gefeiert wird, nicht etwa der Geburtstag!

Wie auch immer Sie das sehen, gegen ein leckeres Irish Stew ist weder am 17. März noch zu anderen Daten etwas einzuwenden. Es ist im Handumdrehen zubereitet, wenn Sie statt des traditionellen Hammels – ohnehin schwer zu kriegen! – lieber Lamm nehmen. Wir wählen sogar Lammfilet, das hat die kürzeste Garzeit und garantiert, dass auch das Gemüse knackig bleibt. Für vier Esser 500 Gramm Lammfilet (oder Lammsteaks) in grobe Würfel schneiden. Drei Karotten in grobe Stücke und zwei Zwiebeln in Scheiben schneiden, ebenso sechs mittelgroße Kartoffeln in Scheiben schneiden. Öl in einem Topf mit schwerem Boden und fest schließendem Deckel erhitzen, das Lammfleisch portionsweise bei starker Hitze anbraten, dann herausnehmen und beiseite stellen. Etwas Öl zugießen, die Zwiebeln bei kleiner Hitze fünf bis zehn Minuten anschwitzen. Fleisch wieder hinzugeben, ebenso die Karotten. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einem gehäuften Esslöffel Mehl bestäuben. Leicht anschwitzen lassen, mit etwas Wasser oder Brühe ablöschen, aufkochen und kurz köcheln lassen. Es soll gerade so viel Flüssigkeit im Topf sein, dass Fleisch und Gemüse knapp bedeckt sind. Nun die Kartoffelscheiben wie Dachziegel auf der Mixtur verteilen und ein bisschen herunterdrücken, so dass sie in der Flüssigkeit liegen (aber nicht schwimmen!). Kartoffeln salzen und pfeffern, den Deckel drauflegen und bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Mit frischer gehackter Petersilie bestreuen. Beilagen sind überflüssig, ist ja alles drin! Aber ein Guinness schadet nicht.

Auf dem Bildschirm

TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
  • ZDFneo, Samstag, 12. März, 7.35 Uhr
    Die unermüdliche Königin – Ein Jahr mit Queen Elizabeth
    anschließend um 9.05 Uhr Die Briten
    ab 10.30 Uhr Heinrich VIII. – Mörder auf dem Königsthron
    ab 11.15 Uhr Frauen, die Geschichte machten: Elizabeth I.

  • HR, Samstag, 12. März, 13.35 Uhr
    Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung
    Deutscher Spielfilm nach dem Roman von Eric Malpass

  • ARD, Samstag, 12. auf Sonntag, 13. März, 1.15 Uhr
    Yorkshire Killer 1974
    Krimi – um 3 Uhr folgt Yorkshire Killer 1980

  • RBB, Sonntag, 13. März, 14.05 Uhr
    Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter
    Spielfilm über die Künstlerin mit Renée Zellweger in der Titelrolle

  • ARD, Sonntag, 13. März, 16.30 Uhr
    Erlebnis Erde: Wildes Großbritannien – Herbst und Winter

  • NDR, Sonntag, 13. auf Montag, 14. März, 0.05 Uhr
    Inspector Mathias – Mord in Wales: Die Schöne im Moor

  • ZDF, Sonntag, 13. auf Montag, 14. März, 0.10 Uhr
    Inspector Barnaby: Morden ist auch eine Kunst

  • SWR, Montag, 14. März, 15.15 Uhr
    Wanderlust! Durch Irlands Südwesten

  • ZDFneo, Montag, 14. März, 20.15 Uhr
    Vera – ein ganz spezieller Fall: Der Tote im Jauchebecken
    anschließend um 21.45 Uhr: Inspector Barnaby: Der Mistgabel-Mörder
    anschließend um 23.25: Silent Witness: Ohne Reue

  • 3sat, Dienstag, 15. März, 14.50 Uhr sowie Arte, Dienstag, 29. März, 19.30 Uhr und Arte, Dienstag, 5. April, 18.25 Uhr
    Schlösserwelten Europas: Im Süden Englands

  • 3sat, Mittwoch, 16. März, 14.50 Uhr
    Irlands Küsten: Dublin und der Osten
    anschließend weitere Folgen: Die irische Riviera, Der wilde Westen, Der stürmische Nordwesten sowie Belfast und der Norden

  • ZDFneo, Mittwoch, 16. März, 23.15 Uhr
    Scott & Bailey: Neue Liebe

  • Arte, Donnerstag, 17. März, 20.15 Uhr
    Peaky Blinders – Gangs of Birmingham
    Fernsehserie von 2014, drei Folgen hintereinander

  • ZDFneo, Samstag, 19. März, 9.05 Uhr
    Die Briten
    anschließend um 10.30 Uhr Das Shakespeare-Rätsel
    anschließend um 11.15 Uhr Charles Darwin – Kaplan des Teufels?

  • HR, Samstag, 19. März, 13.30 Uhr
    Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft
    Nach dem Roman von Eric Malpass

  • ARD, Samstag, 19. auf Sonntag, 20. März, 1.05 Uhr
    Yorkshire Killer 1983

  • ARD, Sonntag, 20. März, 16.30 Uhr
    Wildes Großbritannien: Frühling und Sommer

  • NDR, Sonntag, 20. März, 18 Uhr
    Nordseereport: Meer wissen
    In dieser Dokumentation werden auch die schottischen Orkney-Inseln besucht

  • ZDFneo, Montag, 21. März, 20.15 Uhr
    Vera – ein ganz spezieller Fall: Vergeltung
    anschließend um 21.45 Uhr: Inspector Barnaby: Der Fluch von Aspern Tallow
    anschließend um 23.25: Silent Witness: Angst

  • SWR, Dienstag, 22. März, 7 Uhr
    Internationale Krisen: Nordirland

  • 3sat, Mittwoch, 23. März, 17.45 Uhr
    Londons wilde Tiere
    Reportage über eine weniger bekannte Seite der Hauptstadt

  • Arte, Donnerstag, 24. März, 9.45 Uhr
    So ein Zirkus!
    Zirkustradition in England – zuvor, ab 8.55 Uhr, geht es um Zirkus in Vietnam und Kambodscha, anschließend in Deutschland, Ungarn und Brasilien

  • Arte, Donnerstag, 24. März, 20.15 Uhr
    Peaky Blinders – Gangs of Birmingham
    Weitere Folgen

  • NDR, Donnerstag 24. März, 20.15 Uhr
    Länder, Menschen, Abenteuer: Die Scilly Inseln – Englands unbekannte Schönheit
    anschließend um 21 Uhr: Königliche Gärten: Hampton Court – von Geistern und Rosen

  • HR, Donnerstag, 24. auf Freitag, 25. März, 3.35 Uhr
    Zu Gast in Irland
    anschließend um 4.20 Uhr: Mit dem Zug durch Irland
    ab 5.05 Uhr Connemara – eine irische Meditation; ab 5.35 Uhr Irlands einsamer Westen

  • Arte, Karfreitag, 25. März, 19.30 Uhr
    Mit dem Zug durch Irland

  • RBB, Karfreitag, 25. auf Ostersamstag, 26. März, 0 Uhr
    Inspector Mathias – Mord in Wales: Die Brücke des Teufels

  • NDR, Samstag, 26. März, 11.35 Uhr
    Auktionatorin bei Christie´s
    Reportage

  • ZDFneo, Samstag, 26. März, 18.25 Uhr
    Die Schwester der Königin
    Sehenswerter Spielfilm um Heinrich VIII., Anne und Mary Boleyn

  • RBB, Samstag, 26. März, 22.15 Uhr
    Inspector Mathias – Mord in Wales: Blut und Boden
    anschließend um 23.15 Uhr eine weitere Folge: Stille Wasser

  • 3sat, Samstag, 26. März, 22.45 Uhr
    Shakespeare in Love
    Spielfilm mit Gwyneth Paltrow, Joseph Fiennes, Colin Firth und Judi Dench

  • 3sat, Ostersonntag, 27. März, 14.20 Uhr
    Downton Abbey
    Zweite Staffel der Serie (fünf Folgen)

  • RBB, Ostersonntag, 27. März, 23.30 Uhr
    Inspector Mathias – Mord in Wales: Die Schöne im Moor

  • ARD, Ostermontag, 28. März, 11 Uhr
    Tod auf dem Nil
    Spielfilm nach Agatha Christie

  • 3sat, Ostermontag, 28. März, 14 Uhr
    Schottlands raue Inseln: Die Orkneys

  • 3sat, Ostermontag, 28. März, 14.30 Uhr
    Downton Abbey
    Weitere Folgen

  • ZDFneo, Ostermontag, 28. März, 20.15 Uhr
    Inspector Barnaby: Der Garten des Todes
    anschließend um 21.55 Uhr eine weitere Folge: Ein Männlein stirbt im Walde
    ab 23.35 Uhr Silent Witness: Im Wandel
    ab 1.20 Uhr Case Histories

  • ARD, Ostermontag, 28. März, 21.45 Uhr
    Sherlock: Die Braut des Grauens

  • ZDFneo, Dienstag, 29. März, 23.15 Uhr
    Scott & Bailey: Geheime Beziehung

  • Arte, Samstag, 2. April, 6.40 Uhr
    Reisen für Genießer: Wales, Großbritannien

  • SWR, Samstag, 2. April, 15 Uhr sowie Montag, 4. April, 8.20 Uhr
    Eisenbahn-Romantik: Royal Scotsman

  • Arte, Samstag, 2. April, 20.15 Uhr
    The Queen
    Aufwendige Dokumentation mit Spielszenen zum 90. Geburtstag der Königin am 21. April
    Anschließend um 21.45 Uhr Die Ahnen der Queen – Sachsen-Coburgs Hochzeit mit der Macht

  • 3sat, Samstag, 2. April, 20.15 Uhr
    William Shakespeare: Die Tragödie von Romeo und Julia
    Aufführung des Thalia-Theaters Hamburg
    anschließend um 23.15 Uhr Das Shakespeare-Rätsel

  • ZDFneo, Sonntag, 3. April, 8.15 Uhr
    Terra X: Im Zeichen des heiligen Bluts – König Artus und die Suche nach dem Heiligen Gral

  • SWR, Sonntag, 3. April, 9.50 Uhr
    Vivienne Westwood: Do it Yourself
    Portrait der Modedesignerin

  • 3sat, Sonntag, 3. April, 11 Uhr
    Musik entdecken mit Hengelbrock: Romeo und Julia
    Magazin, anschließend um 11.45 Uhr die Aufführung mehrerer Werke mit dem NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Thomas Hengelbrock
    anschließend um 12.30 Uhr Looking for...the Real Shakespeare

  • ZDF, Sonntag, 3. April, 22 Uhr
    Broadchurch II
    Auftakt zur zweiten Staffel der Krimireihe

  • Arte, Sonntag, 3. April, 23.15 Uhr
    Englands heimliche Hymne: Land of Hope and Glory

  • ZDFneo, Montag, 4. April, 20.15 Uhr
    Vera – ein ganz spezieller Fall: Phantomschmerz
    anschließend um 21.45 Uhr Inspector Barnaby: Treu bis in den Tod
    ab 23.25 Uhr Silent Witness: Vertrauen
    ab 1.10 Uhr James Bond 007: Casino Royale

  • ZDF, Montag, 4. April, 22.15 Uhr
    James Bond 007: Casino Royale

  • ZDF, Dienstag, 5. April, 20.15 Uhr
    ZDF-Zeit: Elizabeth II. wird 90 – Die Jahrhundert-Königin

  • ZDFneo, Dienstag, 5. auf Mittwoch, 6. April, 1 Uhr
    The Fall – Tod in Belfast (Teile 1 und 2)

  • Arte, Dienstag, 5. auf Mittwoch, 6. April, 1.40 Uhr
    Maggie Thatcher – Karriere einer Eisernen Lady

  • ZDFneo, Mittwoch, 6. April, 23.15 Uhr
    Scott & Bailey: Mord im Rausch

  • Arte, Donnerstag, 7. April, 20.15 Uhr
    Eine Frau an der Front
    Britische Serie: Eine junge Frau aus dem Londoner East End bewirbt sich bei der Royal Army – Vier Folgen hintereinander

  • ZDF, Donnerstag, 7. auf Freitag, 8. April, 1.15 Uhr
    Lewis – der Oxfordkrimi: Auf falscher Fährte

  • ZDFneo, Freitag, 8. April, 23.20 Uhr
    The Fall – Tod in Belfast (Teile 3 und 4)

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