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Newsletter vom 15.05.2015


Liebe Leserin, lieber Leser,

der Brite grillt nicht, der Brite picknickt. Jedenfalls war dies unsere Überzeugung, ehe wir letzten Sommer gleich dreimal von Freunden und Verwandten in Yorkshire zum Barbecue eingeladen wurden. Zweimal gab es gut gemeinte Würstchen und einmal Lachs. Englische Würstchen sind sehr lecker, schmecken aber aus irgendeinem Grund besser aus der Pfanne, und Lachs, nun ja, der wird gern trocken. Wie viel lieber hätten wir ein ordentliches Gurkensandwich gehabt oder, um bei den Würstchen zu bleiben, eine "sausage roll" im Blätterteig – übrigens trotz simpelster Zubereitung immer ein Genuss! Im Juni fahren wir wieder hin und haben diesmal (ganz behutsam) den Wunsch geäußert, ein "traditional picnic" zu unternehmen. Notfalls im Wohnzimmer. Wir bringen den Sekt mit und hoffen auf karierte Picknickdecken, Tee aus der Thermoskanne, Weißbrot in Dreiecksform und Shortbread mit Erdbeeren zum Nachtisch.

Ob Sie nun grillen oder lieber Picknickkörbe packen: Wir wünschen Ihnen einen restlichen Wonnemonat, der seinen Namen verdient, und viele köstliche Mahlzeiten im Freien.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team von THE BRITISH SHOP

Anregungen, Lob, Kritik? Bitte schreiben Sie uns: redaktion@the-british-shop.de
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Unsere Themen:
Reisefreuden
Radeln in Yorkshire
Ob nun Picknick oder Barbecue – in Yorkshire können wir die Kalorien anschließend einfach wegradeln. Zum Beispiel auf dem "Cinder Track". Diese "Aschenbahn" ist eine ehemalige Bahnstrecke, verbindet Whitby und Scarborough und führt die wunderschön wilde Ostküste entlang. Alles in allem sind das gut 35 Kilometer, ohne größere Höhenunterschiede. An der Strecke liegt Robin Hood´s Bay, ein Bilderbuch-Fischerdörfchen rätselhaften Namens (es ist ziemlich weit von Sherwood Forest weg, und der Volksheld, sofern er nicht überhaupt eine fiktive Gestalt ist, hat es sicher nie besucht). Ideal für eine Rast ist auch Cloughton Station, früher Bahnhof, heute ein Tearoom. Sie können dort sogar übernachten, zum Beispiel in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon mit dem schönen Namen Oscar.
Ungefähr nach der Hälfte der Tour kommen Sie nach Ravenscar, ein Dorf mit einer ganz besonderen Geschichte. Es sollte in viktorianischer Zeit zum großen Seebad ausgebaut werden, Straßen und Kanäle wurden angelegt – aber dabei blieb es. Eine Geisterstadt des Tourismus...oben auf der Klippe steht immerhin das Raven Hall Hotel. Infos: www.robin-hoods-bay.co.uk, www.cloughtonstation.co.uk und www.ravenhall.co.uk
Mehr über den Cinder Track und andere Strecken des Radwegenetzes in den North York Moors finden Sie hier: www.northyorkmoors.org.uk/visiting/enjoy-outdoors/cycling/moor-to-sea-cycle-network

Märchenschloss
Der Name "Belvoir Castle" ist – im ersten Teil – unzweifelhaft französischen Ursprungs, aber wie sprechen ihn die Engländer aus? "Biwer Castle". Macht ja nichts! Dafür ist es ein besonders schönes Schloss, fast echt mittelalterlich, da im 19. Jahrhundert erbaut. Sie werden staunen, wie aufwendig die Räume gestaltet sind!
Schloss und Gärten werden für Besucher geöffnet, jedoch nur zu bestimmten Terminen, also vorher unbedingt nachschauen auf www.belvoircastle.com Die Hausherren bieten auch Jagd auf Fasan und Rebhuhn an, aber das ist ja nicht jedermanns Geschmack. Im Schloss wohnen können Sie nur, wenn Sie eine Hochzeit oder dergleichen dort veranstalten. Aber es gibt einem "Glamping"-Platz ganz in der Nähe: www.glampingbreak.co.uk Glamping ist, wie Sie sicher wissen, die Luxusvariante des Campings, mit Heizung und ohne Ameisen.
Besuchen Sie auch Melton Mowbray, das bekannt ist für seine von Hand montierten Fleischpasteten (perfekte Picknickspeise!), und schauen Sie sich das bildschöne Städtchen Stamford an: www.goleicestershire.com/Melton-Mowbray und www.southwestlincs.com/visit-stamford

Komische Vögel...
Was ist Ihr Lieblingstier? Hund, Katze, Eule? Wenn Sie einmal eine Kolonie von Papageitauchern gesehen haben, wechseln Sie vielleicht die Rangfolge. Diese Kerlchen sind ja so niedlich! Mit Papageien haben sie nichts zu tun, biologisch gesehen, aber mit den kräftigen Schnäbeln und der quietschbunten Färbung liefern sie eine ganz ordentliche Parodie ab. Außerdem erinnern sie, da Frackträger, zugleich an Pinguine, können aber viel besser fliegen. Und was die Akustik betrifft, sind sie ganz unverkennbar. "Puffins" nisten rund um die Britischen Inseln, aber nicht überall. Wir haben eine Kolonie auf Coquet Island, einer winzigen Insel vor der Küste Northumberlands, gesehen (und noch jede Menge Seehunde dazu!). Das Eiland ist ein Vogelschutzreservat und darf nicht betreten werden, aber man kann es per Boot umrunden. Startpunkt ist das nette Hafenstädtchen Amble, das Ende Mai sogar ein "Puffin Festival" auf die Beine stellt. Die Puffins feiern aber nicht mit, sondern gucken höchstens erstaunt aus ihren Erdhöhlen. www.ambletouristinformation.co.uk und www.puffincruises.co.uk

...und ein Pfau
Jetzt wenden wir uns einem ganz vornehmen Vogel zu, dem Pfau: "The Peacock” heißt ein hoch gelobtes kleines Hotel im Peak District in Derbyshire. Die Einrichtung ist eine Mischung aus modern und traditionell und passt gut zu diesem historischen Haus, in dem früher der Verwalter von Haddon Hall lebte. Und genau dort, im benachbarten Herrenhaus, wohnen auch die Besitzer des "Peacock", Lord und Lady Manner. So verwundern weder die stilvolle Einrichtung des Hotels noch das Preisniveau...Aber wenn Sie Haddon Hall besuchen möchten, was sich unbedingt lohnt, bekommen Sie einen 50-prozentigen Nachlass auf den Eintritt. Und auch Chatsworth House, nur einen Katzensprung entfernt, gewährt Hotelgästen einen Rabatt. Adel verpflichtet!
thepeacockatrowsley.com Die Herrenhäuser: www.haddonhall.co.uk und www.chatsworth.org

London futuristisch
Hier würde sich auch Mr. Spock von der Enterprise wohlfühlen: Im Hotel "Hub” in der Nähe von Covent Garden ist alles hypermodern, ergonomisch durchdacht und limonengrün. Und eher sparsam, was den Platz angeht. Sie können hier vieles per App vom Handy aus regeln, Frühstück ordern und die Heizung höher stellen oder das Licht einschalten, bevor Sie reinkommen. Die Zielgruppe ist eher jung, hip, bärtig und urban. Sollten diese Attribute nicht hundertprozentig auf Sie passen, macht das nichts, denn die Lage und die für Londoner Verhältnisse akzeptablen Preise sind auch für uns ältere Herrschaften recht gute Argumente. Oder wir schicken unsere Kinder oder Enkel.
www.premierinn.de/en/checkHotel/LONSTM/london-covent-garden

London traditionell
"Impeccably English”, tadellos englisch, nennt sich das Goring Hotel im feinen Londoner Stadtteil Belgravia. Gegründet wurde es allerdings von einem Deutschen, und zwar 1910. Noch immer ist es in Familienbesitz, heute die Ausnahme bei Luxushotels. Jüngst wurde kräftig renoviert, auch der Garten neu gestaltet, und zum Schluss statteten die Eigentümer das Erdgeschoss mit handgemalten Tapeten aus. Sie zeigen eine Fantasielandschaft mit ein paar gut versteckten Gags (zum Beispiel ein ganz und gar unerwartetes Nilpferd, das aus der Idylle lugt). So ist eben auch der Humor des Hauses tadellos englisch. Wer nicht dort übernachten möchte oder kann, gönnt sich vielleicht mal einen Afternoon Tea.
www.thegoring.com

Steinzeit-Tourismus
Einen Besuch von Stonehenge müssen wir Ihnen nicht nahelegen, den hat jeder Englandtourist auf dem Schirm. Aber derzeit wird dort neben den Steinen selbst und der Dauerausstellung eine zweite, brandneue Schau gezeigt: Sie widmet sich der Historie von Stonehenge als Touristenziel. Im 19. Jahrhundert (und davor und auch noch lange danach) standen die gewaltigen Blöcke einfach so in der Gegend herum, ganz ohne "visitor centre" und Parkplatz und Souvenirshop, trotzdem gab es schon 1823 das erste Handbuch für Besucher. Mit dem Aufkommen der Fotografie beginnt die Ära der Stonehenge-Postkarten in Sepia, "coloriert" und in Farbe. Und dann ist es auch nicht mehr weit bis zur ersten Plastikminiatur.
Es wird übrigens vermutet, dass schon die alten Römer – als sie noch Besatzungsmacht in Britannia waren – in ihrer Freizeit ins heutige Wiltshire reisten, um sich Stonehenge anzuschauen. Denn der Steinkreis war bereits aus ihrer Sicht uralt!
www.english-heritage.org.uk/about-us/search-news/stonehenge-exhibition-wish-you-were-here

Murmel, Murmel
Haben Sie als Kind auch so gern mit Murmeln gespielt? In Devon können Sie eine Glasfabrik besichtigen, die auf dieses besondere Spielzeug spezialisiert war und ist. Falls Sie junge Menschen im Schlepptau haben, umso besser. Aber auch Ihr inneres Kind wird sich freuen über die farbigen Effekte in den kleinen Glaskugeln und über die Murmelbahnen. Zum Schluss gibt´s noch einen echten Devon Cream Tea im Lokal namens The Pottery. Ein schönes Ausflugsziel! www.houseofmarbles.com
Wie Sie nun ganz richtig vermuten, heißen Murmeln auf Englisch "marbles" – entweder, weil sie ursprünglich aus Marmor waren, oder wegen des marmorierten Effekts. Wir wissen es leider nicht. Den Ausdruck "to lose one´s marbles" dagegen kennen wir, gebrauchen ihn aber mit Vorsicht. Er bedeutet: nicht alle Tassen im Schrank haben.

Kulturtipps

Mehr als die Calendar Girls
Das Women´s Institute (WI) wird 100 Jahre alt. Wir Kontinentaleuropäer denken bei dem Namen an mutige, nicht mehr ganz junge Landfrauen, die einen Kalender mit Nacktfotos zugunsten der Leukämieforschung unters Volk gebracht haben. Aber natürlich ist diese – allerdings spektakuläre – Episode nur ein kleiner Teil der Vereinsgeschichte. Die Organisation war auch gar nicht so erfreut über den Film mit Helen Mirren, weil das WI darin als angestaubt dargestellt wurde. Tatsächlich hat das Women´s Institute aber durchaus politisches Gewicht und ist sehr aktiv: www.thewi.org.uk Im September ist eine große Jubiläumsmesse in Harrogate geplant: www.thewishow.com

Gärten gucken
Am 13. und 14. Juni öffnen über 200 Londoner Gärten und Grünanlagen ihre ansonsten verschlossenen Tore. Wir verpassen das "Open Squares Weekend” nur ungern, waren schon mehrfach extra dafür in London – und sind noch lange, lange nicht durch. Viele ausgefallene Gärten machen mit, zum Beispiel die "Garden Barges" – Hausboote mit Gärten – in der Nähe der Tower Bridge oder der perfekt durchgeplante Dachgarten auf 99 Kensington High Street. Sogar 10 Downing Street lässt Gäste in den Garten, aber die Karten für diese besondere Tour werden verlost (und vielleicht sollten wir den Briten hier den Vortritt lassen, immerhin ist es ihr Premierminister!). Tickets und Infos finden Sie hier: www.opensquares.org

Klassische Vierecksgeschichte
Englische Landschaft, schöne Menschen und unerfüllte Liebe – ach, mehr braucht es nicht für einen guten Film. Wir freuen uns schon auf "Am grünen Rand der Welt" nach dem Roman von Thomas Hardy, der ab 9. Juli in unsere Kinos kommt. Hauptfigur ist die eigenwillige Bathseba, umgeben und umgarnt von drei Männern. Hier gibt´s einen Trailer zu sehen und ländliche Weisen zu hören: www.fox.de/am-gruenen-rand-der-welt
Das Buch, im Original "Far from the Madding Crowd", spielt in einem fiktiven County namens Wessex, gemeint ist aber wohl Dorset, wo Hardy lebte. Sie können hinfahren, sein Geburtshaus besuchen und auf seinen Spuren wandeln: www.hardycountry.org

150 Jahre Yeats
Vor 150 Jahren, am 13. Juni 1865, wurde William Butler Yeats geboren – der erste Ire, der 1923 den Literaturnobelpreis erhielt. Er war ein Mann vieler Facetten, ein echter Intellektueller, hochsensibel und kreativ, ein Schwärmer mit Hang zur Mystik, aber auch ein politisch denkender Mensch, der in den unruhigsten Zeiten Irlands Senator wurde. Obwohl Yeats in Frankreich starb und auch beerdigt wurde, ist sein Grab heute – seinem Wunsch gemäß – im County Sligo in Irland. Und in Sligo wird der Geburtstag des Poeten auch groß gefeiert mit einer verwirrenden Fülle von Veranstaltungen, die Sie hier finden: yeats2015.com/event/yeats-day-events-in-sligo Am besten gefällt uns übrigens der "Poetry Train" von Dublin nach Sligo, der Anfang und Ende der Lebensreise des Dichters symbolisiert. An Bord werden Yeats´ Werke verlesen. Lieber selbst und zu Hause schmökern? Hier finden Sie eine Auswahl seiner Werke: www.online-literature.com/yeats

Musikalischer Staffellauf
Am "BBC Music Day", dem 5. Juni, eilen Musiker und Sänger zu Fuß, zu Pferd, per Rad, per Bus den Hadrianswall entlang, musizieren und singen (was sonst?) und reichen dann die Staffel weiter. Das ist ein höchst ambitioniertes Programm für jeden Geschmack, ein 14-stündiger Musikmarathon von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Details auch zu anderen Angeboten am "Music Day" finden Sie hier: www.bbc.co.uk/programmes/articles/51J58zD3Cnd9LwZScYXvSZx/whats-happening-on-bbc-music-day
Der Hadrianswall, hinter dem sich die Römer einst gegen die Pikten aus Schottland verschanzten, wird in letzter Zeit häufig für Festivals genutzt (so war er mal auf der ganzen Länge von 120 Kilometern illuminiert). Wir finden ihn am schönsten ohne Beiprogramm. In der Stille hat er viel zu erzählen. www.visithadrianswall.co.uk

Für Oldtimerfreunde
Wahre Liebe rostet nicht, deshalb stellen die Briten viele, viele Oldtimershows auf die Räder. Einen Überblick finden Sie auf dieser Internetseite: www.classicshowsuk.co.uk Wenn Sie hingehen, sprechen Sie aber bitte niemals von Oldtimern, immer nur von "classic" oder "veteran cars". "Oldtimer" ist ein despektierlicher Ausdruck für "ältere Leute".


Aktuelles

Babykram
Die Engländer, so sagt eine Redewendung, wetten notfalls auch auf zwei Fliegen, die eine Wand hochlaufen. Momentan haben sie das nicht nötig, denn es gibt ja Baby Charlotte, wenn auch erst seit kurzem. Vor der Geburt wurde aufs Geschlecht gewettet, dann auf den Namen, und zuletzt aufs Taufdatum und den Ort der Feier (falls es Sie interessiert: Juli und St. James Palace sind die Favoriten in den Wettbüros). Fest steht dagegen, dass die Süße das Familientaufkleidchen tragen wird, das schon ihren Bruder schmückte. Es ist zwar nicht das Original, in dem Queen Victoria und danach noch 61 weitere blaublütige Babys getauft wurden, aber immerhin eine exakte, 2004 angefertigte Kopie. Auch hochwertige Materialien halten nun mal nicht ewig.
Die Klatschpresse, gedruckt und virtuell, meldet ständig Neues vom königlichen Nachwuchs, von ersten Ausfahrten, Feinheiten der Mimik und von Geschenken, die nun zu hunderten kommen (am besten gefällt uns eine 10000-Dollar-Spende zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Bilchbeutlers, gestiftet von der australischen Regierung in Charlottes Namen. Das ist doch origineller als eine Silberrassel, oder?). Bei dieser Nachrichtenflut können und wollen wir nicht mithalten. Deshalb beschränken wir uns darauf, dem jungen Elternpaar gute Nerven und ein bisschen Privatsphäre zu wünschen und dem kleinen George nur das Minimum an Eifersucht. Ganz ohne wird er nicht davonkommen, denn ein Geschwisterchen entthront auch potenzielle Thronfolger. Da muss er durch.

Sprachecke: Ins Schwimmen geraten
Nun steht die Freibadsaison vor der Tür. Heute sind in Großbritannien viele Pools beheizt, das war früher anders. In den 1970er Jahren begann das Schulschwimmen an einer gewissen Mädchenschule in Lincolnshire immer im April und mit dem Ruf der Lehrerin: "Jump in, girls, and warm yourselves up!". Sich im eiskalten Wasser aufzuwärmen, zumal bei frischer Lufttemperatur, war schon für die einheimischen Schülerinnen schwierig – von der verweichlichten Ausländerin in ihrer Mitte mal ganz abgesehen. Da sie aber noch in der Lage ist, Ihnen diese Zeilen zu schreiben, sehen Sie: Der Mensch ist zäher, als er denkt.
Aber eigentlich wollten wir uns dem Vokabular rund ums Schwimmen und Baden zuwenden, denn das ist diffizil. Schwimmen heißt "to swim", klar. Aber was ist "to bathe" (ungefähr mit "äi" und eher lang gesprochen, wenn Sie uns die laienhafte phonetische Erklärung verzeihen)? Nun, dieser etwas altertümliche Ausdruck bezieht sich im britischen Englisch fast ausschließlich auf Freizeitschwimmen und dann nur aufs Baden im Meer, wozu auf den Inseln ja reichlich Gelegenheit ist. In einer Badewanne zu baden, heißt dagegen: "to take a bath" oder "to have a bath". Badet man ein Baby, ob royal oder bürgerlich, dann "gibt" man ihm ein Bad: "let´s give the baby a bath". Nicht nur Babys planschen gern ein bisschen herum, auf Englisch heißt das "to paddle". Ein Planschbecken der Sorte, die man im Sommer im Garten aufstellt, ist ein "paddling pool", und wer mal kurz reinspringt, der sagt: "I´m taking a dip".
Was Schwimmstile angeht, so gibt es "breast stroke", Brustschwimmen, und "crawl" und für Menschen, die viele Muskeln haben, "butterfly" – bei uns "Delfin". Damit ist man natürlich der Hingucker im Freibad, das im Englischen übrigens häufig "lido" heißt. Vielleicht ist das ein Versuch, ein bisschen Italienflair in den englischen Sommer zu holen.
Gerät der Mensch im übertragenen Sinne ins Schwimmen und verliert den Boden unter den Füßen, weil er sich einer Situation nicht gewachsen fühlt, so ist er "out of his depth" – also außerhalb der Tiefe, in der er sich sicher fühlt. Die Aussprache des Wortes "depth" ist für uns Nicht-Muttersprachler eine gewisse Herausforderung, die Sie hoffentlich nicht ins Schwimmen bringt. Es reicht aber, wenn Sie sich mit Ihren Englischkenntnissen über Wasser halten können: "to stay afloat" ist, sobald wir keine Schulnoten mehr brauchen, meistens gut genug!

Rezept des Monats: Radieschengemüse
Spargel und Erdbeeren stehlen momentan allen anderen essbaren Gewächsen die Schau – auch in Großbritannien, wo der "asparagus" grün ist. Letztes Jahr haben wir allerdings auch mal weißen gesehen, aber das ist die absolute Ausnahme. Wie auch immer, wir tun etwas für die Statisten der Saison, die ebenfalls viel zu bieten haben: Radieschen, junge Möhren (Karotten, Rüben, wie auch immer die bei Ihnen heißen) und Frühlingszwiebel. Wundern Sie sich nicht, dass die Radieschen diesmal gegart werden. Sie vertragen das gut, verlieren an Schärfe, gewinnen aber an Eigengeschmack. Die rote Schale wird dabei ein hübsches glasiges Rosa. Also: Ein Bund Frühlingszwiebeln, zwei Bund knackige Radieschen und ein Bund junge Möhren waschen. Von den Frühlingszwiebeln Wurzeln und Stengel abschneiden, die Zwiebeln selbst aber ganz lassen. Die Radieschen vom Grün befreien und halbieren. Die Möhrchen nur flüchtig schrappen (ihre Haut ist noch ganz zart) und längs halbieren. Zwei Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebeln und Radieschen anbraten. Die Möhren zugeben, den Deckel auf die Pfanne legen und das Gemüse etwa fünf bis zehn Minuten garen. Es soll noch knackig sein. Nun mit Salz und Pfeffer und sowie zerstoßen Korianderkörnern abschmecken. Reicht für vier bis sechs Esser. Servieren Sie dazu Scholle, schlicht in Butter gebraten. Dieser Fisch, der auf Englisch "plaice" heißt, war im 19. Jahrhundert ein echtes Arme-Leute-Essen in England. Ebenso wie Austern...so ändern sich die Zeiten.

Auf dem Bildschirm

TV-Tipps rund um Großbritannien und Irland
  • NDR, Samstag, 16. Mai, 12.45 Uhr
    Die großen Seebäder: Brighton

  • BR, Samstag, 16. Mai, 22 Uhr
    Angels´ Share – ein Schluck für die Engel
    Tragikomödie von Ken Loach

  • Arte, Samstag, 16. auf Sonntag, 17. Mai, 0.50 Uhr
    Inspector Banks: Die letzte Rechnung
    anschließend um 2.20 Uhr Inspector Banks: Der unschuldige Engel

  • ZDF, Sonntag, 17. Mai, 14.35 Uhr
    Abroad – Liebe in London
    Filmkomödie

  • ZDF, Sonntag, 17. Mai, 22 Uhr
    Broadchurch
    Krimiserie mit David Tennant

  • SWR, Sonntag, 17. Mai, 23.10 Uhr
    Mord im Orient Express
    Mit Albert Finney als Hercule Poirot

  • ARD, Sonntag, 17. auf Montag, 18. Mai, 1.40 Uhr
    This is England – Ende einer Kindheit
    Filmdrama

  • Arte, Montag, 18. Mai, 10.45 Uhr sowie Sonntag, 24. Mai, 14.30 Uhr
    Wie das Land, so der Mensch: Connemara, Irland

  • Arte, Mittwoch, 20. auf Donnerstag, 21. Mai, 4.30 Uhr
    (Fast) die ganze Wahrheit: J.K. Rowling

  • ZDF, Donnerstag, 21. auf Freitag, 22. Mai, 1.45 Uhr
    Inspector Lynley: Denn sie sollen getröstet werden

  • SWR, Freitag, 22. Mai, 7 Uhr
    Der nackte Shakespeare
    Dokumentation über Englands berühmtesten Dichter

  • HR, Freitag, 22. Mai, 20.15 Uhr
    London – 5 Tage in einer der großartigsten Städte der Welt
    anschließend um 21 Uhr Mit dem Zug durch die Highlands

  • SWR, Samstag, 23. Mai, 15.30 Uhr
    Die Kreuzfahrt: Mit den Beatles nach Cornwall

  • ARD, Samstag, 23. auf Sonntag, 24. Mai, 1.35 Uhr
    Soulboy – Tanz die ganze Nacht
    Musikfilm

  • SWR, Donnerstag, 28. Mai, 7.35 Uhr
    Schätze der Welt, Erbe der Menschheit: Skellig Michael, Irland

  • ZDF, Donnerstag, 28. auf Freitag, 29. Mai, 1.45 Uhr
    Inspector Lynley: Wenn einer trägt des anderen Last

  • Arte, Donnerstag, 28. auf Freitag, 29. Mai, 4.25 Uhr
    (Fast) die ganze Wahrheit: Kate Middleton

  • SWR, Freitag, 29. Mai, 7.35 Uhr
    Schätze der Welt, Erbe der Menschheit: Bend of Boyne, Irland

  • Arte, Freitag, 29. Mai, 20.15 Uhr
    Zug um Zug
    Liebesfilm mit Schauplatz London – das Drehbuch stammt von David Nicholls

  • ARD, Freitag, 29. Mai, 23.30 Uhr
    Sherlock – Ein Fall von Pink

  • SWR, Samstag, 30. Mai, 7.15 Uhr
    Der nackte Shakespeare

  • ZDF, Sonntag, 31. Mai, 22 Uhr
    Inspector Barnaby: Schreie in der Nacht

  • SWR, Sonntag, 31. Mai, 23 Uhr
    Tod auf dem Nil
    Diesmal mit Peter Ustinov als Hercule Poirot

  • Arte, Montag, 1. Juni, 12.25 Uhr
    360 Grad Geo-Reportage: Sark – die Kanalinsel der Queen

  • RBB, Dienstag, 2. Juni, 15.15 Uhr
    Drei Farben Grün: Das fruchtbare Irland

  • SWR, Mittwoch, 3. Juni, 14.15 Uhr (Wiederholung Freitag, 5. Juni, 8.20 Uhr)
    Eisenbahn-Romantik: 175 Jahre Eisenbahnen in England

  • Arte, Donnerstag, 4. Juni, 20.15 Uhr
    Zwei Familien, ein Leben
    Familiengeschichte vor dem Hintergrund eines IRA-Bombenanschlags

  • ZDF, Donnerstag, 4. auf Freitag, 5. Juni, 1.45 Uhr
    Inspector Lynley: Denn Liebe ist stark wie der Tod

  • ARD, Freitag, 5. Juni, 23.25
    Sherlock – Der blinde Banker

  • Arte, Samstag, 6. Juni, 7.55 Uhr
    360 Grad Geo-Reportage: Die Narzisseninsel vor Cornwall

  • HR, Sonntag, 7. Juni, 9 Uhr
    Die großen Seebäder: Brighton

  • NDR, Sonntag, 7. Juni, 23 Uhr
    Sherlock – Der leere Sarg
    Mit Benedict Cumberbatch

  • ZDF, Sonntag, 7. auf Montag, 8. Juni, 1.05 Uhr
    Inspector Barnaby: Mord auf der Durchreise

  • ARD, Sonntag, 7. auf Montag, 8. Juni, 1.30 Uhr
    Das Bildnis des Dorian Gray
    Literaturverfilmung mit Colin Firth

  • ZDF, Donnerstag, 11. auf Freitag, 12. Juni, 1.45 Uhr
    Inspector Lynley: Die keinen Frieden haben

  • ARD, Freitag, 12. Juni, 23.30 Uhr
    Sherlock – Das große Spiel

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